WM

Iran siegt ohne Davari - Frankreich feiert Schützenfest

USA sind bereit - England torlos - Messi trifft

Iran siegt ohne Davari - Frankreich feiert Schützenfest

Zwei Tore für's Selbstbewusstsein: Karim Benzema (re., mit Patrick Evra) traf gegen Jamaika doppelt.

Zwei Tore für's Selbstbewusstsein: Karim Benzema (re., mit Patrick Evra) traf gegen Jamaika doppelt. Picture Alliance

Frankreich ballert sich den Ribery-Frust von der Seele

Frankreich hat sich mit einem Schützenfest von den eigenen Fans in Richtung Brasilien verabschiedet. Die "Equipe Tricolore" gewann in Lille gegen Jamaika mit 8:0. Yohan Cabaye von Paris St. Germain eröffnete den Torreigen nach einer guten Viertelstunde. Anschließend erzielte dessen Mannschaftskollege Blaise Matuidi mit einem satten Linksschuss das 2:0. Später traf der 27-Jährige erneut, dann zum 6:0. Karim Benzema von Champions-League-Sieger Real Madrid trug sich durch zwei großartige Tore ebenfalls doppelt in die Torliste ein, ebenso wie Antoine Griezmann, der seine zwei Treffer in den Schlussminuten erzielte. Auch Arsenal-Stürmer Olivier Giroud versenkte das Runde ins Eckige, sodass die "Grande Nation" nach dem Ribery-Schock trotzdem einigermaßen gutgelaunt gen Zuckerhut aufbrechen kann.

In Brasilien trifft die Mannschaft von Didier Deschamps auf Ecuador Honduras sowie Ottmar Hitzfelds Schweiz. Ihren ersten Auftritt haben die Franzosen am Sonntag, 15. Juni, gegen Honduras. Anpfiff in Porto Alegre ist um 21 Uhr (MESZ, LIVE! bei kicker online).

Iran mit lockerem Testsieg - Davari spielt nicht

Die Nationalmannschaft des Iran hat im letzten Test vor dem WM-Auftaktspiel gegen Nigeria am 16. Juni einen lockeren 2:0-Sieg eingefahren. Die Spieler von Trainer Carlos Queiroz gewannen gegen Trinidad und Tobago in Sao Paulo mit 2:0 (1:0). Ehsan Hajsafi (45.) und Reza Ghoochannejad (54.) schossen die Tore für die Iraner. Im Tor der Iraner stand überraschend Aliresa Haghighi vom SC Covilha. Eigentlich war ein Duell zwischen Daniel Davari von Eintracht Braunschweig und Rahman Ahmadi (Sepahan Isfahan) um den WM-Stammplatz erwartet worden.

Jozy Altidore und Michael Bradley

Der zweifache Torschütze Jozy Altidore klatscht mit Michael Bradley ab. Getty Images

USA in Form

Am 26. Juni (18 Uhr, MESZ) stehen sich Deutschland und die USA zum Abschluss der Gruppe G in Recife gegenüber. Auf die Elf von Trainer Joachim Löw wartet dabei eine schwere Aufgabe, denn das Team USA präsentierte sich beim 2:1-Sieg in Jacksonville in guter Form.

Der deutsche Nationalcoach Jürgen Klinsmann setzte gegen den Afrikameister auf Fabian Johnson (1899 Hoffenheim). Timothy Chandler (1. FC Nürnberg), John Anthony Brooks (Hertha BSC) und Julian Green (Bayern München) saßen zunächst auf der Bank. Ein besonderes Spiel war es für Tim Howard, der Keeper des FC Everton absolvierte sein 100. Länderspiel für die USA.

