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Gründung, Feldspaß und eine südkoreanische Rakete
Ein halbes Jahrhundert ist es bereits her, dass die Bundesliga, wie man sie heute kennt, das Licht der Welt erblickte. Vor der 50. Saison wagt kicker online einen historischen Rückblick auf die wichtigsten Meilensteine und Fakten einer sich über die Jahre enorm gewandelten und entwickelten Liga. Ballermänner, Lieblinge und rauschende Nächte in Bildern... imago
Der Kalender schrieb das Jahr 1966: Die Zuschauer sprangen von ihren Sitzen auf, stießen Begeisterungsschreie aus und umarmten ihre Nebenmänner. Grund: das erste Meisterschaftsfinale der Handball-Bundesliga zwischen dem VfL Gummersbach und dem TV Hochdorf. Schauplatz: die Westfalenhalle in Dortmund. Dort schließt sich am 23. August auch ein Kreis, wenn der traditionsreiche VfL den THW Kiel am 1. Spieltag der 50. Bundesligasaison empfängt. imago
Doch nicht nur die Bundesliga, sondern auch das Kapitel Feldhandball wurde in Deutschland zu dieser Zeit aufgeschlagen. Im Anschluss an die erste Spielzeit wurde ab 1967 in den Sommermonaten der Handball- für den Stollenschuh eingetauscht. Die Begeisterung und Überzeugung der Verantwortlichen hielt aber nur bis 1973 an, ehe das "Projekt" wieder eingestampft wurde. imago
1977 entschied sich der deutsche Handballbund (DHB) dann für die Einführung einer eingleisigen Bundesliga, wobei vor allem der TV Großwallstadt den neuen "Startschwung" mitnahm. Von 1978 bis 1981 heimste der TVG alle vier Meistertitel ein, international sorgten aber andere für Furore. Heiner Brand, der wohl bekannteste Schnauzer im deutschen Sport, schwang sich mit dem VfL Gummersbach auf... imago
...um die europäische Elite kräftig aufzumischen. Den Europapokal der Landesmeister holte der VfL 1983 bereits zum fünften Mal, den Europapokal der Pokalsieger 1978 und 1979 im Doppelpack, den EHF-Pokal im Jahre 1982 und gar den Europameister-Titel der Vereinsmannschaften (1979, 1983). Neben Brand prägten auch Klaus "West" Westebbe und Spielmacher Hansi Schmidt die glorreichen Gummersbacher Zeiten. imago
Die Vormachtstellung der Gummersbacher und des TVG hielt aber nicht ewig, spätestens ab der Saison 1993/94 übernahm ein Quartett die Führungsrolle: der THW Kiel, die SG Flensburg-Handewitt, der TBV Lemgo und der SC Magdeburg. In zwölf (!) aufeinanderfolgenden Spielzeiten standen am Ende immer drei dieser vier Teams auf den ersten vier Plätzen. Hier feiert das Kieler Starensemble um Magnus Wislander und Stefan Lövgren die Meisterschaft im Jahre 2000. imago
In den Jahren 2001 und 2002 schlug die große Stunde des SC Magdeburg. Unter Erfolgscoach Alfred Gislason feierte das Starensemble um seinen isländischen Landsmann Olafur Stefansson (im Bild), Ikone Stefan Kretzschmar und Publikumsliebling Joel Abati Titel um Titel. Der SCM wurde 2001 deutscher Meister, EHF-Pokalsieger, Supercupsieger und holte auch die Vereins-EM. Im Jahr darauf folgten der Champions-League-Triumph und die Titelverteidigung der Vereins-EM. imago
Seit Einführung der eingleisigen Bundesliga kämpften immer 18 Mannschaften um Meisterschaft oder Abstiegsplätze - wirklich immer? Außer in der abgelaufenen Spielzeit 2014/15! "Schuld" ist der Hamburger SV, der lange um die Lizenz fürs Oberhaus bangte - in letzter Instanz aber Recht bekam. Gleichzeitig war Balingen-Weilstetten der Klassenerhalt schon rechtlich zugesichert worden. Büßen musste in diesem Jahr Minden, die als Viertletzter den schweren Gang in die Zweitklassigkeit antraten. imago
