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Ohne Rodgers: Bears knacken die Packers

Week 9, Monday Night Game: Hochspannung in der NFC North

Ohne Rodgers: Bears knacken die Packers

Touchdown: Chicagos Running Back Matt Forte.

Touchdown: Chicagos Running Back Matt Forte. Getty Images

"Wir müssen gut zusammenspielen- noch besser als zuvor", äußerte sich Marc Trestman im Vorfeld gegenüber ESPN. Der Head Coach der Bears ergänzte: "Ich denke, wir sind dazu auch fähig." Optimismus galt es auch reichlich zu versprühen, da der Gegner als einer der Top-Favoriten auf den Super Bowl 2014 zählt. Die Bilanz der alten Rivalen bestätigte den Cheftrainer zudem: Am 27. September 2010 gewann Chicago das letzte Spiel gegen die Packers, die ihrerseits bis dato alle drei Heimspiele gewannen und in den letzten 14 Division Games 13 für sich entscheiden konnten. Doch Mike McCarthy, Green Bays Head Coach, verpasste es ebenfalls nicht, den Gegner zu loben: "Wir müssen uns gut vorbereiten und uns fokussieren." Auf der eigenen Vereinswebsite äußerte er sich zudem noch über sämtliche Statistiken um dieses Match und die NFL. So gebe es seiner Meinung nach nur "eine, die zählt" - und zwar die des Super-Bowl-Gewinns. "Darauf arbeiten wir hin, haben allerdings noch einen weiten Weg zu gehen."

Sorge um Rodgers

Alle Vorab-Geschichten wurden an diesem Tag schließlich nicht umsonst erzählt, denn die Partie ging sportlich vollends konform mit dem, was sie versprach. So führte der erste Drive der Packers von deren eigener 20-Yard-Linie prompt zu einem 30-Yard-Field-Goal von Kicker Mason Crosby. Doch die ersten Punkte wurden teuer erkauft: Quarterback Rodgers musste nämlich beim vorhergegangenen Spiel einen "Sack" einstecken, der ihn unglücklich auf die Schulter fallen ließ. Resultat: Spiel beendet, Dauer der Verletzung offen.

Die Schockstarre wussten die Bears prompt zu nutzen: Chicagos Quarterback Josh McCown, selbst Ersatz des an der Leiste verletzten Jay Cutler, warf unter enormem Druck einen Pass über 23 Yards perfekt in die Endzone und auf Wide Receiver Brandon Marshall. Für Green Bay kam es jedoch noch heftiger, da dem eigenen Ersatz-Quarterback Seneca Wallace (erster Einsatz in der NFL) bei seinem dritten Pass die einzige Interception der Begegnung unterlief (Defensive End Julius Peppers). Der folgende Punt konnte glücklicherweise noch geblockt werden und kurz darauf von Running Back James Starks gar über 32 Yards in die Endzone getragen werden, doch Chicago blühte nun mehr und mehr auf. Vor allem McCown lieferte ab, brachte knochentrocken einen präzisen Pass nach dem anderen an den Mann. Running Back Matt Forte musste vor der Pause letztlich nur noch ein Yard per Lauf überbrücken. Kicker Robbie Gould legte obendrein noch ein 24-Yard-Field-Goal zur 17:10-Halbzeitführung für die Bears drauf.

Die Trickkiste von Green Bay

Der zweite Durchgang begann wiederum mit dem Einfallsreichtum der Packers: Erst huschte Runningback Eddie Lacy über 56 Yards, ehe er das "Ei" anschließend nur noch über ein Yard zum Touchdown tragen musste. Direkt im Anschluss führte ein cleverer Onside-Kick zur direkten Rückeroberung der Käsestädter. Crosbys Field Goal aus einer Entfernung von 23 Yards und zur zwischenzeitlichen 20:17-Führung folgte. Doch Bears-Quarterback McCown bewies in seinem ersten Match von Beginn an seit 2011 Stärke: Erst fand er mit seinem Touchdown-Pass über sechs Yards Wide Receiver Alshon Jeffery, ehe er im letzten Viertel mit starkem Passspiel und guten Läufen von Running Back Forte die Zeit runterlaufen ließ. So markierte Kicker Gould den 27:20-Endstand per 27-Yard-Field-Goal. In den letzten knapp 40 Sekunden fiel Wallace auf Seiten der Packers letztlich nichts mehr ein, kassierte gar noch zwei "Sacks" und bewies, dass den Packers ohne Rodgers das absolute Herzstück fehlt, ohne das sie vermutlich nicht weit kommen werden.

Die NFC North stellt außerdem nun die spannendste Division der NFL: Detroit, Green Bay und Chicago haben nämlich jeweils fünf Siege und drei Niederlagen vorzuweisen (Minnesota mit sieben Pleiten abgeschlagen am Ende). Am Sonntag (19 Uhr) treffen sich Bears und Lions im nächsten direkten Division-Duell, die Packers erwarten dann zeitgleich die Philadelphia Eagles.