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WM-Qualifikation in Südamerika: Lionel Messi ist einsam - Volles Risiko mit Bayerns James und Barcelonas Luis Suarez?

WM-Qualifikation in Südamerika verspricht Hochspannung

Messi einsam - Volles Risiko mit James und Suarez?

Sie würden ihren Nationen gerne in der WM-Qualifikation helfen: Uruguays Luis Suarez (l.) und Kolumbiens James.

Sie würden ihren Nationen gerne in der WM-Qualifikation helfen: Uruguays Luis Suarez (l.) und Kolumbiens James. imago

Was steht eigentlich schon fest? Brasilien fährt als beste Mannschaft Südamerikas zur WM-Endrunde. Bolivien und Venezuela bleibt hingegen abgeschlagen nur noch die Rolle des Spielverderbers. Dazwischen ballen sich gleich sieben (!) Teams, die am Dienstag ihre Chance auf eines der drei weiteren Direkttickets nach Russland und Platz fünf als Umweg über die Play-offs wahren wollen. Die finale Doppelrunde steigt dann Anfang Oktober.

Großen Namen im Weltfußball droht im kommenden Jahr also die Zuschauerrolle. Wie die Schwergewichte das verhindern wollen? Mit einer Portion Risiko. Denn: Mittelfeld-Star James beispielsweise soll nach vorheriger Rücksprache mit Bayern Münchens medizinischer Abteilung den Tabellenzweiten Kolumbien (25 Punkte) im Spitzenspiel gegen die mit elf Zählern Vorsprung enteilten Brasilianer anführen. Der Linksfuß hatte sich beim Audi Cup einen Muskelbündelriss im Oberschenkel zugezogen und konnte seitdem kein Pflichtspiel mehr absolvieren. Im Vergleich mit Schlusslicht Venezuela (0:0) durfte James "auf keinen Fall" zum Einsatz kommen , nun würde der Spielmacher angesichts der schwierigen Situation wohl ein kleines Risiko eingehen.

Spielersteckbrief Suarez
Suarez

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da Silva Santos Junior Neymar

WMQ Südamerika - 16. Spieltag
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WMQ Südamerika - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Brasilien Brasilien
37
2
Uruguay Uruguay
27
3
Kolumbien Kolumbien
26

Und damit wäre James nicht der einzige Star in Südamerika, denn Uruguay (24) plant ähnliches mit seinem angeschlagenen Torjäger Luis Suarez im direkten Vergleich mit Paraguay (21). Mitte August teilte der FC Barcelona mit, dass die Katalanen wegen einer Überdehnung der hinteren Gelenkkapsel im rechten Knie rund vier Wochen auf Suarez verzichten müssten . Früher als geplant brennt der Angreifer aber auf seinen Einsatz.

Liegen die Nerven bei Chile blank?

Ausgerechnet vor dem Höhenduell in Bolivien scheinen bei Chile (23) die Nerven blank zu liegen. Der Münchner Arturo Vidal fühlte sich nach seinem Eigentor beim 0:3 am Donnerstag gegen Paraguay als Sündenbock abgestempelt und drohte mit Rücktritt. Dagegen fährt Peru (21) mit Rückenwind nach Ecuador (20). Denn: Platz zwei und acht trennen nur fünf Punkte.

Exakt mittendrin im Knäuel der Teams steckt Vize-Weltmeister Argentinien (23), der mit dem Heimspiel gegen den Tabellenletzten aus Venezuela die vermeintlich leichteste Aufgabe des Septetts hat. Noch ist die Albiceleste aber Tabellenfünfter, womit der fünfmalige Weltfußballer Lionel Messi für seinen Traum vom WM-Titel gegen Ozeanien-Sieger Neuseeland nachsitzen müsste .

Argentinien hadert: "Messis Feuer brennt einsam"

Er braucht mehr Unterstützung von den Kollegen: Argentiniens Anführer Lionel Messi.

Er braucht mehr Unterstützung von den Kollegen: Argentiniens Anführer Lionel Messi. imago

Aber die Selección, 1978 und 1986 Weltmeister, enttäuscht in den Eliminatorias. Nur sechs Siege in 15 Auftritten, trotz hochkarätiger Stürmer völlig enttäuschende 15 Tore - zwei weniger als Gegner Venezuela, in Jorge Sampaoli bereits der dritte Trainer in der laufenden Qualifikation, und ein ewiges Problem. "Ein neues Team, aber eins ändert sich nicht: Messis Feuer brennt einsam", schrieb die Tageszeitung "La Nacion".

"Wenn man in der Tabelle hinten steht, wird man nervös. Die Eliminatorias sind schwieriger als die WM", bekannte Sampaoli nach der Nullnummer in Uruguay. 619 Pässe, die zu 93 Prozent ankamen, dazu 73 Prozent Ballbesitz, aber kein Tor. Weil die Chemie im neuen Dreigestirn zwischen Messi, Paulo Dybala (Juventus Turin) und Mauro Icardi (Inter Mailand) noch nicht stimmte.

Brasilien: 3,4 Millionen pro Auftritt

Erzrivale Brasilien eilt derweil von Rekord zu Rekord und steht schon bei 36 Punkten. Das 2:0 gegen Ecuador war der neunte Eliminatorias-Sieg in Folge, Platz eins ist der Seleçao nicht mehr zu nehmen, die eigene Quali-Bestmarke (34) längst eingestellt, die von Argentinien (43), aufgestellt vor der WM 2002, in Reichweite. Mit 37 Toren stellen Coutinho & Co. dazu den mit Abstand besten Sturm, das gleiche Bild in der Abwehr mit lediglich zehn Gegentreffern.

Beim öffentlichen Training am Samstag wollten gleich 36.000 Fans Neymar und seine Kollegen in Manaus sehen. Und weil der fünfmalige WM-Champion auch in den Medien ein Zugpferd ist, hat der Verband CBF die Übertragung der Länderspiele bis 2022 - geplant sind 37 Partien - für umgerechnet rund 125 Millionen Euro ausgeschrieben (fast 3,4 Millionen pro Auftritt). Auch ein Rekord. Die Konkurrenz hat gerade ganz andere Probleme.

msc/sid