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Thon: "99 Prozent der Jungs sind vernünftig"

DER kicker.tv TALK - Folge 17

Thon: "99 Prozent der Jungs sind vernünftig"

Intensiv und mit viel Ausdauer wurde das Thema Aubameyang in der Runde diskutiert.

Intensiv und mit viel Ausdauer wurde das Thema Aubameyang in der Runde diskutiert. kicker

Der BVB war am Freitagabend in aller Munde. Sportlich trennten sich die Westfalen 1:1 von Hertha BSC . Nach dem zwischenzeitlichen Rückstand "hätte Dortmund den Sieg verdient gehabt", resümierte Thon. Neben dem Ex-Borussen Schulz ("Dortmund war gehemmt") war auch kicker-Redakteur Matthias Dersch der Meinung, dass es beim BVB so wirkte, "als wären sie nicht ganz bei sich".

Dersch: "'Point of no return' erreicht"

Der Hauptgrund dafür war selbstverständlich das Thema Aubameyang, der parallel zum Spiel seiner Kollegen erneut Öl ins Feuer goss, indem er privat in einer Soccer Halle fotografiert wurde, während der BVB in Berlin spielte. "Er hat Jahre lang Leistung gebracht", nahm Dersch den Gabuner zunächst noch in Schutz: "Zuletzt ist es aber aus dem Ruder gelaufen." Und der BVB-Experte sagte auch, dass Aubameyangs Fernbleiben von der Mannschaftssitzung "an Dreistigkeit kaum zu überbieten" sei.

Die Schalker Legende Thon wollte keinen allgemeinen Sittenverfall im Fußballbusiness ausrufen. "99 Prozent der Jungs sind vernünftig", so der 51-Jährige, der auch meinte, dass man es in Dortmund verpasst habe, Aubameyang zum richtigen Zeitpunkt zu verkaufen. Doch anders als bei Ousmane Dembelé gab bzw. gibt es in der "Causa Auba" keinen Verein, der sich klipp und klar positioniert hat. Beim Franzosen Dembelé war dies im Sommer noch anders: "Arsenal verhält sich cleverer. Sie haben noch kein offizielles Angebot abgegeben", so Dersch.

Dembelé, Draxler, Calhanoglu

Schon in den vergangenen Jahren gab es etliche Spieler, die ihren Willen durchgesetzt haben. Doch die Macht, so Schulz, liegt nicht ausschließlich bei den Fußballern. "Wenn Vereine einen Spieler los werden wollen, dann wird es dem Spieler auch klar mitgeteilt. Die Vereine haben genauso Macht", stellte der Ex-Profi von Kaiserslautern, Bremen und Dortmund klar.

Verpasst die Bundesliga den Anschluss an die internationale Spitze?

Nicht nur über die Borussia, sondern auch über die Bundesliga im Allgemeinen sollte diskutiert werden. Und zwar mit der Frage, wie die höchste deutsche Spielklasse im internationalen Vergleich abschneidet. Als "ein Desaster" bezeichnete Thon das Abschneiden der deutschen Klubs in der Champions bzw. Europa League. Einzig Bayern München sei für den 51-Jährigen ein würdiger Vertreter im internationalen Geschäft, den anderen Vereinen fehle schlicht und ergreifend "das Format", so Thon weiter.

DER kicker.tv TALK - 17. Folge

Die Runde der 17. Folge: kicker-Redakteur Matthias Dersch, Olaf Thon, Moderator Wolfgang Nadvornik, Michael Schulz und Fritz von Thurn und Taxis. kicker

Eine Möglichkeit, den deutschen Fußball zu renovieren bzw. gar zu revolutionieren wäre die Aufhebung der 50 + 1 Regelung. Nur dann, so Schulz "können Großinvestoren in die Liga reinkommen und ihr Geld ausgeben." Allerdings warnt der 56-Jährige auch, dass dies das Ende der "seriös geführten Vereine" wäre.

ssc