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Schäfer wirft Klinsmann raus - Panama wittert Betrug

Gold Cup: Panama protestiert gegen Mexikos Sieg

Schäfer wirft Klinsmann raus - Panama wittert Betrug

Finale! Die Jamaikaner Barnes (li.) und Watson jubeln über den überraschenden Coup gegen die USA.

Finale! Die Jamaikaner Barnes (li.) und Watson jubeln über den überraschenden Coup gegen die USA. imago

Beim Duell der deutschen Trainer setzten sich die Jamaikaner mit Schäfer am Mittwoch (Ortszeit) in Atlanta überraschend mit 2:1 (2:0) gegen die favorisierten USA mit Coach Klinsmann durch. Bei seiner ersten Finalteilnahme in der Meisterschaft von Nord- und Mittelamerika trifft der ehemalige WM-Teilnehmer Jamaika am Sonntag auf Mexiko, das Panama mit 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung bezwang.

"Wir können noch nicht feiern, es steht noch ein Spiel aus. Bob Marley wird erst nach dem Match gespielt", sagte Schäfer nach dem unerwarteten Erfolg seiner "Reggae Boyz". Bei Twitter schrieb er euphorisch: "Ich bin seit über 40 Jahren im Fußball, habe alles gesehen, aber glaubt mir: Diese Nacht werde ich nie vergessen. Danke an alle!"

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Klinsmann twitterte derweil: "Danke an unsere Fans für die fantastische Unterstützung in Atlanta. Wir hatten genug Chancen, um das Spiel zu gewinnen." In einem Interview erklärte er: "Wir haben verloren, weil wir zwei Gegentore bekommen haben, so einfach ist das. Aber wir hatten genug Chancen, um drei, vier oder fünf zu schießen. Das ist unglücklich, aber so ist die Realität. Diese Pille müssen wir schlucken."

Darren Mattocks per Kopfball nach einer Ecke (31.) und Giles Barnes mit einem fulminanten Freistoß (36.) sorgten mit einem Doppelschlag für Jamaikas Halbzeitführung. Barnes traf per Freistoß, nachdem US-Torwart Brad Guzan den Ball erst außerhalb des Strafraums abgeworfen hatte. Dem Titelverteidiger gelang trotz bester Chancen nur noch der Anschlusstreffer durch Michael Bradley (48.). "Natürlich ist die Mannschaft enttäuscht. Die Fans sind enttäuscht", sagte Klinsmann. Schäfer will dagegen nun den Titel: "Wir haben noch ein Spiel zu spielen", sagte der Coach.

Panama fühlt sich um Finaleinzug gebracht

Im zweiten Halbfinale schlug Mexiko Außenseiter Panama nach Verlängerung 2:1 (1:1, 0:0) - benötigte dafür zwei Elfmeter, wovon besonders der erste für einigen Unmut sorgte. Panama führte in Unterzahl nach der Roten Karte gegen Luis Tejada (27.) durch Roman Torres' Kopfball (57.), ehe der Torschütze kurz vor dem Schlusspfiff bei einem Klärungsversuch auf den Ball fiel und diesen (unfreiwillig) mit dem Arm gespielt haben soll. Andres Guardado verwertete den umstrittenen Handelfmeter nach zehnminütiger Unterbrechung spät (90.+10). In der Verlängerung traf Guardado, der schon gegen Costa Rica in der Nachspielzeit einen umstrittenen Strafstoß verwertet hatte, zum Sieg (105.+1) - erneut per Strafstoß.

Die Verärgerung bei Spielern und Verantwortlichen Panamas war dementsprechend groß. "Wir sind bestohlen worden", empörte sich Panama-Coach Hernan Dario Gomez. Die Schiedsrichter mussten mit Polizeischutz vom Platz geführt werden. Nach der Partie schoss Panamas Team ein Foto in der Umkleidekabine mit einem selbstgeschriebenen Banner. "CONCACAF DIEBE" stand in großen Lettern darauf, darunter dreimal das Wort "korrupt". Dazu senkten die Akteure geschlossen den Daumen. Auf seinen verhaltenen Jubel antwortete Doppeltorschütze Guardado nach dem Spiel: "Ich habe nicht gefeiert, weil der Elfmeter einen bitteren Geschmack hatte."

Panamas Verband protestiert

Am Abend richtete sich Panamas Verband (FEPAFUT) mit einer öffentlichen Beschwerde direkt an die CONCACAF und forderte gar den Rücktritt der Schiedsrichterkommission des Kontinentalverbandes. Schon seit den Gruppenspielen habe sich das Team benachteiligt gefühlt. Die FEPAFUT fordert nun eine umgehende Antwort auf ihren Vorstoß.

mas/dpa/sid