Bundesliga

Chicharito: Wundertüte - wie die ganze Mannschaft

Leverkusens Torjäger: Mal treffsicher, mal nicht zu sehen

Chicharito: Wundertüte - wie die ganze Mannschaft

Mal Weltklasse, mal nicht zu sehen: Leverkusens mexikanischer Angreifer Chicharito.

Mal Weltklasse, mal nicht zu sehen: Leverkusens mexikanischer Angreifer Chicharito. imago

Nur wenige haben so einen ausgeprägten Torriecher wie Chicharito. An guten Tagen scheint die "kleine Erbse" zu ahnen, wo der Ball hinspringt, dann staubt er ab, scheinbar leicht erzielt er dann seine Tore, aber es ist eben höllisch schwer, diese Kunst zu beherrschen, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein.

Das gelang dem kleinen Angreifer zuletzt in der Liga erstklassig, mit fünf Treffern aus drei Spielen. Aha, der Mexikaner ist aufgetaut, frohlockten die Bayer-Fans, nachdem der Stürmer zuvor elf Mal leer ausgegangen war. Nicht selten aber gibt es auch diese Auftritte, nach denen der Beobachter überlegt: Chicharito - war der wirklich auf dem Platz?

Das liegt natürlich nicht an dem kleinen Stürmer allein. Kommen wenige Bälle in den Strafraum, dann ist eben auch Chicharito nicht zu sehen. Er ist eben sehr auf gute Zuarbeiter angewiesen, von denen es im exquisit besetzten Leverkusener Kader einige geben müsste. Manchmal herrscht aber da komplette Flaute, als hätte jemand den Hahn zugedreht. Wie zuletzt gegen Mainz: Kaum Flanken, keine gescheiten Pässe, kein Torschuss von Chicharito, Note 5.

Bayers Sternstunde gegen den BVB

Als Schreckgespenst aber taugt der reaktionsschnelle Stürmer allemal; keine gegnerische Abwehr kann es sich erlauben, das Strafraum-Gespenst auch nur kurz aus den Augen zu verlieren. Das gilt auch am Samstag in Dortmund; und gegen den BVB erlebte die Werkself in der Hinrunde eine ihrer seltenen Sternstunden. Beim 2:0-Sieg traf übrigens auch Chicharito (kicker-Note: 2). Der ließ wegen muskulärer Probleme das Dienstag-Training aus, sollte aber bis Samstag wiederhergestellt sein.

Ob er trifft oder nicht: Der Mexikaner, eben ein abgezockter Profi ohne größere Bindung zu seinem jeweils aktuellen Klub, ist ständig Gegenstand von Spekulationen. Nach jüngsten Informationen von ESPN könnte Chicharito nach Auslaufen seines Vertrages in Leverkusen (2018) ein Kandidat für die US-Profiliga sein. Angeblich haben sich die Verantwortlichen der Tampa Bay Rowdies, derzeit in der unter der Major League Soccer (MLS) angesiedelten United Soccer League (USL) aktiv, zum Ziel gesetzt, den Mexikaner nach Florida zu lotsen.

Oliver Bitter