Handball

Das waren die Glanzlichter der WM-Vorrunde

Torschützen, Assistenten, Torhüter und vieles mehr

Das waren die Glanzlichter der WM-Vorrunde

Mit Top-Werten in der Vorrunde: Niklas Landin und Fabian Wiede.

Mit Top-Werten in der Vorrunde: Niklas Landin und Fabian Wiede. imago

Aus Berlin berichtet Maximilian Schmidt

Die besten Torschützen

Angefangen bei den erfolgreichsten Werfern der WM kommt man nicht um Dänemarks Superstar Hansen herum, der diese Kategorie mit 35 Treffern anführt. Der Halblinke von Paris Saint-Germain ließ es in den ersten Spielen gemütlicher angehen, ehe er im Gruppenfinale gegen Norwegen (30:26) nicht zu bremsen war und überragende 14 Treffer zum fünften Sieg beisteuerte. Unter den ersten 15 sind im Übrigen nur drei Nationen mit zwei Spielern vertreten: Dänemark (Hansen mit 35, Flensburgs Lauge mit 25), Katar (Ali mit 30, Marzo mit 25) und Mazedonien (Lazarov mit 30, Manaskov mit 25).

In der Unterkategorie Siebenmeter ist DHB-Kapitän Gensheimer mit 14 Toren bei 17 Versuchen Spitzenreiter, allerdings muss er sich diesen Platz mit Bahrains Habib (ebenfalls 14 von 17) teilen. In Sachen Feldtore macht indes Ungarns Spielmacher Lekai (27 Treffer) niemand etwas vor, dicht dahinter folgen Dänemarks Lauge, Mazedoniens Manaskov, Katars Marzo und Brasiliens Toledo (je 25).

Die besten Assistenten

Der Führende in der Kategorie der meisten direkten Assists überrascht kaum: Mazedoniens Superstar Lazarov ist aus dem Rückraum mit seinem gewaltigen linken Wurf eine echte Waffe. Gegen ihn muss man mindestens auf neun Meter herauskommen, sodass sich dahinter Räume ergeben. Lazarov und seine Kreisläufer wissen das überragend zu nutzen, er steht bis dato bei 25 Assists. Knapp dahinter liegt der ebenfalls wurfgewaltige Russe Zhitnikov (24). In den Top 10 finden sich auch Kroatiens Spielmacher Duvnjak (20) vom THW Kiel und Schwedens Gottfridsson (17) von der SG Flensburg-Handewitt wieder. Bester Deutscher ist in dieser Kategorie Füchse-Profi Wiede (13), der häufig den Kreis oder auch die beiden Außenpositionen hervorragend in Szene setzt.

Die "Blockmonster"

Wenn es darum geht, gegnerische Würfe zu blocken, ist allen voran Argentiniens Bonanno (10) zu nennen. Auf den Plätzen folgen der dänische Abwehrchef Mollgaard und DHB-Abwehrhüne Wiencek (je 8). Wer den 2,10 Meter langen Lemke in dieser Kategorie vermisst, findet ihn auf Rang sechs wieder (6 Blocks).

Die besten Balldiebe

Besser keine riskanten Pässe spielt man in der Nähe von Norwegens Gullerud, der in der WM-Vorrunde in fünf Spielen zehn Bälle eroberte. Auf ihn folgt Chiles Salinas (9), dahinter reihen sich vier Spieler mit sieben Steals ein: Die beiden Brasilianer Borges und Toledo, die von der offensiven Deckungsvariante der Brasilianer profitieren, sowie Katars Capote und Österreichs Rechtsaußen Weber vom SC Magdeburg. Erster Deutscher in dieser Kategorie: Kiels Wiencek mit fünf "Diebstählen".

Die Zwei-Minuten-Sünder

Ein Spieler, auf den sich die deutsche Mannschaft in der Hauptrunde vielleicht nicht unbedingt freuen dürfte, ist Islands Gustafsson. Mit acht Zwei-Minuten-Strafen wurde der 29-Jährige bei der Endrunde in Deutschland und Dänemark bislang am häufigsten hinausgestellt - gemeinsam mit Serbiens Abwehrrecken Pusica. Erster Deutscher in dieser Kategorie: Drux mit fünf Zeitstrafen.

Die besten Torhüter

Björgvin Gustavsson

Ihn sollten die Deutschen besser nicht warmwerfen: Björgvin Gustavsson. imago

Genug von den Feldspielern, hin zu den wichtigen Stützen zwischen den Pfosten: Bislang die meisten Paraden hat Kiels Keeper Landin gezeigt, der für Co-Gastgeber Dänemark ein enormer Rückhalt ist (54). Besser nicht warmwerfen sollte die deutsche Mannschaft im ersten Spiel am Samstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) Islands Keeper Gustavsson (51). Auf Rang drei liegt Mazedoniens Schlussmann Ristovski mit 47 Paraden. Interessant außerdem: Kroatiens Sego (43) und DHB-Torhüter Wolff (42) liegen nicht so weit dahinter.

Die besten Torhüter-Quoten

Ergänzend dazu bietet es sich natürlich auch an, einen Blick auf die besten Torhüter-Quoten zu werfen: In dieser Kategorie liegt Norwegens Christensen gemeinsam mit Landin (je 45 Prozent Fangquote) auf dem Platz an der Sonne. Auf Rang drei folgt Schwedens Palicka (43), der sein Geld bei den Rhein-Neckar Löwen verdient. Ebenfalls in den Top 10: Europameister Wolff (39).

Die Siebenmeterkiller

Während der Vorrunde in Berlin hat DHB-Kapitän Gensheimer vom Siebenmeterpunkt schon so einige Varianten ausgepackt. Gut möglich, dass er diese auch im ersten Hauptrundenspiel gegen Island braucht: Gustavsson ist bislang der erfolgreichste Siebenmeterkiller dieser WM (7). Auf den Plätzen folgen Bahrains Husain (6) und Dänen-Keeper Landin (5).

Überraschung der "deutschen" Gruppe A

Die größte Überraschung in der deutschen Vorrundengruppe A war fraglos Russlands Youngster Kosorotov. Der schlacksige 19-Jährige ist 1,99 Meter groß und scheute in Berlin trotz seiner noch nicht "ausgereiften" Physis keinen Zweikampf. Mit nur vier Länderspieleinsätzen auf dem Konto ging er in das Duell mit Deutschland - und spielte rotzfrech auf. Das dritte seiner insgesamt drei Tore tat der DHB-Auswahl besonders weh, es war das zum späten 22:22-Ausgleich. Nach fünf Spielen steht er zwar bei "nur" 13 Toren, doch die Ansätze, die er zeigte, sind verheißungsvoll. Gerade mit Blick auf die kommenden Turniere darf man sich diesen Namen merken.

Gensheimer Vierter - Hansen Bester: Top-Torschützen der WM