Als hätte Portugal nicht schon Sorgen genug: Nach dem WM-Aus für Außenverteidiger Fabio Coentrao (Adduktorenverletzung im rechten Oberschenkel) fallen auch Stürmer Hugo Almeida und Stammtorhüter Rui Patricio (beide Oberschenkelverletzungen) für den Rest der Vorrunde aus. Abwehrspieler Pepe muss nach seiner Unbeherrschtheit gegen Thomas Müller und der darauffolgenden Roten Karte gegen Deutschland in der Partie gegen die USA (Sonntag, 0 Uhr MESZ LIVE! auf kicker.de) pausieren. Kader-Baustellen wohin man blickt also. Noch dazu der Fehlstart gegen Deutschland (0:4). Und nun rückt das Knie der Nation erneut in den unliebsamen Fokus.
Abermals verließ Cristiano Ronaldo das Training der Selecçao am gestrigen Mittwoch mit hängendem Kopf - sein Knie wurde wie schon vor dem Spiel gegen das DFB-Team dick mit Eis bandagiert. Ronaldo hatte nach einigen Mannschaftsübungen mit dem Physiotherapeuten gearbeitet, dann setzte er sich mit dem Eisbeutel auf dem linken Knie auf die Ersatzbank und erfüllte Autogrammwünsche.
Cristiano ist hundertprozentig fit.
Torhüter Beto, der den verletzten Rui Patricio ersetzt, ist um Deeskalation bemüht
Der portugiesische Verband hält sich mit Meldungen über Ronaldos Gesundheit merklich zurück. Schon seit Monaten plagen "CR7" Probleme mit der Patellasehne. Für Aufregung im portugiesischen Lager hatte am Morgen der Bericht des spanischen Internetportals "El Confidencial" gesorgt. Darin wurde Ronaldos Leibarzt José Carlos Noronha nach einer Kernspinuntersuchung vor dem Deutschland-Spiel mit dem Satz zitiert: "Hör auf und gönne deinem Knie eine Pause, oder du riskierst deine Zukunft." Gegenüber der portugiesischen Tageszeitung "Record" bestritt der Mediziner die Aussage jedoch. Ronaldo spielte gegen das DFB-Team, blieb blass - und trottete nun, Tage später, abermals mit Kniebandage vom Trainingsplatz.
Schnell geisterten Gerüchte um das vorzeitige WM-Aus des Weltfußballers durchs Internet. "Cristiano ist hundertprozentig fit", beteuerte Torhüter Beto ein paar Stunden später und war darum bemüht, das Thema herunterzuspielen. Ronaldo habe das Training nicht vorzeitig abgebrochen, sondern "zusammen mit den anderen Spielern beendet", so Beto. Doch die Zweifel blieben, ob der Stürmerstar den angeschlagenen Portugiesen bei ihrer letzten Chance am Sonntag gegen die USA tatsächlich helfen kann.