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Achtelfinale? "Das ist nicht genug"

Kroatiens Badelj weist Vergleiche mit 98er-Team zurück

Achtelfinale? "Das ist nicht genug"

Kroatiens Milan Badelj sieht das Achtelfinale nur als Zwischenstation an.

Kroatiens Milan Badelj sieht das Achtelfinale nur als Zwischenstation an. Getty Images

Aus Lens berichten Frank Linkesch und Jörg Wolfrum

"Die Bundesliga ist eine der besten Meisterschaften in Europa. Ich habe dort ein paar wirklich harte Matches bestritten", erinnerte sich der defensive Mittelfeldspieler am Tag vor dem Achtelfinale bei der EM an seine Zeit in Deutschland. "Dann bekam ich ein ernsthaftes Angebot aus Florenz und entschied mich für den Wechsel, ich mag die Serie A."

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Sein Arbeitgeber AC Florenz ist die Verbindung zum Achtelfinal-Gegner Portugal in Lens (21 Uhr, LIVE! auf kicker.de). Paulo Sousa ist dort Badeljs Trainer, und der bestritt als Aktiver einst 51 Länderspiele für sein Heimatland. Kontakt vor dem Match habe es nun nicht gegeben. "Es hängt vom Ergebnis ab, wer hinterher wen zuerst anruft", meinte Badelj. Dabei wird es auch auf ihn ankommen. Portugals Offensive um Cristiano Ronaldo nicht zur Entfaltung kommen zu lassen, dürfte der Schlüssel sein für ein Vordringen ins Viertelfinale.

Badelj soll dafür wie gewohnt seinen Dienst im Mittelfeld verrichten. Unaufgeregt, aber wichtig. 23 Länderspiele stehen in seiner Vita, bei dieser EM gehörte er in allen drei Gruppenspielen zur Startelf, beim 2:2 gegen Tschechien verbuchte er einen Assist. Sein kicker-Notenschnitt bei diesem Turnier ist mit 3,17 ordentlich.

Das Selbstvertrauen der Kroaten ist nach dieser Vorrunde mit sieben Punkten und dem abschließenden 2:1 gegen Spanien enorm. "Dieses kroatische Team ist sehr stark, wir können Portugal schlagen", ist Badelj überzeugt. "Bis jetzt haben eine großartigen Job gemacht. Ich denke, wir können unsere Leistung sogar noch verbessern." Das Achtelfinale, stellt Badelj klar, soll nur Zwischen- und nicht Endstation sein: "Das ist nicht genug, wir wollen bis zum Turnierende gehen."

Keine Gedanken über leichteren Zweig Richtung Finale

Dabei machen sich die Kroaten aber noch keine Gedanken darüber, dass sie den leichteren Zweig in Richtung Finale erwischt haben. "Polen, Belgien, Portugal. Diese EM ist ein starker Wettbewerb mit vielen engen Spielen und vielen Teams auf einem Niveau. Wir konzentrieren uns jetzt nur auf das Match morgen, wir respektieren unseren Gegner", sagt Badelj.

Kommt sein Team weiter, werden unweigerlich wieder Vergleiche zur 1998er Generation seines Landes gezogen. Damals erreichte die Mannschaft bei der WM in Frankreich Platz 3. Badelj aber mag gar nicht so sehr darüber sprechen. "Das ist etwas Lustiges für die Medien, sie können vergleichen. Die Mannschaft damals ist bei einer WM viel weiter gekommen als wir bisher, aber wir versuchen das zu wiederholen."

Ähnlich wie das 98er-Team um Davor Sukor haben die Kroaten jetzt mit Luka Modric, Ivan Rakitic oder Mario Mandzukic viele international gestählte Kräfte dabei. Es liegt an ihnen, die historische Chance bei dieser EM zu nutzen.

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