Handball

DHB gibt die EM-Teilnahme aus der Hand

25:27-Niederlage in Montenegro

DHB gibt die EM-Teilnahme aus der Hand

Will keinen neuen Eintrag in den Handball-Geschichtsbüchern verursachen: DHB-Coach Martin Heuberger.

Will keinen neuen Eintrag in den Handball-Geschichtsbüchern verursachen: DHB-Coach Martin Heuberger. picture alliance

Elf Mal trat der DHB in einer EM-Qualifikation an, zehn Mal gelang die Teilnahme. Heuberger und Co. können also Historisches erreichen - negativ Historisches. "Bisher haben wir es immer geschafft, uns in entscheidenden Qualispielen zusammenzureißen", so DHB-Manager und ehemaliger Bundestrainer Heiner Brand. Gegen die Montenegriner trat das Team aber ohne diese Eigenschaft auf und kassierte am Ende eine verdiente 25:27-Niederlage.

Vor den 2500 Zuschauern und 300 Sicherheitskräften im Sportcenter Moraca begann die Heuberger-Truppe unnötig nervös. Da aber auch das Heimteam gerade im Rückraum schwächelte, hielt der DHB um Kapitän und Defensiv-Routinier Oliver Roggisch noch gut dagegen. Fünf Fehlwürfe in den ersten neun Minuten boten aber dennoch keine gewinnbringende Grundlage. Außerdem zeigte sich, dass der verletzungsbedingte Aderlass letztlich doch zu groß war. Mit Tobias Reichmann (Bänderriss im Sprunggelenk), Sven-Sören Christophersen, Steffen Fäth (beide Einriss der Patellasehne), Christoph Theuerkauf (Hüft-OP), Christian Dissinger (Kreuzbandriss) und Michael Kraus (Abitur-Prüfungen) fehlten einfach zu viele hochkarätige Alternativen.

Die Stimmung gab dem Team den Rest

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Ohne genügend Personal und ohne einen zielstrebigen Angriff ging Heuberger also auch den zweiten Durchgang an. Hier zeigte sein Team noch mehr Nerven - vor allem die stetigen Pfiffe zermürbten das Rest-Selbstvertrauen mehr und mehr. Trotz eines 16:20-Rückstands rund 15 Minuten vor dem Ende kämpfte sich der DHB noch einmal heran, verlor den naheliegenden Ausgleich aber gen Ende erneut und endgültig aus den Augen.

Am Samstag (14 Uhr) in Aschaffenburg treffen Roggisch und Co. auf den Außenseiter Israel. Bei einem Sieg bleibt aber dann noch zu hoffen, ob die Montenegriner Schützenhilfe leisten und Tschechien besiegen können.

Montenegro - Deutschland 27:25 (13:11)

Tore für den DHB: Kneer (4), Wiencek (4), Haaß (3), Groetzki (3), Schmidt (3), Glandorf (2), Weinhold (2), Klein (2/1), Sellin (2/1) Zuschauer: 2500