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Handball: Medienaufseher dulden WM-Notlösung

"Besondere und außergewöhnliche Einzelfallsituation"

Handball: Medienaufseher dulden WM-Notlösung

Seine Abschiedsvorstellungen als Bundestrainer dürfen übertragen werden: Dagur Sigurdsson.

Seine Abschiedsvorstellungen als Bundestrainer dürfen übertragen werden: Dagur Sigurdsson. picture alliance

Die Übertragung auf einem Portal der Deutschen Kreditbank (DKB) ist zwar nach Einschätzung der zuständigen Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) der Medienanstalten voraussichtlich als zulassungspflichtiger Rundfunk einzustufen. Aufgrund "der besonderen und außergewöhnlichen Einzelfallsituation" werde die Ausstrahlung aber geduldet, teilte die ZAK mit.

Die Prüfung hatte zunächst für Unruhe gesorgt. "Wenn es sich um Rundfunk handelt, braucht man per Gesetz eine Lizenz", hatte Stefanie Reger, Pressesprecherin der Medienanstalten, dem SID gesagt und damit einen Bericht der "Berliner Zeitung" bestätigt. Der DHB zeigte sich angesichts der neuen Entwicklung überrascht, die DKB äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht. Hinter den Kulissen wurde jedoch eifrig nach einer Lösung gesucht. Mit Erfolg.

Nochmalige Überprüfung am 31. Januar - nach der WM

Bei der nächsten Sitzung der ZAK am 31. Januar in Stuttgart soll die Live-Übertragung aber noch einmal ein Thema sein. Sollte die ZAK dann zu dem Ergebnis kommen, dass es sich bei der Übertragung der Handball-WM im Internet um Rundfunk gehandelt hat, müsse die DKB mit einer Beanstandung rechnen.

Im Free-TV ist die Handball-WM nicht live zu sehen. Die Rechte für den deutschen Markt besitzt der Handball-Sponsor DKB . Die Bank will nach eigenen Angaben einen Livestream bereitstellen, " ohne dabei jedoch das Rahmenprogramm klassischer TV-Berichterstattungen zu kopieren ".

Die Spiele der deutschen Nationalmannschaft sowie maximal vier weitere Spiele sollen von den Handball-Experten Markus Götz und Uwe Semrau live kommentiert werden. Ein Studio oder Team vor Ort wird es nach Angaben der DKB nicht geben. Die Handball-Weltmeisterschaft startet am Mittwoch und läuft bis zum 29. Januar.

dpa/sid

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