Handball

Rhein-Neckar Löwen gewinnen Topspiel der Handball-Bundesliga gegen die Füchse Berlin klar mit 37:23

THW Kiel klettert weiter - Lemgo siegt im Derby

"Frechheit": Füchse gehen im Topspiel bei den Löwen unter

Deutlicher Sieger im Topspiel: Gedeon Guardiola und die Rhein-Neckar Löwen.

Deutlicher Sieger im Topspiel: Gedeon Guardiola und die Rhein-Neckar Löwen. imago

Die Rhein-Neckar Löwen besiegte den bisherigen Spitzenreiter am Donnerstagabend vor 10.579 Zuschauern in der SAP-Arena überraschend deutlich mit 37:23 (18:9). "Das war von Anfang bis Ende, egal ob Abwehr oder Angriff, eine absolute Offenbarung, teilweise auch eine Frechheit", sagte Füchse-Torhüter Silvio Heinevetter bei "Sky": "Dass du bei den Löwen verliert, ist okay. Aber wir dürfen uns nicht so abschlachten lassen. Das war schon eine heftige Nummer."

Bester Werfer der überragenden Mannheimer war Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson mit zehn Treffern. Bei den enttäuschenden Berlinern überzeugte lediglich Nationalspieler Fabian Wiede, der sieben Tore erzielte. Die Füchse rutschten nach ihrer dritten Saisonpleite auf den zweiten Rang ab. "Es ist manchmal so, dass einer Mannschaft alles gelingt und der anderen gar nichts. Genauso war es heute", sagte Löwen-Kapitän Andy Schmid.

Die Löwen zeigten den erschreckend schwachen Gästen von Anfang an die Grenzen auf. Die Berliner bekamen ohne ihren gesperrten Spielmacher Petar Nenadic keinerlei Zugriff auf die Partie und lagen schon nach 20 Minuten mit sieben Toren in Rückstand. Die Löwen, deren Trainer Nikolaj Jacobsen Spekulationen um einen vorzeitigen Abschied endgültig beendete, präsentierten sich dagegen in Titelform und bestraften die Fehler der Füchse gnadenlos.

Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, war enttäuschend. Leidenschaft hat auch mit leiden zu tun. Dazu waren wir heute in keinster Weise bereit.

Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning

Deren Trainer Velimir Petkovic wirkte schon zur Halbzeit völlig ernüchtert. "Das ist frech", warf er seiner Mannschaft während einer Ansprache vor. Hinterher sagte er: "Das ist das Schlimmste, das ein Trainer erleben kann. Ein regelrechtes Debakel." Auch Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning war bedient: "Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, war enttäuschend. Leidenschaft hat auch mit leiden zu tun. Dazu waren wir heute in keinster Weise bereit."

THW Kiel kommt langsam wieder in Fahrt

Der THW Kiel kommt indes langsam wieder in Fahrt. Gegen GWD Minden setzte sich der THW mit 30:27 (16:15) durch und feierte damit den fünften Pflichtspielerfolg in Serie. Beste Torschützen beim Kieler Arbeitssieg waren die Schweden Lukas Nilsson und Niclas Ekberg mit jeweils fünf Treffern. Für die Mindener, die nie aufsteckten und sich bis zum Ende nicht abschütteln ließen, erzielte Christoffer Rambo vier Tore. Die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason, die zuletzt einen eindrucksvollen Derbysieg in Flensburg gefeiert hatte , stellte nach ihrem dritten Bundesliga-Sieg in Serie den Anschluss an die Spitzengruppe der Liga zumindest vorerst wieder her.

Ostwestfalen-Derby geht an Lemgo

Der TBV Lemgo bleibt nach dem 25:22 (13:10) im Ostwestfalen-Derby beim TuS N-Lübbecke Tabellenneunter. Tim Suton und Tim Hornke waren mit je sieben Toren die besten Torschützen der Mannschaft von Ex-Nationalspieler Florian Kehrmann.

Statistik zum 17. Spieltag

Rhein-Neckar Löwen - Füchse Berlin 37:23 (18:9)

Tore Rhein-Neckar Löwen: Sigurdsson 10/3, Schmid 7, Pekeler 6, Larsen 5, Groetzki 2, Guardiola 2, Petersson 2, Reinkind 2, Taleski 1
Füchse Berlin: Wiede 7, Zachrisson 5, Mandalinic 3, Drux 2, Lindberg 2/2, Urios Gonzales 2, Elisson 1, Struck 1
Schiedsrichter: Fabian Baumgart (Altenheim)/Sascha Wild (Elgersweiher)
Zuschauer: 10579
Strafminuten: - / 8
Disqualifikation: - / -

THW Kiel - GWD Minden 30:27 (16:15)

Tore THW Kiel: Ekberg 5/4, Nilsson 5, Rahmel 4, Vujin 4, Bilyk 3, Frend Öfors 3, Wiencek 3, Dahmke 1, Zarabec 1, Zeitz 1
GWD Minden: Rambo 4, Cederholm 3, Mansson 3, Michalczik 3, Svitlica 3/1, Bilbija 2, Gullerud 2, Korte 2, Pusica 2, Südmeier 2, Zvizej 1/1
Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah (Gummersbach)/Suresh Thiyagarajah (Gummersbach)
Zuschauer: 10285 (ausverkauft)
Strafminuten: 2 / 6
Disqualifikation: - / -

TuS N-Lübbecke - TBV Lemgo 22:25 (10:13)

Tore TuS N-Lübbecke: Bechtloff 6/1, J. G. Genz 4, Gierak 4, Hövels 3, Rakovic 3, Birlehm 1, Kaleb 1 TBV
Lemgo: Hornke 7/3, Suton 7, Zieker 5/2, Guardiola Villaplana 2, Theuerkauf 2/1, Kogut 1, Zerbe 1
Schiedsrichter: Lars Geipel (Teutschenthal)/Marcus Helbig (Landsberg (Saalekreis))
Zuschauer: 2117
Strafminuten: 10 / 6
Disqualifikation: - / -

ski/dpa