Bundestrainer Joachim Löw tauschte im Vergleich zum 3:0 gegen die Färöer zweimal: Kroos ersetzte Götze im Mittelfeld, der wiedergenesene Schmelzer kam für Mertesacker in die Viererkette. Badstuber rückte daher in die Innenverteidigung neben Hummels.
Österreichs Nationaltrainer Marcel Koller vertraute im ersten Qualifikationsspiel der Alpenrepublik ausschließlich auf Legionäre - vor allem auf Bundesliga-Profis. Mit Almer (Düsseldorf), Pogatetz (Wolfsburg), Fuchs (Schalke), Baumgartlinger, Ivanschitz (beide FSV Mainz), Prödl, Arnautovic, Junuzovic (alle Bremen) und Harnik (Stuttgart) stellte die höchste deutsche Spielklasse gleich neun Spieler der Hausherren.
Die Koller-Elf begann furios und baute von Beginn an mit aggressivem Pressing großen Druck auf die deutsche Hintermannschaft auf. Die Hausherren waren giftiger in den Zweikämpfen und schalteten nach Balleroberung blitzartig um. Die DFB-Elf musste in der Anfangsphase gleich mehrere brenzlige Situationen überstehen. Harnik (4., 9., 12.), Ivanschitz (11., 15.) und Junuzovic (17.) sorgten für Furore.
WM-Qualifikation
Die einzige nennenswerte Gelegenheit der deutschen Auswahl hatte es nach zehn Minuten gegeben und war dem Zufall geschuldet: Müller scheiterte nach einem Querschläger im Eins-gegen-eins am stark reagierenden Almer. Nach 19 Minuten war es erneut der Münchner, der den österreichischen Schlussmann zum Eingreifen zwang.
Die Begegnung war eine äußerst enge Kiste, in der sich die agileren Österreicher eine Führung durchaus verdient gehabt hätten. Weil aber Harnik (30.), Baumgartlinger (35.) und Junuzovic (36.) kein Glück hatten, blieb es zunächst torlos. Auf der anderen Seite fehlte es der deutschen Elf offensiv an Ideen, Genauigkeit und Überraschungsmomenten, sodass Almer im ersten Durchgang kaum geprüft wurde. Doch dann schlug die 44. Minute: Klose behauptete sich im Zweikampf und leitete direkt in die Schnittstelle der Viererkette weiter in den Lauf von Reus, der sich bedankte und aus dem Nichts die schmeichelhafte 1:0-Pausenführung für Deutschland besorgte.
Kavlak ungestüm - Özil eiskalt - Arnautovic im Pech
Volle Kraft voraus: Österreichs Harnik gegen Khedira (re.). picture alliance
Der Torschütze konnte im zweiten Durchgang wegen einer Fußprellung nicht mehr mitmachen und wurde fortan von Götze vertreten. Mit der Führung im Rücken waren die Deutschen nun um Spielkontrolle und Tempoverschleppung bemüht - zunächst ging diese Taktik voll auf. Die Österreicher rannten fast nur hinterher und kassierten zudem den nächsten Nackenschlag: Kavlak ging im eigenen Sechzehner viel zu ungeschickt ins Duell mit Müller und verursachte einen Foulelfmeter, den Özil sicher zum 2:0 verwandelte (51.).
Die Koller-Elf schien zu diesem Zeitpunkt angeschlagen, fiel aber noch nicht. Koller reagierte mit der Hereinnahme von Burgstaller, der für Harnik kam. Es war aber nicht der Wiener, der die Spannung in die Partie zurückbrachte - dafür waren zwei Bremer verantwortlich: Arnautovic narrte sowohl Götze als auch Schmelzer und brachte den Ball nach innen zu Junuzovic, der verkürzte (57.). Die Begegnung wurde danach wieder offener. Auch wenn die Österreicher nicht mehr das Tempo aus dem ersten Durchgang gehen konnten, so strahlten sie dennoch weiterhin Gefahr aus (67., Arnautovic; 72., Burgstaller).
Die Österreicher gaben nicht auf und versuchten es weiterhin, hatten nun aber mit einem immer stärker werdenden Kräfteverschleiß zu kämpfen. Deutschland beschränkte sich mittlerweile nur noch auf Ergebnisverwaltung und wäre in der Schlussphase beinahe noch einmal kalt erwischt worden. Zuerst rettet Lahm per Kopf noch vor der Linie (86.), dann scheiterte Arnautovic aus drei Metern kläglich und schoss rechts vorbei (87.).
Beide Mannschaften sind im Rahmen der WM-Qualifikation am Freitag, den 12. Oktober, wieder gefordert: Österreich muss dann die weite Reise nach Kasachstan bewältigen, Deutschland gastiert in Irland.