Die USA agierten aus einer sicheren Deckung heraus und strahlten bei schnellen Gegenstößen mehr Gefahr aus als Nigeria, das optisch mehr vom Spiel hatte. Zum Matchwinner für die USA avancierte Jozy Altidore. Der Mittelstürmer des AFC Sunderland erzielte beide Treffer (32., 69.). Für Nigeria reichte es durch Victor Moses vom FC Liverpool per Strafstoß nur noch zum Anschlusstreffer (86.). Die USA haben damit alle ihre drei Testspiele gewonnen und dürften mit breiter Brust nach Brasilien reisen.

Sturridge lässt den Sieg gegen dezimiertes Honduras liegen

Daniel Sturridge

Daniel Sturridge hätte England gegen Honduras zum Sieg schießen müssen, doch der Liverpooler vergab zweimal. picture alliance

England kam in seinem letzten Test vor der WM in Brasilien nur zu einer Nullnummer gegen Honduras. Und dies, obwohl die Mittelamerikaner nach der Gelb-Roten Karte gegen Brayan Beckeles in der 66. Minute fast eine halbe Stunde in Unterzahl agieren mussten.

Wie in Brüssel (siehe unten) spielte auch in Miami das Wetter der Partie einen Streich: Wegen eines Gewitters musste die Partie in der ersten Hälfte für rund 40 Minuten unterbrochen werden, Blitz, Donner und ein Wolkenbruch regierten zwischenzeitlich.

Bis zur Unterbrechung dominierte England die Partie, nach einer klasse Kombination der ManUnited-Stürmer Wayne Rooney und Danny Welbeck hätte Liverpools Daniel Sturridge in der 21. Minute aus kurzer Distanz die Führung erzielen müssen, doch der 24-Jährige verzog knapp. Nach der Unterbrechung hatten die Engländer trotz großer Dominanz nicht mehr den richtigen Zug Richtung gegnerisches Tor. Erst als Beckeles nach einem Ellenbogen-Einsatz mit Gelb-Rot runter musste (66.), kamen die Three Lions wieder zu Chancen. Erneut war es Sturridge, der ein Tor hätte markieren müssen, doch sein Kopfball in der 73. Minute strich aus kurzer Distanz knapp über den Querbalken. So blieb es bis zum Schluss beim torlosen Remis.

Villa springt für Fabregas in die Bresche - Diego Costa feiert Comeback

Titelverteidiger Spanien ist bereit für die WM in Brasilien, auch wenn der aktuelle Weltmeister im letzten Testspiel gegen El Salvador hinter den eigenen Erwartungen zurückblieb. Doch dank zweier Tore von David Villa in der 60. sowie 88. Minute setzte sich das Team von Nationalcoach Vicente del Bosque am Ende doch noch mit 2:0 durch.

Dabei begann die Partie in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington perfekt für Spanien, das früh einen Strafstoß zugesprochen bekam. Doch Fabregas jagte das Leder aus elf Metern in den Himmel (4.). Zuvor hatte El Salvadors Keeper Derby Carrillo Diego Costa gefoult. Der Atletico-Stürmer feierte nach seiner Oberschenkelverletzung sein Comeback.

Zwingender wurde Spanien dann in Durchgang zwei, neben den zwei Toren durch Villa gab es noch etliche weitere Möglichkeiten. Zur zweiten Hälfte brachte del Bosque auch etliche seiner potenziellen Startelf-Kandidaten, die bei Anpfiff noch auf der Bank gesessen hatten. Neben Villa kamen unter anderem Xavi, David Silva, Sergio Busquets und Santi Cazorla ins Spiel. Gerard Piquet und Juan Mata saßen zudem 90 Minuten auf der Bank.

Messi setzt den Schlusspunkt

Lionel Messi

Argentiniens Lionel Messi trifft zum 2:0 gegen Slowenien. Getty Images

Die Zuschauer im Estadio de la Plata des Vereins Estudiantes mussten zunächst einige Enttäuschungen hinnehmen. Denn der argentinische Nationalcoach Alejandro Sabella verzichtete im letzten Test vor der WM gegen Slowenien auf etliche Topstars. Nahezu die komplette Offensivpower mit Lionel Messi, Sergio Aguero, Gonzalo Higuain und Angel di Maria saß nur auf der Bank, lediglich Ezequiel Lavezzi durfte von Beginn an ran.

