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Handball - Mit Videobeweis: Rhein-Neckar Löwen greifen nach dem ersten DHB-Pokal, Halbfinale gegen Magdeburg wartet

Deutscher Meister will seinen Pokal-Fluch besiegen

Mit Videobeweis: Löwen greifen nach dem ersten DHB-Pokal

Er will endlich den DHB-Pokal in die Höhe recken: Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen.

Er will endlich den DHB-Pokal in die Höhe recken: Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen. imago

Natürlich ist die finstere Pokal-Vergangenheit in der Kabine das große Thema. "Wir können unsere Geschichte nicht ausblenden, das geht nicht. Und diese Geschichte ist, bei aller Stärke der Gegner, auch unsere größte Herausforderung", erklärte Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen vor dem Final Four in Hamburg.

Zehnmal war der amtierende deutsche Meister und aktuelle Bundesliga-Dominator bei der prestigeträchtigen Endrunde in der Hansestadt bislang dabei, zehnmal ging es mit leeren Händen wieder nach Mannheim zurück. Doch anstatt die "negativen Emotionen" des Final-Fluchs vor dem Pokal-Showdown am Wochenende irgendwie wegzudrücken, schöpfen die Löwen aus ihrer Horror-Bilanz Mut und Motivation.

"Wir wollen den Bock endlich umschmeißen", stellte Löwen-Sportchef Oliver Roggisch voller Tatendrang klar. Die Mannheimer, in der Liga auf dem Weg zur dritten Meisterschaft in Serie, lechzen geradezu nach ihrem ersten Pokalsieg. Richtungweisend dürfte das Halbfinale am Samstag (15.15 Uhr) gegen den SC Magdeburg werden. Der Pokalsieger von 2016 kommt mit viel Rückenwind und der Empfehlung von 15 Ligaspielen ohne Niederlage als "Mannschaft der Stunde" (Roggisch) in die nahezu ausverkaufte Barclaycard Arena - für Jacobsen ist das allerdings nur eine Randnotiz. Er nimmt die Favoritenrolle an und demonstriert Selbstvertrauen.

In Normalform "das beste Team bei diesem Turnier"

"Wir haben in der Liga in Magdeburg gewonnen und auch gegen die beiden anderen Mannschaften, die beim Final Four dabei sind, keine Punkte abgegeben. Wenn wir unsere Leistung bringen, sind wir das beste Team bei diesem Turnier", so der Däne und warnte gleichzeitig: "Aber auch nur dann." Im zweiten Halbfinale stehen sich am Samstagabend (18 Uhr) im Duell der Außenseiter Endrunden-Debütant Hannover-Burgdorf und der zweimalige Finalist HSG Wetzlar gegenüber. Das Finale steigt dann am Sonntag um 15.15 Uhr und wird live in der ARD übertragen.

Wenn nicht jetzt, wann dann, heißt es im Umfeld der Löwen. Mit dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt verpassten in diesem Jahr immerhin die beiden anderen Schwergewichte der Szene die Qualifikation. Vor allem das Fehlen der Flensburger könnte ein gutes Omen für Nationalspieler Patrick Groetzki und Co. sein und erspart ein schmerzhaftes Déjà-vu: Bei den letzten fünf (!) erfolglosen Anläufen war jeweils im Halbfinale Endstation, jedes Mal ging es gegen die SG.

Acht Kameras in der Halle

Teams und Fans erleben am Pokal-Wochenende in Hamburg eine Premiere: Erstmals können die Schiedsrichter in strittigen Situationen auf den Videobeweis zurückgreifen. Acht Kameras bieten ähnlich wie in der Champions League einen kompletten Überblick über das Spielfeld und können bei Bedarf ausgewertet werden. Denkbare Anwendungsgebiete sind unklare Abwehrsituationen oder die Frage, ob der Ball in unübersichtlichen Aktionen die Torlinie überschritten hat oder nicht.

msc/sid