kicker

Der 16-Jährige, der Özil in die Tasche steckte

Gladbach-Neuzugang Reece Oxford

Der 16-Jährige, der Özil in die Tasche steckte

Nutzte die Exoten-Reise in der Europa League für seine Zwecke: Reece Oxford ärgerte Mesut Özil.

Nutzte die Exoten-Reise in der Europa League für seine Zwecke: Reece Oxford ärgerte Mesut Özil. picture alliance

Drei Dinge seien in der Tasche eines 16-Jährigen gefunden worden, witzelte einer bei Twitter: "Kaugummis, ein Handy, Mesut Özil". Es hatte schon etwas Beiläufiges, wie Reece Oxford sein Premier-League-Debüt bestritt. Beim überraschenden 2:0-Auswärtssieg mit West Ham United beim FC Arsenal spielte er im zentralen defensiven Mittelfeld derart souverän, dass sich weder Santi Cazorla noch Mesut Özil in irgendeiner Weise entfalten konnten. 95 Prozent aller Pässe zum Mitspieler - das schaffte in diesem Spiel einzig Oxford.

"Der Trainer hat gesagt, dass meine Leistung gut war", meinte der damalige englische U-17-Nationalspieler hinterher cool. "Es war ein Traumdebüt für mich." Mit 16 Jahren und 237 Tagen ist Oxford nach Jose Baxter (Everton, 2008, 16 Jahre und 191 Tage) der Zweitjüngste in einer Premier-League-Startelf, jüngster Joker bleibt Matthew Briggs (Fulham, 2007, 16 Jahre und 68 Tage).

Spielersteckbrief Oxford
Oxford

Oxford Reece

Spielersteckbrief Özil
Özil

Özil Mesut

Wenn Messi vor mir stehen würde, wäre ich deutlich mehr beunruhigt als Reece.

West-Ham-Trainer Slaven Bilic

"Letzte Saison war ich ein paar Mal auf der Bank, deswegen habe ich schon erwartet, dieses Jahr wieder bei der Mannschaft zu sein. Aber nicht, dass ich gegen Arsenal beginnen würde", sagte Oxford, den Tottenham Hotspur im Alter von zwölf Jahren aussortiert hatte. Damals war er noch Stürmer.

Ihm kam etwas zugute, was in West Ham in etwa so gern gesehen ist wie ein Fan-Schal von Millwall oder Chelsea: die Europa League. Als unverhoffter Gewinner der Fair-Play-Wertung durften die "Hammers" in dem Wettbewerb starten, mussten allerdings schon Anfang Juli in der frühesten Qualifikationsrunde gegen europäische Exoten einsteigen, als selbst Trainer Slaven Bilic keinen Grund sah, sich auf die Trainerbank zu setzen .

Auch wenn die Play-offs verpasst wurden: Oxford nutzte seine Bewährungschancen gegen Lusitans, Birkirkara und Giurgiu und empfahl sich für mehr. "Es war ein Risiko, aber er hat einfach was. Ich bin sehr stolz auf ihn", erklärte Bilic. Dass er auch gegen Stars wie Özil oder Cazorla keine Nerven zeigte, wunderte den Kroaten kaum: "Wenn Messi vor mir stehen würde, wäre ich deutlich mehr beunruhigt als Reece."

jpe

Der Sommerfahrplan der Bundesligisten