Handball

Kielce-Eklat: Löwen protestieren gegen Dujshebaev

Trainer soll Kollegen zwischen die Beine geschlagen haben

Kielce-Eklat: Löwen protestieren gegen Dujshebaev

Inakzeptables Verhalten: Talant Dujshebaev rastete nach dem Spiel gegen die Löwen offenbar völlig aus.

Inakzeptables Verhalten: Talant Dujshebaev rastete nach dem Spiel gegen die Löwen offenbar völlig aus. imago

In der anschließenden Pressekonferenz kam es zu einem neuerlichen Eklat, als Dujshebaev Gudmundsson beschuldigte, während des Spiels obszöne Gesten gemacht zu haben.

"Wir verstehen nicht, warum der Trainer von Vive Kielce, Talant Dujshebaev, nach einem gewonnenen Spiel so ausrastet und akzeptieren nicht, dass unser Trainer nach dem Spiel erst attackiert und in den Unterleib geschlagen wird und später in der Pressekonferenz übel beschimpft wird", teilte Löwen-Manager Thorsten Storm der Nachrichtenagentur dpa mit. "Das hat mit unserem Sport und Niveau nichts zu tun", begründete er den Protest. Die Eingabe richte sich nicht gegen die Wertung des Spiels. "Wir sind faire Verlierer, Kielce hatte verdient die Nase vorn." Das Rückspiel findet am 31. März in der Mannheimer SAP-Arena statt.

Gudmundsson berichtete, dass Dujshebaev nach der Schlusssirene auf ihn zugekommen sei und ihn zunächst verbal angegangen habe. Dann habe sich der zweimalige Welthandballer plötzlich "entschieden, mich zwischen die Beine zu schlagen. So eine Attacke habe ich in 25 Jahren als Trainer noch nie erlebt", sagte Gudmundsson.

So eine Attacke habe ich in 25 Jahren als Trainer noch nie erlebt.

Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson

Auf Fernsehbildern ist zu sehen, wie der Isländer während des Wortgefechts plötzlich zusammenzuckt. Wie die Löwen erklärten, leiteten sie die Aufnahme ebenso an die EHF weiter wie die Aufzeichnung der Pressekonferenz. "Wir dürfen da nicht den Kopf in den Sand stecken", rechtfertigte Gudmundsson das Vorgehen. Auch Storm betonte, dass der Verein einen tätlichen Angriff auf einen Mitarbeiter "nicht einfach so hinnehmen kann".

Die EHF erklärte am Montag, dass sie das Material und die Schiedsrichterberichte schnellstmöglich auswerten wolle. Danach werde entschieden, "ob ein Disziplinfall" beim EHF Court of Handball eröffnet werde.

Laut Storm seien die Vorfälle auch KS Kielce äußerst unangenehm. "Der Präsident von Vive Kielce, Bertus Servaas, zu dem ich einen sehr guten Kontakt pflege, hat sich mittlerweile bei uns für die Vorkommnisse auf der Pressekonferenz für seinen Trainer entschuldigt. Das ist eine sehr faire Geste", sagte Storm. (dpa)