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Manchester United: José Mourinho knöpft sich TV-Experte Paul Scholes nach dessen Kritik an Paul Pogba vor

United-Coach reagiert auf Kritik an Pogba

Mourinho knöpft sich TV-Experte Scholes vor

"Er wird als phänomenaler Spieler in die Geschichte eingehen, aber nicht als TV-Experte": José Mourinho über Paul Scholes.

"Er wird als phänomenaler Spieler in die Geschichte eingehen, aber nicht als TV-Experte": José Mourinho über Paul Scholes. imago

"Vielleicht habe ich diesmal Glück und die Könige des Rock’n’Roll, die nach dem letzten Spiel gesagt haben, ich würde nicht abliefern, werden nun sagen, ich liefere ab", sagte Mourinho, nachdem sein Team nach starker zweiter Hälfte im Goodison Park gewonnen hatte . "Ich denke, sie wären alle gerne im Klub", meinte er über die vielen früheren United-Profis, die in irgendeiner Form in den Medien arbeiten: "Das ist aber ein Problem, das ich nicht lösen kann."

Kritik hatte es vor allem am Samstag nach dem uninspirierten Auftritt beim 0:0 gegen Southampton gegeben . Nach dem dritten Liga-Remis in Folge hatte Scholes (43, elfmal Meister mit ManUnited) in seiner Funktion als TV-Experte über Pogba gesagt: "Er sieht nicht aus wie ein Spieler, der für dich Spiele gewinnt. Genau dafür bezahlt man aber 90 Millionen Pfund." Pogba spaziere herum, sehe nicht fit aus ("Ich frage mich, ob er richtig trainiert") und spiele in einer Position, in der er sich nicht wohlfühlt: "Dafür muss der Trainer die Verantwortung übernehmen."

Spielersteckbrief Pogba
Pogba

Pogba Paul

Trainersteckbrief Mourinho
Mourinho

Mourinho José

Premier League - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Manchester City Manchester City
62
2
Manchester United Manchester United
47
3
FC Chelsea FC Chelsea
46

Pogba war gegen Southampton mit einer recht defensiven Rolle auf der Doppelsechs betraut worden. Und konnte seine Stärken - wie so oft auf dieser Position - nicht ansatzweise ausspielen. Ganz anders am Neujahrstag, als er weiter vorne agieren durfte: Der Franzose, in Abwesenheit des verletzten Antonio Valencia Kapitän, zeigte sich spielfreudig, suchte immer wieder den Abschluss und bereitete die beiden United-Treffer von Anthony Martial und Jesse Lingard jeweils vor.

Alles, was Paul Scholes macht, ist zu kritisieren. Er wird als phänomenaler Spieler in die Geschichte eingehen, aber nicht als TV-Experte.

José Mourinho

Grund genug für Mourinho, um nach dem Spiel nicht nur die TV-Experten im Allgemeinen, sondern ganz besonders Scholes ins Visier zu nehmen: "Alles, was Paul Scholes macht, ist zu kritisieren. Er kommentiert nicht, er kritisiert. Er wird als phänomenaler Spieler in die Geschichte eingehen, aber nicht als TV-Experte", ätzte Mourinho: "Als Spieler war er phänomenal, aber das heißt nicht, dass wir alle phänomenal sein müssen. Manchmal spielt Pogba sehr gut, manchmal gut und manchmal nicht so gut. Aber er gibt immer sein Bestes."

Keine Premier-League-Niederlage mit Pogba seit Oktober 2016

Fakt ist: Mit Pogba im Team hat Manchester United seit dem 23. Oktober 2016 kein Premier-League-Spiel verloren (21/13/0). Ohne den Franzosen verloren die Red Devils in diesem Zeitraum fünfmal.

Fakt ist: Mit Kevin De Bruyne (9), Leroy Sané und David Silva (beide 8) bereiteten in der Premier League in dieser Saison nur drei Spieler von Spitzenreiter Manchester City mehr Tore vor als Pogba (7). Der absolvierte allerdings nur zwölf Spiele, das City-Trio 21, 19 bzw. 18.

Fakt ist aber auch: Allzu oft taucht Pogba in United-Spielen noch unter, läuft nur mit. Auch weil es die offensivere Mittelfeldrolle, in der er beispielsweise in Massimiliano Allegris 3-5-2 bei Juventus Turin aufblühte, in Mourinhos 4-2-3-1 für ihn nicht wirklich gibt.

Mourinhos Prozentrechnung

Zurück zu Scholes. Dem unterstellte Mourinho auch einen gewissen Neidfaktor: "Es ist nicht Paul Pogbas Fehler, dass er viel mehr verdient als Paul Scholes. So ist der Fußball nun mal", meinte Mourinho und fügte süffisant hinzu: "Wenn Paul (Scholes, d.Red.) sich eines Tages dazu entscheidet, Trainer zu werden, wünsche ich ihm, dass er nur 25 Prozent von meinem Erfolg schafft. Fünfzig Prozent wären zwölfeinhalb Titel, 25 Prozent ungefähr sechs. Wenn er 25 Prozent schafft, wird er ziemlich glücklich sein."

ski