Am vergangenen Samstag hatte der VfL Wolfsburg mit 0:6 gegen den FC Bayern verloren und dabei kein gutes Bild abgegeben . Es folgte eine turbulente und unruhige Woche in der Autostadt: ein dezimierter Mannschaftsrat, Kapitänschaos und obendrein auch noch das Thema Abstiegskampf.
Wie sollte da bei all diesen Nebenkriegsschauplätzen am Samstagnachmittag in Frankfurt nur eine geordnete und gefestigte Mannschaft auflaufen? Indem sie zunächst einmal nur auf Sicherheit agierte. In den ersten 45 Minuten war von den Wolfsburgern fast gar nichts zu sehen. "Meine Mannschaft hat das Risiko gemieden", erklärte Trainer Andries Jonker: "Vielleicht auch zu viel gemieden."
Spielersteckbrief Didavi
Spielersteckbrief Gomez
Trainersteckbrief Jonker
Bundesliga - Tabelle
Mutiger VfL belohnt sich
Denn im zweiten Durchgang präsentierte sich eine andere VfL-Mannschaft. "Wir haben mehr Mut gehabt und mehr Vertrauen gezeigt", so Jonker. Und dafür wurden die Niedersachsen auch sofort belohnt. Eine tolle Kombination in der 48. Minute zum 1:0 ebnete letztlich den Weg zum Dreier, durch den der Deutsche Meister von 2009 nun auswärts (19) mehr Punkte einfuhr als zuhause (17).
Dem Treffer von Daniel Didavi folgte noch das 15. Saisontor von Mario Gomez. Für den deutschen Nationalspieler und Wolfsburg-Kapitän war es bereits das Neunte in der Ära Jonker, womit Gomez den Status der personifizierten VfL-Lebensversicherung schon jetzt sicher ist.
Wichtiges Zeichen im Abstiegskampf
Zwei Spiele vor Saisonende war der Erfolg nicht nur ein enorm wichtiges Zeichen an die Konkurrenz, sondern auch ein wichtiger Schritt in der Tabelle. "Es war ein sehr guter Tag, weil wir gewonnen haben", meinte Didavi bei "Sky": "Es ist am einfachsten, wenn man selber punktet. Dann müssen wir nicht auf die anderen schauen."
Der VfL erhöhte durch den zehnten Saisonsieg auf 36 Punkte und zog damit mit Augsburg (13.) gleich, das nur aufgrund der um ein Tor besseren Tordifferenz vor den Niedersachsen steht. Am Sonntag spielen noch die punktgleichen Hamburg und Mainz (beide 33) gegeneinander. Schon allein deshalb lohnt sich der Blick auf die Konkurrenz für Didavi und Co. natürlich schon.
