Erst Gala, dann Schongang
"Wir wollten ab der ersten Minute Gas geben", verriet Lewandowski den Matchplan nach dem Spiel am "Sky"-Mikrofon. Was sich die Bayern vorgenommen hatten, wurde mustergültig umgesetzt. 139 Sekunden dauerte es, da besorgte der Pole schon die 1:0 Führung (3.). "Ein Tor ist manchmal zu wenig. Deswegen wollten wir immer weitermachen", so Lewandowski weiter. Gesagt getan, lässt sich rückwirkend festhalten, denn Thiago (16.) und erneut Lewandowski (29.) machten für die Münchner schon nach einer knappen halben Stunde alles klar.
"Wir haben von Anfang an viel Druck gemacht", bilanzierte FCB-Coach Carlo Ancelotti zufrieden. "Wir haben in der ersten Hälfte alles geschafft. Offensiv sehr gut gespielt, Schalke konnte gar nichts machen", zeigte sich auch Lewandowski vom dominanten und leichtfüßigen Auftritt seiner Mannschaft begeistert. Die Bayern konnten es sich daher auch leisten, in der zweiten Hälfte in den Schongang zu schalten. "Unser Tempo war nicht mehr so hoch", erklärte Lewandowski angesichts der anstehenden Aufgaben in der Bundesliga (Samstag, 15.30 Uhr, in Köln) und in der Champions League (Dienstag, 20.45 Uhr, beim FC Arsenal).
Hummels angeschlagen
Spielbericht
Ob Innenverteidiger Hummels dort zu Verfügung stehen wird, ist dagegen noch offen. Der 28-Jährige musste wegen eines Stechens im Gesäß bereits zur Pause vorsichtshalber ausgewechselt werden. "Das kann ein paar Tage kosten", orakelte Hummels, "ich hoffe, dass ich gegen Köln dabei sein kann."
Ribery, der nicht ganz unbesungene Held
In der Domstadt könnte Ancelotti erneut auf Ribery bauen. Der Franzose absolvierte sein erstes Spiel seit Ende Januar und trat als genialer Vorlagengeber in Erscheinung: Das 1:0 und 3:0 bereitete der 33-Jährige direkt vor, beim 2:0 spielte er den vorletzten Pass. "Franck hat sehr gut gespielt, war an jedem Tor beteiligt. Ich freue mich sehr für ihn", verteilte sein Trainer Extralob.
Neuer beschäftigungslos - Badstuber fliegt und wird gefeiert
Während die Bayern im Hintergrund jubeln, ist Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes (l.) bedient. picture alliance
Während in München nach 90 Minuten Zufriedenheit herrschte, gab es bei den Knappen lange Gesichter. "Es ist bitter, ich würde am liebsten in den Pfosten beißen", fand Torwart Ralf Fährmann ehrliche Worte. "Wir haben einen richtigen Schlag ins Gesicht bekommen. Die erste Hälfte war nichts von uns, wir sind nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen, waren in allen Bereichen unterlegen. Es war ein Abend, den wir schnell abhaken müssen."
Ich würde am liebsten in den Pfosten beißen.
Schalkes Torwart Ralf Fährmann nach dem 0:3 in München
Zumal der Ex-Schalker Manuel Neuer, seit 2011 im Bayern-Tor, nicht einen einzigen Schuss halten musste und die Gelsenkirchener Defensive in den ersten 30 Minuten ihren Freischwimmer machte. "Wir haben uns das komplett anders vorgenommen, wollten mutig agieren", sagte S04-Trainer Markus Weinzierl. Und auch Kapitän Benedikt Höwedes befand: "Der Start war sehr ungünstig. Bayern kam ins Rollen und wir hatten es schwer, zu verteidigen." Einen doppelt bitteren Abend erlebte Holger Badstuber an der alten Wirkungsstätte: Der nach Gelsenkirchen verliehene FCB-Abwehrmann sah binnen drei Minuten erst Gelb und dann Gelb-Rot (77.). Die aufbauenden Sprechchöre aus dem Bayern-Block dürften den 27-Jährigen kaum getröstet haben.