Aus dem Hinspiel in Zagreb brachten die Rhein-Neckar Löwen einen knappen Vorsprung mit nach Hause (24:23), am Ostersonntag sollte dann der letzte Schritt gen Viertelfinale her. Nach einem flotten Beginn war das so noch nicht abzusehen, der kroatische Rechtsaußen Zlatko Horvat verwandelte den ersten Siebenmeter sicher (2:2). Die Löwen allerdings waren gut auf die offensive, aggressive Deckung der Gäste eingestellt und fanden häufiger die Lücken. Gedeon Guardiola stellte erstmals auf zwei Tore (5:3, 7.), so richtig ins Rollen kamen die Nordbaden aber erst zehn Minuten vor der Pause. Europameister Hendrik Pekeler, der eine hervorragende erste Halbzeit spielte, nutzte den kroatischen Torwartwechsel vom Mittelkreis - 14:9 (26.). Bis zur Pause allerdings verkürzten die Kroaten auf 13:15.
In der Halbzeit rückte ein anderes Thema in den Fokus: Schlussmann Borko Ristovski. Der 33-Jährige ist beim FC Barcelona im Gespräch, was Geschäftsführer Lars Lamadé im Halbzeitgespräch bei Bezahlsender Sky bestätigte. "Wir haben ihm bereits ein Angebot unterbreitet, aber es ist noch nichts entschieden", so Lamadé, der anfügte: "Ich befürchte, die Chancen für Barcelona stehen besser."
Im zweiten Abschnitt saß der Mazedonier aber auf der Bank, weil Mikael Appelgren begann und seine Sache richtig gut machte. Durch einen Doppelschlag von Kim Ekdahl Du Rietz und Patrick Groetzki führten die Löwen erstmals wieder mit drei Toren (21:18, 41.). Die Kroaten allerdings gaben sich zu keiner Zeit auf, kamen über Linkshänder Luka Sebetic neun Minuten vor dem Ende gar zum Ausgleich (25:25). Und es kam noch dicker: Eben jener Sebetic stellte nach einem technischen Fehler der Löwen per Konter auf 28:26 für Zagreb (56.). Gensheimer brachte zwar noch einmal die Hoffnung zurück, Dobrivoje Markovic machte 20 Sekunden vor Schluss aber den Deckel drauf (29:31).
"Diese Niederlage ist sehr bitter", erklärte Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen direkt nach Spielschluss. Speziell die Abwehr hatte dem Dänen so gar nicht gefallen: "Wir haben im Mittelblock zu viele Fehler gemacht, die wir die letzten sieben, acht Spiele nicht gemacht haben." Was den Ausschlag gab? "Wir fliegen raus, weil wir einfach nicht clever genug sind." Über die Defensivleistung kriegte sich Jacobsen kaum ein. "Ich kann mich nicht erinnern, wann wir das letzte Mal 31 Tore kassiert haben." Es war am 23. Dezember 2015 - ausgerechnet gegen Meisterschaftskonkurrent THW Kiel (20:31). Durch das Achtelfinal-Aus verpassen die Löwen zudem ein brisantes Aufeinandertreffen mit Top-Favorit Paris St. Germain, dem zukünftigen Arbeitgeber von Kapitän Gensheimer.
Rhein-Neckar Löwen - Croatia Zagreb 29:31 (15:13)
Tore für die Löwen: Schmid (7), Gensheimer (5), Pekeler (5), Groetzki (5), Ekdahl du Rietz (3), Guardiola Villaplana (2), Larsen (1), Baena Gonzalez (1).
Tore für Zagreb: Vujic (5), Markovic (5), Horvat (5), Kontrec (4), Sebetic (3), Mandalinic (3), Pavlovic (3), Susnja (2), Kovacevic (1).
Zuschauer: 10500
msc