Norwegens Coach Per-Mathias Högmo brachte nach dem peinlichen 0:1 gegen Weißrussland fünf neue Spieler: Hertha-Keeper Jarstein, Ex-Gladbacher Nordveit, Tettey, Diomande und Henriksen verdrängten Nyland (Ingolstadt), Strandberg (Hannover), Selnaes, Eikrem und Berget auf die Bank. Norwegens Kapitän Skjelbred (Hertha) stand angeschlagen nicht im Kader.
Bundestrainer Joachim Löw wechselte im Vergleich zum 2:0 gegen Finnland gleich auf acht Positionen. Nur Kimmich, Götze und Hector, der im 21. Länderspiel in Folge auf dem Feld stand, durften erneut von Beginn an auflaufen.
Deutschland startete in einem 4-5-1-System mit Draxler als Linksaußen und Götze in der Spitze von Beginn an bemüht, leistete sich in den ersten Minuten allerdings einige leichte Ballverluste. Die Norweger igelten sich in einem 4-1-4-1, mit dem Fürther Berisha auf rechts, zunächst in der Defensive ein, um bei Kontern dann im 4-3-3 blitzschnell umzuschalten.
WM-Quali, 1. Spieltag
Deutschland trifft früh
Doch Deutschland, das bis auf einen folgenlosen Lapsus von Hummels (5.) defensiv nichts zuließ, legte sofort den Vorwärtsgang ein und drängte, unterstützt durch die weit aufgerückten Außenverteidiger, auf den ersten Treffer. Und der sollte nicht lange auf sich warten lassen: Nach Özil-Vorlage kam Müller zum Abschluss und erzielte aus dem Getümmel sein erstes Länderspieltor seit Oktober 2015 (15.). Deutschland agierte dominant, hätte allerdings fast den Ausgleich hinnehmen müssen - King zielte aber zu hoch (24.). Quasi im Gegenzug hätte die DFB-Elf beinahe einen lehrbuchreifen Konter vollendet, doch Müllers Querpass auf Götze kam nicht an (25.).
Kimmich mit Dampf ins lange Eck
Die Löw-Elf blieb weiter tonangebend, hätte durch Draxler (29.), Müller (32.) und Kimmich (37.) nachlegen können. Es sollte allerdings bis zur 45. Minute dauern, ehe eine Premiere gefeiert wurde: Kimmich erzielte in seinem siebten Länderspiel seinen ersten Treffer - 2:0 für den Weltmeister.
Nach der Pause agierten Özil und Co. weiterhin äußerst souverän, verpassten es aber, Torchancen herauszuspielen. Der einzige Aufreger in den Anfangsminuten war ein Nachtreten von King, das aber nur mit Gelb bestraft wurde (49.). Mit dem ersten wirklichen Abschluss der zweiten Halbzeit wurde das Ergebnis dann weiter in die Höhe geschraubt: Khediras Flanke vollendete Müller per Kopf zum 3:0 (60.).
Müller setzt sich im Kopfallduell gegen Nürnbergs Hovland durch und trifft zum 3:0. imago
Nach dem dritten Treffer ließ es der Favorit zwei bis drei Gänge ruhiger angehen, ohne aber die Kontrolle aus der Hand zu geben. Götze (66.) und vor allem der eingewechselte Brandt (77./83./87.) hatten zwar noch Torgelegenheiten, aber Jarstein, der einzige Norweger, der annähernd Normalform an den Tag legte, verhinderte Schlimmeres.
Norwegen spielt am zweiten Spieltag der WM-Quali in Aserbaidschan (Samstag 8. Oktober, 18 Uhr). Deutschland empfängt am selben Tag in Hamburg Tschechien (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de).