Handball

Hanning: "Köln als WM-Spielort ad acta gelegt"

Nach der peinlichen Hallenposse

Hanning: "Köln als WM-Spielort ad acta gelegt"

"Nicht zu beziffernder Imageschaden": DHB-Vizepräsident Bob Hanning ist wütend.

"Nicht zu beziffernder Imageschaden": DHB-Vizepräsident Bob Hanning ist wütend. picture alliance

"Das ist kein Bagatellfall und sicher einmalig in der Geschichte der Sportart", war Hanning am Mittwoch noch in Rage: "Unsere Fans wurden geprellt, Sponsoren haben Flüge gebucht und Jugendteams Busse bestellt", schimpfte der DHB-Vize nach der äußerst kurzfristigen Verlegung .

Der "nicht zu beziffernde Imageschaden", der dem DHB durch die Hallenposse entstanden sei, könnte für die Domstadt schwerwiegende Folgen haben. "Für mich ist Köln als Spielort bei der WM 2019 ad acta gelegt. Vielleicht fällt den Hallen-Betreibern kurzfristig ein, dass sie Tischtennis-Platten aufstellen müssen", spottete Hanning. Das Management der Kölner Multifunktions-Arena hatte seinen Fehler durch die Doppelbelegung zuvor eingeräumt und sich entschuldigt.

Für mich ist Köln als Spielort bei der WM 2019 ad acta gelegt. Vielleicht fällt den Hallen-Betreibern kurzfristig ein, dass sie Tischtennis-Platten aufstellen müssen.

Bob Hanning

Am Dienstagabend hatte der Verband - knapp 72 Stunden vor dem ursprünglich angedachten Spieltermin - den Test gegen Dänemark aufgrund der Fehlplanungen des Arena-Managements auf Samstag (15.45 Uhr) verschieben müssen. Am Freitag tragen stattdessen die Kölner Haie in der DEL ihr zweites Play-off-Halbfinale gegen Red Bull München in der Lanxess Arena aus.

Der DHB hatte mit der Arena am 16. März einen Vertrag unterzeichnet und seitdem 13.000 Karten für die Partie gegen Dänemark verkauft. Die Tickets behalten ihre Gültigkeit für den Samstag, die Inhaber können sie jedoch auch zurückgeben. Eine kurzfristige Verlegung nach Düsseldorf prüfte der DHB ebenfalls. Die Entscheidung, das hochkarätige Duell am Samstag in Köln auszutragen, sei jedoch "alternativlos" gewesen, sagte Hanning: "Alles andere hätte noch mehr Chaos verursacht."

Auch sportlich wirkt sich die undankbare Situation für den DHB aus. Bundestrainer Dagur Sigurdsson reagierte auf den enger gewordenen Terminplan und nominierte Paul Drux (Füchse Berlin) und Evgeni Pevnov (VfL Gummersbach) für die beiden Partien nach.

ski/sid/dpa