Bundesliga

Wolfsburgs William lobt Bruno Labbadia - und träumt von der Seleção

Wolfsburgs Brasilianer kennt den Abstiegskampf schon

William lobt Labbadia - und träumt von der Seleção

Will Wolfsburg helfen - egal wo: William (r.).

Will Wolfsburg helfen - egal wo: William (r.). imago

Nächsten Dienstag wird er 23. Jung genug, um noch Träume in seiner Fußballerkarriere zu haben. Entsprechend dachte William in dieser Woche noch etwas mehr an seine Zukunft. "Sobald der Trainer ruft, will ich bereit sein", sagt Wolfsburgs Brasilianer mit Blick auf die Nationalelf seines Landes, wenngleich bei dem Abwehrspieler der nötige Respekt vorhanden ist. "Die Seleção ist eine sehr gute Mannschaft", so William, der das Länderspiel am vergangenen Dienstag in Berlin gemeinsam mit Freunden in Wolfsburg vor dem Fernseher verfolgte. "Ich hätte gerne mitgespielt, aber ich habe mich auch so für meine Landsleute gefreut."

Die anstehende WM ist für ihn kein Thema, die Realität für William heißt: Abstiegskampf in Wolfsburg. Ohne Frage hätte es für einen jungen Südamerikaner einen besseren Einstieg in Europa geben können, als in seinem neuen Klub gleich drei verschiedene Trainer in einer Saison erleben und auf zwei verschiedenen Positionen (Rechts- und Linksverteidiger) spielen zu müssen. Somit fällt eine zwischenzeitliche Beurteilung des für fünf Millionen Euro aus Porto Alegre geholten Spielers eher bescheiden aus: In 15 Einsätzen, davon nur sechs über die volle Zeit, kommt er aktuell auf den mäßigen kicker-Notenschnitt von 4,29. Lediglich ein Assist (beim 1:1 in Mainz), dafür drei Gelbe Karten und einmal Gelb-Rot (beim 1:2 gegen Leverkusen) stehen an Zählbarem für ihn zu Buche.

Spielersteckbrief William
William

de Asevedo Furtado William

"Abstiegskampf habe ich auch schon in Brasilien kennengelernt. Daher weiß ich, was wir tun müssen, damit es uns in Wolfsburg nicht passiert. Ich lerne immer aus dem, was ich erlebt habe", spricht William aus eigener Erfahrung und nennt die wesentlichen Aspekte, um noch die "maximale Punktzahl" zu erreichen: "einen ruhigen Kopf bewahren, viel und hart arbeiten, als Mannschaft zusammenstehen".

William ist noch ohne BL-Tor - doch im Test klappte es per Freistoß

Über seine Ex-Trainer Andries Jonker und Martin Schmidt will William nicht mehr sprechen, den jetzigen Coach Bruno Labbadia aber lobt William und sieht in ihm für das aufreibende Saisonfinale den richtigen Anführer: "Er arbeitet im Training gut mit der Mannschaft auf dem Feld, spricht viel mit uns und zeigt uns die Dinge im Video nachvollziehbar auf."

Unabhängig von seiner Position will auch der Sommer-Neuzugang seinen Beitrag leisten, damit die schwierige Saison ein gutes Ende findet. "Ich habe immer gesagt, dass ich spielen will, egal wo. Auch links bereitet mir mein linker Fuß keine Probleme, ich arbeite jeden Tag daran, dass ich dem Team helfen kann." Vielleicht ja auch einmal mit einem Tor. Beim jüngsten 3:0-Testspielsieg bei Union Berlin gelang ihm dieses per Freistoß. Ob er nun künftig auch in der Bundesliga beim ruhenden Ball anlaufen darf? "Ich weiß nicht...", lächelt William bescheiden, "wir haben viele Spezialisten im Kader."

Michael Richter

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