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Handball-Bundesliga: Ein erster Donnerstag voller Überraschungen - Füchse Berlin verlieren, SC Magdeburg gewinnt, TVB Stuttgart überrascht

Neue Bundesliga-Saison ist eröffnet

Ein erster Donnerstag voller Überraschungen

Unterschiedliche Gefühlswelten: Stuttgart feierte in Leipzig, Paul Drux (r.) verlor in Göppingen.

Unterschiedliche Gefühlswelten: Stuttgart feierte in Leipzig, Paul Drux (r.) verlor in Göppingen. imago (2)

Füchse Berlin: Zu viel Qualität hat gefehlt

Den Saisonstart hatten sich die Füchse Berlin freilich etwas anders vorgestellt. Zum Start warf der Hauptstadtklub in Göppingen in beiden Halbzeiten jeweils nur neun Tore - und verlor letztlich mit 18:21. Primoz Prost im Tor von Frisch Auf war einer der absoluten Sieggaranten, nach 60 Minuten stand seine Fangquote bei fast 47 Prozent. Dazu kam Neuzugang Ivan Sliskovic, der sich gleich sechsmal in die Torschützenliste eintragen konnte. Füchse-Coach Velimir Petkovic haderte vor allem mit der Angriffsleistung: "Mit 18 eigenen Toren kann man in der Bundesliga nicht erwarten zu gewinnen."

Füchse Berlin - Die letzten Spiele
SG Flensburg-Handewitt Flensburg (H)
28
:
31
SC Magdeburg Magdeburg (A)
30
:
25
MT Melsungen - Die letzten Spiele
SC Magdeburg Magdeburg (A)
30
:
19
SG Flensburg-Handewitt Flensburg (A)
28
:
33
SC DHfK Leipzig - Die letzten Spiele
TSV Hannover-Burgdorf Hannover (H)
26
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TBV Lemgo Lippe Lemgo (H)
29
:
28
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2
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2
3
Bergischer HC Bergischer HC
2

Ohne Nationalspieler Fabian Wiede, Kapitän Hans Lindberg und Kreisläufer Johan Koch habe laut Petkovic "zu viel Qualität gefehlt". Mehr als 20 Tore habe er dennoch erwartet. "Ich weiß nicht, wem ich jetzt böse sein soll. Es ist das erste Spiel. Es ist das schwerste Spiel für jede Mannschaft, für jeden Gegner", so Berlins Trainer, der anfügte: "Wir müssen viel im Angriff arbeiten, das ist unser Problem. Aber uns steht auch viel Feinarbeit bevor. Gratulation an Göppingen, das war ein hochverdienter Sieg." Und gleich mal ein kleines Ausrufezeichen.

Melsungen verliert den Auftakt

Ein erster Bundesliga-Kracher stieg am Donnerstagabend in Melsungen, wo Magdeburg ein Spiel auf Augenhöhe verdient für sich entschied. Die MT konnte die mal wieder hohen Erwartungen noch nicht erfüllen. Manager Axel Geerken resümierte nach der 23:28-Niederlage: "Natürlich sind wir mit unserer Leistung nicht zufrieden. Aber wir dürfen auch nicht außer Acht lassen, dass Magdeburg eines der Top-Teams der Liga ist. Die Stimmung in der Halle war trotzdem hervorragend und wir hätten für unsere Fans gern besser gespielt."

Trainer Heiko Grimm schlug in die gleiche Kerbe: "Wir haben heute überhaupt nicht in unser Spiel gefunden. In der Abwehr haben wir keinen Zugriff bekommen und hatten überhaupt keine Aggressivität, was untypisch ist in Begegnungen gegen den SC Magdeburg." Zum Auftakt hätten "sehr wenige Spieler ihren besten Tag gehabt". Dennoch will Grimm den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern am liebsten "die nächsten 33 Spiele" alle gewinnen.

Erstes Spiel, erster Sieg: Der SC Magdeburg feiert mit seinen Fans.

Erstes Spiel, erster Sieg: Der SC Magdeburg feiert mit seinen Fans. imago

Klar, dass bei SCM-Coach Bennet Wiegert eine ganz andere Stimmung vorherrschte. "Wer in Melsungen in der zweiten Halbzeit nur neun Tore kassiert, kann sich im Angriff auch mal ein paar Minuten Aussetzer leisten", so der ehemalige Linksaußen. Speziell Shooter Julius Kühn (ein Tor) ließen die Magdeburger überhaupt nicht ins Spiel kommen. Auch die MT-Neuzugänge Yves Kunkel (3), Simon Birkefeldt (2) und Domagoj Pavlovic (2) konnten vor 3.816 Zuschauern in der Rothenbach-Halle noch nicht nachhaltig auf sich aufmerksam machen. Magdeburgs einziger Neuzugang Albin Lagergren netzte fünfmal ein.

Stuttgart düpiert Leipzig

Einen erfolgreichen Start legte überraschenderweise auch der TVB Stuttgart hin. Unterstützt von einem bärenstarken Jogi Bitter im Tor und einem gut sortierten Abwehrverbund düpierten die Schwaben ersatzgeschwächte Leipziger. "Ich denke, wir können am Ende nicht zufrieden sein", haderte Michael Biegler. Der Coach der Sachsen sah auch Stuttgarts Keeper als entscheidenden Faktor: "In der Schlussphase sind wir zu oft an Jogi Bitter gescheitert."

Nationalspieler Philipp Weber war enttäuscht, fand aber auch eine Erklärung: "Ich glaube am Ende war dann einfach die Kraft weg. Wir mussten das gesamte Spiel mit vier Spielern im Rückraum agieren." Durch die "vielen Verletzten bei Leipzig" hatte Jürgen Schweikardt mit seinen Stuttgartern auf einen Überraschungscoup gehofft - und der gelang gleich.

Der Donnerstag lieferte Indizien dafür, dass die Liga in diesem Jahr noch enger als ohnehin schon zusammenrücken könnte. Oben und unten war der Kampf um die Plätze in der Saison 2017/18 schon hochdramatisch - Fortsetzung folgt?

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