"Noch ist das Kind nicht komplett in den Brunnen gefallen. Sport1 kann auch eine ganz große Bühne bieten", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann am Mittwoch, der die Absage der öffentlich-rechtlichen Sender zuvor als "Schlag in die Magengegend" bezeichnet hatte. Für eine Einigung müsste die katarische Rechteinhaberfirma beIN allerdings Zugeständnisse machen. Problem ist offenkundig nicht Geld. Stattdessen sieht der Rechtehalter die Interessen anderer Sender gefährdet, weil Sport1, ARD und ZDF per Satellit in anderen Ländern kostenfrei und unverschlüsselt empfangbar sind.
Auch der Weltverband IHF glaubt weiter an einen TV-Vertrag für den deutschen Markt. "Wir sind in ständigem Austausch mit beIN und dem DHB und hoffen, eine Lösung für den deutschen TV-Markt zu finden. Wir werden nichts unversucht lassen", erklärte IHF-Sprecher Patric Strub.
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Ein weiterer möglicher Hoffnungsträger könnte die Plattform Sportdeutschland.tv des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) sein, die bereits offizielles Interesse an den Übertragungsrechten anmeldete: "Wir sind in Gesprächen mit dem Rechteinhaber", verkündete am Mittwoch ein Sprecher des Senders. So verhandelt Sportdeutschland.tv nach eigenen Angaben mit der englischen Agentur Pitch über die WM-Übertragungen. Die Agentur arbeitet eng mit beIn Sports zusammen.
Sportdeutschland.tv war im August mit Übertragungen von den Olympischen Jugendspielen an den Start gegangen und übertrug im September die Volleyball-WM: Nachdem alle Verhandlungen über eine Übertragung des Turniers in Polen im frei empfangbaren Fernsehen gescheitert waren, zeigte schließlich das DOSB-TV die Spiele der deutschen Herren, die bei der WM die Bronzemedaille gewannen. Ein Hoffnungsschimmer auch für den deutschen Handball?
