Handball

Achtelfinale! Deutschland erkämpft sich einen Punkt

Wilde Pfiffe und tolle Moral beim 22:22 gegen Serbien

Achtelfinale! Deutschland erkämpft sich einen Punkt

Sie war die beste deutsche Werferin: Svenja Huber erzielte sechs Tore.

Sie war die beste deutsche Werferin: Svenja Huber erzielte sechs Tore. imago

Die DHB-Auswahl blieb auch im dritten Turnierspiel ungeschlagen und hat mit 5:1 Punkten im Kampf um eine gute Ausgangsposition für das Achtelfinale weiter alle Trümpfe in der eigenen Hand. Beste Werferin war Dortmunds Rechtsaußen Svenja Huber mit fünf Toren. Nächster Gegner ist am Mittwoch (18 Uhr) der noch punktlose Gruppenletzte China. Zum Abschluss der Vorrunde geht es am Freitag gegen Vize-Weltmeister Niederlande, der wie die DHB-Auswahl und Serbien ebenfalls schon für das Achtelfinale qualifiziert ist.

Anders als beim Sieg gegen Südkorea war das Team von Bundestrainer Michael Biegler in der Anfangsphase hellwach. Nach einem Raketenstart zum 5:1 (9.) nahm der WM-Zweite von 2013 eine frühe Auszeit und dem DHB-Team damit etwas den Wind aus den Segeln. Gegen die fortan aggressiver deckenden Serbinnen gab es kaum noch ein Durchkommen. Beim 7:7 (18.) war die Partie wieder auf Null gestellt.

Bölk-Debüt ohne Akzente

Nun reagierte Biegler mit einer Auszeit, die aber nicht fruchtete. Viel mehr geriet der WM-Gastgeber beim 8:9 (23.) erstmals in Rückstand, der bis zur Pause auf zwei Tore anwuchs. Das konnte auch Ausnahmetalent Emily Bölk, die nach ihrer im Training erlittenen Fußverletzung erstmals im Kader stand , bei ihrem WM-Debüt nicht verhindern. "Emily ist dank des Einsatzes der medizinischen Abteilung bereit für die WM. Wir werden sie jetzt behutsam heranführen. Im Rückraum haben wir damit eine weitere Option", hatte DHB-Sportdirektor Wolfgang Sommerfeld vor der Partie erklärt. Die 19-Jährige vom DHB-Pokalsieger Buxtehuder SV kam in der 26. Minute auf das Parkett, konnte bei ihrem Kurzauftritt im Angriff aber noch keine Akzente setzen.

Cvijic setzt den Schlusspunkt

Nach dem Wechsel gelang der Biegler-Sieben zwar schnell der Ausgleich, doch Serbien stellte umgehend wieder den Zwei-Tore-Abstand her. Der Gastgeber lief dem Rückstand trotz aller Bemühungen nun ständig hinterher. Beim 14:16 wurden gleich mehrere Chancen zum Anschluss vergeben, der dann aber Mitte der zweiten Hälfte gelang. Nun war Feuer in der Partie - auch wenn die Fehlerquote im deutschen Team unverändert hoch blieb. Dazu kamen seltsame wie wilde Pfiffe der beiden norwegischen Unparteiischen. Dank zahlreicher Glanzparaden von Torfrau Katja Kramarczyk schaffte Huber mit einem verwandelten Siebenmeter zwölf Minuten vor Schluss den umjubelten Ausgleich zum 18:18. In der dramatischen Schlussphase netzte Serbiens bullige Kreisläuferin Dragana Cvijic, die die Deutschen nie in den Griff bekamen, fünf Sekunden vor Schluss zum 22:22-Endstand ein.

Deutschland - Serbien 22:22 (9:11)

Deutschland: Kramarczyk (Bayer 04 Leverkusen), Woltering (Borussia Dortmund) - Huber (Borussia Dortmund) 6/3, Geschke (VfL Oldenburg) 3, Karolius (Bayer 04 Leverkusen) 3, Fischer (Buxtehuder SV) 2, Gubernatis (Buxtehuder SV) 2, Smits (Handball Metz) 2, Wohlbold (Thüringer HC) 2, Loerper (TuS Metzingen) 1, Mansson (Borussia Dortmund) 1, Behnke (TuS Metzingen), Bölk (Buxtehuder SV), Klein (Nantes Loire Atl. HB), Lauenroth (SG BBM Bietigheim), Stolle (HSG Blomberg-Lippe)
Serbien: Colic, Tomasevic - Krpez Slezak 7/2, Lavko 4/1, Damnjanovic 3/1, Radosavljevic 3, Cvijic 2, Pop-Lazic 2, Radojevic 1, Dmitrovic, Lekic, Nikolic, Obradovic, Radojevic, Stevin, Stoiljkovic
Schiedsrichterinnen: Kjersti Arntsen (Norwegen)/Guro Röen (Norwegen)
Zuschauer: 3871
Strafminuten: 10 / 4

msc/dpa

Zu große Erwartungen: Das deutsche Turnier in Bildern