Dementsprechend zäh war die Angelegenheit. Zwar hatte die Albiceleste das Geschehen im Griff, doch spielerisch blieb vieles Stückwerk. Die 1:0-Pausenführung resultierte aus einem nicht ganz unhaltbaren Distanzschuss von Alvarez (12.).

Ohne die Stars ging es nach der Pause weiter und auch das Geschehen auf dem Rasen wurde nicht besser, zwischenzeitlich musste sich der zweimalige Weltmeister sogar Pfiffe der eigenen Fans gefallen lassen. Das war zuviel, in der 57. Minute kamen Messi, Aguero und di Maria. Messi übernahm nicht nur die Kapitänsbinde von Javier Mascherano, dessen Vertragsverlängerung mit Barça am Samstagabend publik wurde , sondern sorgte auch für den 2:0-Endstand in der 76. Minute.

Hagel unterbricht Belgiens Generalprobe - Mertens trifft

Brüssel

Selbst die Sanitäter in Brüssel suchten Schutz. picture alliance

Der letzte Test des WM-Geheimfavoriten Belgien verlief anders als geplant. Denn die Partie gegen Tunesien musste noch in der ersten Hälfte unterbrochen werden, ein heftiges Gewitter mit Hagelsturm fegte über Brüssel hinweg. Marc Wilmots, Coach der Roten Teufel, wollte gar nicht mehr weiterspielen, doch Referee Viktor Kassai pfiff nach rund 20 Minuten wieder an.

Wilmots beließ mit Wolfsburgs Kevin de Bruyne, Axel Witsel und Romelu Lukaku drei bewährte Kräfte auf der Bank, setzte sonst aber auf sein Stammpersonal um die Mittelfeldstars Eden Hazard und Marouane Fellaini. Dennoch tat sich Belgien sehr schwer. Zwar dominierte das Wilmots-Team das Geschehen, doch die Nordafrikaner standen in der Defensive bis auf wenige Ausnahmen sicher. Als Tunesien nach der Gelb-Roten Karte gegen Jemaa in der 62. Minute in Unterzahl agieren musste, erhöhte Belgien den Druck, Dries Mertens fand dann eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit die Lücke und traf zum 1:0.

Der Sieg könnte allerdings teuer erkauft sein. Denn in der Nachspielzeit musste der eingewechselte Lukaku verletzungsbedingt wieder vom Feld. Eine genaue Diagnose steht bisher noch aus.

Ohne Eto'o und Choupo-Moting sind die "unzähmbaren Löwen" zahnlos

Den Beginn am Samstagnachmittag machte Kamerun. Die Elf des deutschen Trainers Volker Finke kam in der Hauptstadt Yaoundé zu einem knappen 1:0-Sieg über Moldawien. Matchwinner für die "unzähmbaren Löwen" war Edgar Salli vom RC Lens, dem in der 30. Minute das Siegtor für die Afrikaner gelang.

Finke verzichtete gegen die Osteuropäer nicht nur auf die beiden Deutschland-Legionäre Joel Matip (Schalke 04) und Eric Maxim Choupo-Moting (1. FSV Mainz 05), sondern auch auf Superstar Samuel Eto'o vom FC Chelsea. Als Stoßstürmer agierte Pierre Webo von Fenerbahce Istanbul. Immerhin wurde Matip in der 71. Minute für den Torschützen Salli eingewechselt. Der 21-jährige Mittefeldspieler aus Lens sorgte für einen der wenigen Höhepunkte in Yaoundé. Kamerun trifft bei der WM in Brasilien in der Gruppe A auf Mexiko (13, Juni, 18 Uhr), Kroatien (19. Juni, 00.00 Uhr) sowie Gastgeber Brasilien (23. Juni, 22 Uhr).

Hagel in Brüssel, Blitz und Donner in Miami