"Er hat gesagt, wir sollten nichts überstürzen. Und dann erfährt man, dass es stattdessen keinerlei Chance für das Überleben des Vereins gibt. Es ist schwer zu verstehen, was gerade passiert", sagte Lindberg weiter.
Gemeint ist Christian Fitzek, dem im Insolvenzverfahren gegen den HSV rechtliche Konsequenzen drohen. Es besteht der Verdacht der Insolvenzverschleppung. Zudem muss Fitzeks Rolle bei der ominösen Zusatzvereinbarung mit Mäzen Andreas Rudolph geklärt werden. Rudolph hatte eine Verpflichtungserklärung über 2,5 Millionen Euro bei der HBL hinterlassen, damit der HSV die Lizenz für die Saison 2015/16 erhalten kann. Die Zusatzvereinbarung schränkt die Verpflichtung aber wieder ein.
Lizenz: Entscheidung am Mittwoch
Es besteht daher der Verdacht, dass sich der Bundesligist die Spielberechtigung für die laufende Saison durch Betrug erschlichen hat. Darüber hatte Insolvenzverwalter Gideon Böhm am vergangenen Freitag informiert. Die Lizenzierungskommission der HBL tagte am Samstag und hat vom HSV eine Stellungnahme eingefordert. Am Mittwoch will sie eine Entscheidung treffen.
Lindberg, seit 2007 beim HSV unter Vertrag, spielt mit der dänischen Nationalmannschaft derzeit bei der EM in Polen. Als zweitbester Schütze der laufenden Bundesliga-Saison ist er bei Mannschaften in der Bundesliga wie im europäischen Ausland begehrt. Bei Facebook schrieb Lindberg: "Ich bin enttäuscht, stinksauer, traurig, fassungslos wie alle anderen, die den HSV Handball nah am Herzen haben. Ich dachte, dass wir in dieser Stadt den Rest unseres Lebens bleiben."