In der ewigen Tabelle der Bundesliga stehen nicht sonderlich überraschend der THW Kiel und der VfL Gummersbach an der Spitze. Auf Rang drei aber bereits folgt der TV Großwallstadt, der bis heute von seiner glorreichen Vergangenheit zehrt. Mittlerweile steckt der TVG wegen schwerer Finanznot in Liga 3 fest, der Glanz von früher - als noch große Erfolge in der Münchner Olympiahalle begossen wurden - ist jedenfalls dahin. imago
Tore satt gibt es beim Handball eigentlich immer, freilich hat sich der Sport im Laufe der Zeit auch gewandelt. Mit der Schnelligkeit und Athletik ging auch noch größeres Spektakel einher. Für Torgefahr stand ein Mann mehr als alle anderen Spieler in der Geschichte der Bundesliga: der Südkoreaner Kyung-Shin Yoon. Der Linkshänder wurde zwischen 1997 und 2007 siebenmal (!) Torschützenkönig und stellte auch den Rekord für die meisten geworfenen Treffer in einer Saison auf. In der Spielzeit 2000/01 warf die Gummersbacher Legende unglaubliche 324 Ligatore (davon 76 Siebenmeter). imago
Kein Wunder also, dass Yoon auch in der ewigen Torschützenliste ganz oben steht (2905 Treffer). Nur ein einziger Spieler konnte ihm da folgen: Linksaußen Lars Christiansen. Der Däne mit dem smarten Gewinner-Lächeln netzte im Laufe seiner Karriere, während der er 14 Jahre für die SG Flensburg-Handewitt auflief, unfassbare 2875-mal ein - davon allerdings auch 1124-mal vom Punkt. Sei's drum: In der Bundesliga gehörte Christiansen auch in den fremden Hallen zu den Sympathieträgern. imago
Im DHB-Pokal, den die Bundesliga seit 1977 parallel zum Meisterrennen austrägt, steht der THW Kiel bei den Rekordsiegern ganz oben. Bei 12 Finalteilnahmen gingen die "Zebras" immerhin neunmal als Gewinner vom Parkett, speziell zwischen 2007 und 2013 wurde der Siegeszug nur vom HSV Hamburg durchbrochen (2010). In den vergangenen beiden Jahren ging der deutsche Rekordmeister aber jeweils leer aus - und lechzt nach neuen Feier-Arien in Hamburg (seit 1994 Austragungsort). imago
Und auch in Sachen deutschen Meisterschaften kann dem THW niemand das Wasser reichen: Im vergangenen Jahr feierten die Kieler bereits ihren 20. Titel - ein echter Meilenstein. Wirklich mithalten kann da keiner: Es folgen der VfL Gummersbach (12-mal Meister), Frisch Auf Göppingen (neunmal) und der TV Großwallstadt (sechsmal). Kurios: Auf Rang 5 steht mit vier Titeln der SV Polizei Hamburg. imago
Das wohl spannendste Meisterschaftsduell der jüngeren Geschichte lieferten sich der THW Kiel und die Rhein-Neckar Löwen in der Spielzeit 2013/14: Bis zum 34. Spieltag stand der "Außenseiter" aus Süddeutschland ganz oben, mit sieben (!) Toren Vorsprung. Am letzten Spieltag ließen sich die Füchse Berlin dann aber mit 37:23 in Kiel "abschlachten", während die Löwen in Gummersbach (40:35) zwar gewannen, in der Endabrechnung aber den Kürzeren zogen. imago
Am kommenden Sonntag fällt um 15 Uhr der offizielle Startschuss für die 50. Bundesligasaison. Für den Auftakt haben sich die Ligabosse etwas Besonderes einfallen lassen: Altmeister VfL Gummersbach und Rekord-Titelträger THW Kiel treffen in der altehrwürdigen Westfalenhalle in Dortmund vor 12.000 Zuschauern aufeinander. Dort, wo Gummersbach in den 70er und 80er Jahren seine großen Europacup-Erfolge feierte. "Das ist ein würdiges Auftaktspiel für die 50. Saison", sagte deswegen auch HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. Ob Kiel am Ende wieder oben steht, bleibt abzuwarten - die Spitze der Liga ist in diesem Jahr so dicht wie lange nicht mehr. imago