Handball

Mahé rettet Frankreich - Norwegen bockstark!

Flensburger Spielmacher trifft alle seine Siebenmeter

Mahé rettet Frankreich - Norwegen bockstark!

Halbfinale, wir kommen: Norwegen und Frankreich um Kentin Mahé (r.) stehen in der Vorschlussrunde.

Halbfinale, wir kommen: Norwegen und Frankreich um Kentin Mahé (r.) stehen in der Vorschlussrunde. imago, picture alliance

Im ersten Viertelfinale des Tages trafen die über den Turnierverlauf hinweg überzeugenden Norweger auf Ungarn, das völlig überraschend Olympiasieger Dänemark frühzeitig nach Hause geschickt hatte . Deutsche Beteiligung war auch gesichert, die DHB-Elite-Schiedsrichter Lars Geipel und Marcus Helbig leiteten den Vergleich. Angeführt von Espen Lie Hansen und Sander Sagosen legten die favorisierten Norweger los wie die Feuerwehr. Kreisläufer Bjarte Myrhol (ehemals Rhein-Neckar Löwen) und Wetzlars Rechtsaußen Kristian Björnsen stellte nach nur fünf Minuten auf 6:1, worauf Ungarn-Coach Xavi Sabate die grüne Karte zückte.

Doch auch nach der Auszeit hielten die Skandinavier den Vorsprung (11:6, 21.). Selbst auf eine kurze Schwächephase fanden Sagosen & Co. die passenden Antworten: Myrhol und Magdeburgs Christian O'Sullivan besorgten mit zwei der zahlreichen norwegischen Konter (Ungarn gab im ersten Abschnitt neun Bälle leichtfertig weg) den 17:10-Pausenstand. Nach dem Wechsel bot sich den 6540 Zuschauern, zum Großteil auf Seiten der Norweger, ein ähnliches Bild. Beim 23:14 sorgte Myrhol mit seinem vierten Tor im vierten Versuch für so etwas wie eine Vorentscheidung.

Neue norwegische Helden sind geboren

Und das vom ehemaligen Bundesliga-Profi Christian Berge trainierte Norwegen ließ nicht nach, wurde auch von einigen Zwei-Minuten-Strafen nicht aus der Bahn geworfen. Beim 28:19 von Berlins Kent Robin Tönnesen, der mit seinem fünften Treffer im sechsten Versuch erneut einen Sahnetag erwischte, war die Messe längst gelesen (48.). Bis zum Ende verkürzte Ungarn vor allem dank des überragenden Gabor Csaszar (elf Tore bei 14 Versuchen, sieben Siebenmeter) noch auf 28:31. Gefährdet war der historische Sieg der Norweger, der für das handballverrückte Land das erste WM-Halbfinale in der Geschichte bedeutete, aber zu keinem Zeitpunkt. Damit ist mindestens Platz vier sicher, ihr bestes WM-Resultat bislang ist ein sechster Platz vor 59 Jahren. Nun wartet Kroatien.

Kiels Nilsson dreht auf

Fand immer wieder die Lücken der französischen Abwehr: Kiels Youngster Lukas Nilsson (#65).

Fand immer wieder die Lücken der französischen Abwehr: Kiels Youngster Lukas Nilsson (#65). imago

Vor 28.000 Zuschauern im Stade Pierre-Mauroy (Heimstätte von Fußballklub OSC Lille) traf im zweiten Viertelfinale Gastgeber und Topfavorit Frankreich auf Schweden. Flensburgs Kentin Mahé machte den Anfang - und zeigte damit auf, wohin die Reise für ihn an diesem Abend gehen sollte. Der skandinavische Kontrahent allerdings nahm Intensität und Tempo an, kam speziell über die zweite Welle immer wieder zu leichten Toren (4:5, 8.). Auch Kiels Youngster Lukas Nilsson übernahm mächtig Verantwortung, traf beim 8:9 bereits zum dritten Mal.

"Les Experts" führten stets, ehe Schweden auf Mikael Appelgren im Tor setzte. Der Keeper von den Rhein-Neckar Löwen biss sich ins Spiel, Jungspund Nilsson besorgte mit seinem fünften Treffer (im sechsten Versuch) die erste Führung (14:13). So kam auch der Pausenstand von 16:15 für Schweden nicht verwunderlich. Nach dem Wechsel kämpften sich die Franzosen aber zurück, vertrauten dabei mehr und mehr auf die Nervenstärke von Mahé. Beim 21:19 verwandelte der Flensburger Spielmacher bereits seinen sechsten Siebenmeter (im sechsten Anlauf).

Remili übernimmt Verantwortung

Speziell Appelgren aber war es mit einer zwischenzeitlichen Fangquote von 45 Prozent, der mithalf, dass Schweden 13 Minuten vor Schluss wieder die Führung übernahm (25:24). Doch dann übernahmen die Gastgeber endgültig das Kommando, ein Doppelschlag von Nedim Remili brachte die Zwei-Tore-Führung. Eine Minute vor Schluss intonierten die Fans dann die Nationalhymne, ehe wieder Remili den 33:30-Endstand herstellte. Appelgren tröstete die Auszeichnung zum "Man of the Match" kaum. In der Vorschlussrunde geht es für "Les Experts" gegen Slowenien .

msc

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