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Stewart: "Es gibt keine Worte"

Nach tragischem Unfall keine Anzeichen für Vorsatz

Stewart: "Es gibt keine Worte"

Tief betroffen: Unfallfahrer Tony Stewart.

Tief betroffen: Unfallfahrer Tony Stewart. Getty Images

Ein entsetzlicher Unfall mit Todesfolge hat die amerikanische NASCAR-Serie erschüttert. Der dreimalige Sprintchampion Stewart raste bei einem Rennen der Dirt-Track-Klasse (unbefestigter Untergrund) nahezu ungebremst in einen Rivalen, der seinen Wagen verlassen hatte. Nachwuchspilot Kevin Ward Junior wurde erfasst und meterweit mitgeschleift. Er blieb danach reglos auf dem Kurs des Canandaigua Motorsport Parks liegen. Der 20-Jährige aus Port Leyden im US-Bundesstaat New York hatte Stewart wegen einer vorangegangenen Kollison offensichtlich auf der Strecke zur Rede stellen wollen.

In seiner ersten Reaktion nach dem tödlichen Unfall hat sich NASCAR-Star Tony Stewart tief betroffen gezeigt. "Es gibt keine Worte, um die Traurigkeit zu beschreiben, die ich wegen des Unfalls fühle, der Kevin Ward Junior das Leben gekostet hat", erklärte der 43-Jährige in einem Statement. "Meine Gedanken und Gebete sind bei seiner Familie, seinen Freunden und allen, die von dieser Tragödie betroffen sind", betonte Stewart. Die Familie des Opfers bat unterdessen um Ruhe. "Wir brauchen Zeit, um zu trauern", zitierte die NASCAR aus einer Mitteilung.

Stewart hatte Ward bei dem Rennen am Samstag mit seinem Auto tödlich getroffen. Der 20-jährige Pilot war nach einem platten Hinterreifen infolge eines Duells mit Stewart aus seinem Wagen gestiegen und während des Rennens aufgebracht auf Stewart zugegangen, der auf seiner nächsten Runde war. Anzeichen für ein vorsätzliches Vergehen liegen nach den ersten Untersuchungen der zuständigen Behörden nicht vor. Der Sheriff von Ontario County, Philip Povero, betonte: "Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt auch keine Strafanzeigen."

Fans sollen Amateurvideos einschicken

Die Ermittlungen zusammen mit der Staatsanwaltschaft sind aber noch nicht beendet. Es sollen auch mögliche weitere Amateurvideos vom Unfall ausgewertet werden. Povero rief Fans auf, diese den Behörden zur Verfügung zu stellen.

Nach dem schrecklichen Unfall auf einem Oval mit unbefestigtem Untergrund und den sogenannten Sprint Cars mit bis zu 1000 PS hatte Stewart seinen Start für einen anderen NASCAR-Lauf in Watkins Glen am Sonntag abgesagt. "Das ist eine schwierige Zeit für beide Seiten", sagte der Renndirektor des Stewart-Haas-Teams, Greg Zipadelli. Stewart, Multimillionär und dreimaliger NASCAR-Sprint-Cup-Champion, ist Mitbesitzer des Rennstalls.

Im vergangenen Jahr war Stewart auch schon in zwei schwere Unfälle verwickelt gewesen. Bei einem Massencrash mit letztlich 15 Autos ebenfalls in Canandaigua hatte eine Pilotin ein schwere Rückenverletzung erlitten. Wenige Wochen danach zog sich Stewart mehrere Brüche im Bein bei einem Unfall in Iowa zu. Erst im vergangenen Monat kehrte Stewart in den Sprint Cup zurück.

(dpa)