Für viele kam der Transfer von Daniel Caligiuri zum FC Schalke 04 zu einem überraschenden Zeitpunkt. In Wolfsburg nahm Ismael den Verlust indes gelassen zur Kenntnis. "In der Nacht gehst du ins Bett und bist VfL Wolfsburg, morgens stehst du auf und bist Schalke 04. Das ist Fußball", sagte er vor dem Spiel am Samstag gegen den FC Augsburg (LIVE! ab 15.30 Uhr bei kicker.de). "Wir waren intern gut vorbereitet und haben durchgespielt, was passieren könnte."
Alternativen hat Ismael in seinem Kader für die rechte Seite genug, stellt sich nur die Frage, ob der Franzose dem vorhandenen Personal auch vertraut. "Wir haben Vieirinha und Blaszczykowski. Wir haben Spieler mit Erfahrung, Spieler die gut drauf sind, Spieler die eine gute Vorbereitung gemacht haben und deswegen genug Alternativen auf dieser Position."
Problemfall Blaszczykowski
Doch gerade der Pole ist bisher ein Problemfall. Seit seiner Verpflichtung im Sommer konnte er die Erwartungen nicht erfüllen. Ismael bescheinigte dem 31-Jährigen am Donnerstag, dass er gut trainiert habe und knüpft Erwartungen an ihn. "Natürlich ist es meine Hoffnung, dass bei Kuba eine Leistungssteigerung kommt. Er ist mit seiner Hinrunde nicht zufrieden, wir sind nicht zufrieden", unterstrich Ismael. In 13 Spielen stand er nur sechsmal in der Startformation (0 Tore/ 0 Vorlagen) und erlebte dabei nur vier Mal den Schlusspfiff (kicker-Durchschnittsnote 4,00).
"Er kann vielmehr, das hat er schon bewiesen", sagte Ismael und verwies auf die Europameisterschaft. "Er hat eine tolle EM gespielt. Wir hoffen, dass bei ihm der Knoten platzt und dass er der Mannschaft helfen kann, erfolgreich zu sein." Blaszczykowski sei "ein Mentalitätsspieler", der über seinen Willen und seine Physis komme.
Außerdem unterstrich Ismael, dass er von erfahrenen Spielern erwartet, "dass sie Verantwortung übernehmen. Die erste Verantwortung ist, seine eigene Leistung zu bringen." Allerdings ist nicht gewiss, dass er auch gleich eine Chance erhält. Beim knappen 1:0-Erfolg gegen den HSV wurde Vieirinha nach 69 Minuten für Caligiuri eingewechselt und erhielt prompt ein Trainerlob ("eine Bereicherung für die Mannschaft"). Blaszczykowski kam hingegen nur wenige Sekunden zum Einsatz. Der Platz hinten rechts, wo der Pole zu Saisonbeginn zum Einsatz kam, scheint ohnehin vergeben. Dort hat sich Nachwuchsmann Paul Seguin in den Fokus gespielt.
Für Kubas Ambitionen, der 2018 für seine Nation bei der WM spielen will, wird die Luft also ganz schön dünn.