Türkeis Nationaltrainer Lucescu, der wegen einer Sperre nur auf der Tribüne saß, schickte drei Deutschland-Legionäre ins Rennen: Düsseldorfs Ayhan und Freiburgs Söyüncü verteidigten in der Viererkette, Dortmunds Sahin begann auf der Sechs. Bei Island vertraute Nationaltrainer Heimir Hallgrimsson unter anderem auf Augsburgs Finnbogason, den ehemaligen Lauterer Bödvarsson und Evertons Gylfi Sigurdsson.
Den besseren Start erwischten die Türken, die sich getrieben von einer frenetischen Anhängerschar klare Feldvorteile erarbeiteten. Bis auf einen harmlosen Distanzschuss von Özyakup ging offensiv allerdings wenig zusammen. Und so kam es, wie es kommen musste: Mit dem ersten konstruktiven Angriff ging Island in Führung. Bödvarsson fand am zweiten Pfosten Gudmundsson, der gegen die Laufrichtung von Babacan einnetzte - 1:0 (32.).
Sieben Minuten später wurde es für die geschockten Türken nur noch schlimmer: Diesmal steckte Bödvarsson für Bjarnason durch, der sich vor Babacan nicht zweimal bitten ließ (39.). Vor der Pause erholten sich die Hausherren nicht mehr davon, konnten auch keine eigene Chance verzeichnen.
Gruppe I
Nach dem Wechsel sollte neuer Schwung helfen, die Aufholjagd zu starten. Dieses Gefühl wich allerdings schnell der Ernüchterung: Bei einer Ecke wurde Gunnarsson komplett vergessen, im Fünfmeterraum staubte Arnason problemlos ab - 3:0 (49.).
Turan ausgepfiffen und mit einem Lächeln
Anschließend war die Hoffnung auch bei den Fans erloschen, der WM-Zug in den Köpfen längst abgefahren. Dazu passte, dass Turan, der erst Mitte August den Rücktritt vom Rücktritt bekannt gegeben hatte, bei seiner Auswechslung mit Pfiffen verabschiedet wurde - der Barça-Profi lächelte nur. Auch der für ihn eingewechselte Ex-Dortmunder Mor konnte keine entscheidenden Impulse mehr geben. Özyakup bäumte sich eine Viertelstunde vor Schluss ein letztes Mal auf, fand seinen Meister aber in Halldorsson (78.).
Tore und Karten
0:1 J. Gudmundsson (32')
0:2 Bi. Bjarnason (39')
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Atatürk |
Es blieb letztendlich beim 3:0-Erfolg für die Isländer, die weiter von der WM in Russland träumen dürfen. Auf sie wartet zum Abschluss der Gruppenphase am Montag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) das dankbare Heimspiel gegen den Kosovo. Das zeitgleiche Aufeinandertreffen zwischen den Türken und Finnland hat keine Bedeutung mehr.
