Handball

Löwen beenden Flensburgs lange Heimserie

21. Spieltag: Kiel baut Vorsprung weiter aus

Löwen beenden Flensburgs lange Heimserie

Kassierte wegen der dritten Zeitstrafe die Rote Karte: Flensburgs Steffen Weinhold.

Kassierte wegen der dritten Zeitstrafe die Rote Karte: Flensburgs Steffen Weinhold. picture alliance

Seit Dezember 2011 (!) verlor die SG Flensburg-Handewitt kein Heimspiel mehr - dann stand das Spitzenduell gegen die Rhein-Neckar Löwen an. Und siehe da: Die Truppe von Trainer Ljubomir Vranjes musste sich letztlich mit 23:27 geschlagen geben. Das Gute daran: Rang zwei bleibt den Norddeutschen mit einer Bilanz von 34:8 erhalten, während sich die Löwen (33:9) auf Rang drei und in Lauerstellung festbissen.

Bis zur Pause erlebten die 6.300 Zuschauer ein spannendes sowie abwechslungsreiches Spiel zwischen zwei starken Mannschaften, die sich nach der EM-Pause auf Augenhöhe begegneten. Demzufolge ging es auch mit 13:13 in die Katakomben.

Von dort kehrten allerdings nur die Gäste mit voller Präsenz zurück, die SG nämlich erlaubte sich plötzlich zu viele Fehler - und das in der Offensive wie im Abwehrverbund. Die zahlreichen Blackouts wussten die Verfolger eiskalt zu nutzen und zogen mit vier Treffern Vorsprung zum 27:23 davon. Begünstigt wurde das Team von Coach Gudmundur Gudmundsson zudem von einer Roten Karte für Steffen Weinhold.

Einen gebrauchten Tag erlebte obendrein Holger Glandorf. Der deutsche Nationalspieler sollte für Weinhold den rechten Rückraum beackern, fand aber nie richtig ins Spiel. Sein Trainer nahm den 30-Jährigen nach einigen fatalen Ballverlusten schließlich vom Feld. Bester Werfer auf Seiten der Löwen war Uwe Gensheimer (7/3), für die SG traf Lasse Svan (8) am häufigsten.

Berlin und Magdeburg siegreich

Ferner spielten noch die Füchse Berlin, die sich einen wichtigen 26:24-Auswärtserfolg bei Frisch Auf Göppingen sicherten. Zwischenzeitlich lagen die Hauptstädter gar mit 14:17 im Hintertreffen, fanden allerdings die richtigen Mittel, um zurückzuschlagen. Konstantin Igropulo war mit neun Treffern bester Akteur der Füchse, Daniel Fontaine traf achtfach für die Hausherren.

In der dritten Begegnung kam der SC Magdeburg zu seinem ersten Sieg unter Interimstrainer Uwe Jungandreas. Der ehemalige Champions-League-Sieger schob sich durch das 32:25 (17:14) gegen die TSV Hannover-Burgdorf auf Rang sieben, den die Niedersachsen vorher innehatten. Robert Weber war mit sieben Toren bester Magdeburger Werfer. Für Hannover trafen Torge Johannsen und Mait Patrail je fünfmal.

Auftakterfolg für Kiel

Marko Vujin

Kiels Marko Vujin war in Gummersbach mit acht Toren der Matchwinner beim Doublesieger. imago

Der THW Kiel startete am Dienstagabend mit einem 29:24-Sieg beim VfL Gummersbach in die Rest-Saison. Allerdings musste der Rekordmeister lange Zeit hart für den Erfolg kämpfen. Denn der VfL war bis in die zweite Hälfte hinein ein ebenbürtiger Gegner. Nach 37 Minuten führte das Team von Trainer Alfred Gislasson mit 18:17, das Spiel stand bis dahin auf des Messers Schneide. Doch dann gelangen den Norddeutschen drei Tore am Stück. Diesen Vorsprung ließen sie sich nicht mehr nehmen und bauten ihn gegen Ende sogar noch aus.

Beste Werfer für die Zebras waren Marko Vujin mit sieben und Filip Jicha mit fünf Treffern. Für Gummersbach, das nun ein Abrutschen in der Tabelle droht, trafen Barna Putics (8) und Mark Bult (5) am häufigsten.

Auch VfL-Idol Joachim Deckarm befand sich unter den 4078 Zuschauern. Der Handball-Weltmeister von 1978 ist seit einem Unfall bei einem Europapokalspiel des VfL im ungarischen Tatabanya im Jahr 1979, bei dem er schwerste Kopfverletzung erlitten hatte, ein Pflegefall. Deckarm feierte am 19. Januar seinen 60. Geburtstag, die Fans feierten ihn mit einer beeindruckenden Choreografie.