Handball

"Ein bisschen dreckig": DHB-Gegner Montenegro im Porträt

Erster Kontrahent muss auf zwei Leistungsträger verzichten

"Ein bisschen dreckig": DHB-Gegner Montenegro im Porträt

Verletzter Topstar: Vuko Borozan leidet an den Folgen eines Verkehrsunfalls.

Verletzter Topstar: Vuko Borozan leidet an den Folgen eines Verkehrsunfalls. imago

Der deutsche Auftaktgegner Montenegro nimmt zum vierten Mal an einer EM teil. Zuletzt landete das Team zweimal auf dem 16. und damit letzten Platz, 2008 reichte es immerhin zu Rang zwölf. In der Qualifikation gab es einen Sieg gegen Schweden und zwei Unentschieden gegen Russland.

Montenegro sei "keine Laufkundschaft" und verfüge über einen "starken Rückraum", sagte Bundestrainer Christian Prokop. Aber auch in der Abwehr ist Montenegro flexibel und wird die DHB-Auswahl mit wechselnden Systemen vor unterschiedliche Aufgaben stellen. Vom Papier her ist Montenegro allerdings der schwächste der drei Vorrundengegner.

Doch das deutsche Team ist gewarnt: In der schmachvoll verpassten Qualifikation für die EM 2014 setzte es die zwei bittersten Pleiten der jüngeren deutschen Handballgeschichte. "Sie sind sehr heißblütig und spielen ein bisschen dreckig", sagte Routinier Steffen Weinhold.

Verkehrsunfall kostet Borozan die EM

Verzichten muss Montenegro auf Topstar Vuko Borozan. Auch Stammkeeper Nebosja Simic von Bundesligist MT Melsungen fällt zumindest für das erste Spiel am Samstag (17.15 Uhr/ZDF) gegen die DHB-Auswahl in Zagreb aus. Der 23-jährige Borozan von Champions-League-Sieger Vardar Skopje habe sich bei einem Verkehrsunfall am Oberschenkel verletzt, sagte Trainer Dragan Dukic am Freitag der DPA. "Er wird erst im Februar wieder fit sein." Simic habe sich im Training in Zagreb an der Wade verletzt und werde möglicherweise auch die komplette EM ausfallen.

Damit fehlen den Montenegrinern gegen die DHB-Auswahl ihre beiden Schlüsselspieler. Dennoch rechnet sich Dukic gegen den Europameister Chancen aus. "Wir können jeden Gegner überraschen", sagte er. Dennoch sei er sich der Stärke der Deutschen bewusst. Die aktuelle Mannschaft sei noch besser als die beim sensationellen Titelgewinn vor zwei Jahren in Polen. "Wir haben großen Respekt und wir haben auch einen Plan. Aber jetzt, nach den Verletzungen von Borozan und Simic, ist die Stimmung bei uns ziemlich gedämpft."

In der "Balkan-Gruppe" warten zudem noch Slowenien (15.1., 18.15 Uhr) und Mazedonien (17.1., 18.15 Uhr) auf das DHB Team.

las/dpa/sid

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