"Wie aus einem Guss" beschrieb der THW nach dem krachenden 37:20 auf seiner Website die eigene Leistung. "Wir standen heute sehr unter Druck, weil wir auswärts zuletzt zweimal nicht punkten konnten", gestand Kiels Coach Alfred Gislason und fügte an: "Wir haben heute mit einer sehr starken Leistung reagiert. Die 3-2-1 war überragend, und wenn dahinter Niklas Landin beinahe 50 Prozent der Würfe hält, bringt das Selbstvertrauen und Druck nach vorn." Schlussmann Landin stand nach 60 begeisternden Minuten bei bärenstarken 16 Paraden.
Gislason war seit längerer Zeit mal wieder richtig zufrieden mit seinem Team: "Einige meiner Spieler haben heute gegen einen Gegner, der zuletzt sehr stark war, überragend gespielt. Riesenkompliment an meine Mannschaft. Das war ein Spiel, auf dem wir aufbauen können." Melsungen dagegen sah in den drei Topspielen der laufenden Spielzeit stets schlecht aus: Zu Hause verlor die MT gegen Magdeburg (23:28), auch bei den Rhein-Neckar Löwen (26:34) und nun in Kiel (20:37) blieb man chancenlos. Schon nach der Löwen-Pleite gab es bei den Hessen mehr als deutliche Worte .
THW Kiel - Die letzten Spiele
THW Kiel - Die letzten Spiele
MT Melsungen - Die letzten Spiele
MT Melsungen - Die letzten Spiele
Handball-Bundesliga (HBL) - 7. Spieltag
Handball-Bundesliga (HBL) - Tabelle
Und nun eine Niederlage mit 17 Toren Unterschied, beim in dieser Saison noch nicht richtig konstanten THW. MT-Geschäftsführer Axel Geerken erklärte niedergeschlagen: "Ich habe zur Pause sehr viele Menschen in der Halle gesehen, die sich über das Spiel gefreut haben. Ich habe mich geschämt. Ich bin überrascht darüber, wie wir gespielt haben und maßlos enttäuscht. Solch eine Nicht-Leistung habe ich ziemlich selten gesehen. Keiner war in der Lage, etwas zu verhindern oder uns zu helfen."
Darauf waren wir nicht vorbereitet.
Melsungens Trainer Heiko Grimm
Auch Melsungens Trainer Heiko Grimm wird sich hinterfragen lassen müssen. Der ehemalige Profi erklärte: "Glückwunsch an den THW Kiel zum verdienten Sieg. Wir sind mit der 5:1-Deckung nicht zurecht gekommen, haben uns komplett verunsichern lassen, was dieser Variante zugute kommt. Darauf waren wir nicht vorbereitet."
Szilagyi lobt die Fans
Die Kieler dagegen schienen bestens vorbereitet, wirkten frischer und spritziger. Viktor Szilagyi, Sportlicher Leiter beim THW, resümierte: "Ich bin unglaublich froh, das war ein toller Abend. Man hat unserer Mannschaft angesehen, dass sie sehr gut gearbeitet hatte. Wir waren spritzig, schneller auf den Beinen und haben die gute Mannschaftsleistung bis zum Schluss durchgezogen. Wichtig war auch: Unsere Fans waren ab der ersten Minute für uns da. Das hat einen Riesenspaß gemacht." Mit einer solchen Leistung dürfte es auch der strauchelnde HC Erlangen in der Kieler Sparkassen-Arena am Sonntag (16 Uhr) mächtig schwer haben.
msc