Wie stark ist Südkorea wirklich? Diese Frage werden sich die Russen im Vorfeld des ersten Gruppenspiels oft genug stellen. Eigentlich sind die "Taegeuk Warriors" für einen aufwändigen Spielstil bekannt: Häufige Positionswechsel, ständiges Attackieren, überfallartige Konter und 90 Minuten hohes Tempo, das dem Gegner keine Luft zum Atmen lässt, haben sich die Asiaten eigentlich auf die Fahnen geschrieben. Für diese Taktik haben die "Red Devils" eigentlich auch die passenden Spieler im Kader: Das Team ist jung, schnell, torgefährlich und technisch gut ausgebildet. Dennoch stehen hinter Südkorea noch einige Fragezeichen.
Zum einen ist abzuwarten, ob die Truppe von Trainer Hong Myung-Bo das kräftezehrende Spiel auch bei brasilianischen Wetterverhältnissen durchziehen kann. Zum anderen zeigten sich die "Taegeuk Warriors" in der WM-Vorbereitung nicht gerade von ihrer Schokoladenseite: Beim Freundschaftsspiel gegen Tunesien (0:1) gelang ebenso kein eigener Treffer wie bei der bösen 0:4-Klatsche gegen Ghana. Bei letzterem Match offenbarte vor allem die Innenverteidigung mit Young-Gwon Kim und Tae-Hwi Kwak eklatante Mängel.
Weltmeisterschaft - Vorrunde, 1. Spieltag
Weltmeisterschaft - Tabelle - Gruppe H
Trainersteckbrief Hong
Spielersteckbrief J.-H. Hong
Spielersteckbrief Son
Spielersteckbrief Ji
Spielersteckbrief J.-C. Koo
Südkorea - Vereinsdaten
Gründungsdatum
01.01.1933
Das Hoffen auf Hong
WM 2014 - Gruppe H:
Nicht zuletzt deshalb hoffen die Asiaten auf ein Comeback des Augsburger Innenverteidigers Jeong-Ho Hong. Der 24-Jährige fehlte im Test gegen Ghana wegen einer Fußprellung und wurde schmerzlich vermisst. Bis zum Anpfiff gegen Russland soll der 1,88-Meter-Mann aber spielfähig sein. "Hong ist zwar nicht schmerzfrei, aber wenn kein medizinisches Problem vorliegt, wird er die Schmerzen aushalten", sagt Nationalcoach Hong.
Der Innenverteidiger wird aller Vorraussicht nach nicht der einzige Bundesliga-Legionär in der Startelf sein: Auch Heung-Min Son (Leverkusen), Dong-Won Ji (Augsburg) und Ja-Cheol Koo (Mainz) werden von Beginn an auf dem Rasen erwartet.
Halbfinale, Gruppenphase, Achtelfinale - und jetzt?
Dann wird Südkorea auch die Frage nach der eigenen Stärke beantworten. In den letzten Jahren waren die "Taegeuk Warriors" für eine Überraschung gut: 2002 belegten die Asiaten einen beachtlichen vierten Platz im eigenen Land (2:3 gegen die Türkei), 2006 in Deutschland scheiterte man in der Gruppenphase nur knapp an der Schweiz und Frankreich. 2010 in Südafrika erwischte es Südkorea im Achtelfinale (1:2 gegen Uruguay). 2014 in Brasilien ist erneut die Runde der letzten 16 das Ziel. Hierfür müssen sich die "Red Devils" aber gegen Belgien, Algerien und Russland durchsetzen.
