Khedira steht in den Startlöchern
Am Samstagabend zum Auftakt des 8. Spieltags könnte es soweit sein: Sami Khedira, der letztmals am 2. Spieltag beim 4:2 nach 0:2 bei CFC Genua auf dem Platz stand, steht vor seiner Rückkehr. Der Weltmeister, der wegen einer Entzündung im Knie knapp sieben Wochen ausgefallen war, befindet sich wieder im Mannschaftstraining und traf am Mittwochabend in einem Testspiel doppelt. Laut "Gazzetta dello Sport" plant Trainer Massimiliano Allegri sogar mit einem Startelfeinsatz Khediras gegen Lazio Rom.
Wichtig wäre Khedira im Topspiel gegen die Römer um Torjäger Ciro Immobile (neun Tore in sieben Spielen) allemal. Der 30-Jährige, der jüngst mit einem Fauxpas von FIFA-18-Hersteller "EA SPORTS" in den Schlagzeilen war, könnte der Defensive der Bianconeri benötigte Stabilität verleihen - denn beim 2:2 bei Atalanta Bergamo, den ersten Punktverlusten dieser Saison, gab Juve gar ein 2:0 aus der Hand.
Der ehemalige Schalker Benedikt Höwedes, der nach seinem Wechsel von Schalke 04 nach Turin noch gar nicht zum Einsatz kam, könnte nach Allegris Planung derweil am 28. Oktober im Spiel gegen Milan sein Debüt geben. Der Abwehrspieler, der zunächst für ein Jahr ausgeliehen ist, laboriert noch an einer Oberschenkelverletzung.
Stürzt die Roma den Tabellenführer Napoli?
Heiß hergehen wird es aller Voraussicht nach am Samstagabend (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) beim Topspiel zwischen der Roma (15 Punkte) und Spitzenreiter Napoli, der nach sieben Runden die vollen 21 Zähler vorweist. Das Ziel der heimischen Giallorossi, die zuletzt vier Ligaspiele in Folge gewonnen haben, in der Champions League nach zwei Spieltagen bei vier Punkten stehen und sich zudem vollends auf Schützenkönig Edin Dzeko (sieben Treffer bei sechs Serie-A-Einsätzen) verlassen können, ist klar: Die weiße Weste des Tabellenführers soll beschmutzt werden.
Mag den Spielstil von Napoli - und sieht auch seine Roma hoch im Kurs: Diego Perotti. imago
Doch Napoli hat entschieden etwas dagegen - was allen voran SSC-Tormaschine Dries Mertens (sieben Treffer in sieben Ligaspielen) unterstreicht: "Es ist keine Überraschung, dass wir dort oben stehen. Wir sind in diese Saison gestartet, um Meister zu werden. Unser starker Fußball hat uns in diese Position gebracht - und daran wollen wir anknüpfen." Roma-Angreifer Diego Perotti warnt deswegen ebenfalls vor den bärenstarken Süditalienern, die bereits 25 Saisontore verzeichnet haben: "Stand jetzt steht Napoli über dem Rest, sie sind aktuell auch stärker als Serienmeister Juventus Turin. Mir selbst gefällt der Spielstil, den sie seit zwei Jahren pflegen. Wenige Mannschaften zelebrieren Fußball so wie sie, unschlagbar sind sie aber nicht." Nicht zuletzt deswegen hat der Argentinier vor dem Kampf der italienischen Größen Zutrauen in seine Mannschaft: "Natürlich wollen und können wir ihnen wehtun. Wir haben nach einem schwachen Saisonstart längst wieder bewiesen, dass wir auch zur Spitze der Liga gehören."
Milan: "Mit all diesem Geld..."
Auf einmal war er wieder da: Silvio Berlusconi, mehr als 30 Jahre Milan-Präsident und Eigentümer, bevor er im Frühjahr den italienischen Traditionsklub endgültig an chinesische Investoren verkaufte. Und es war nicht freundlich, was Silvio da der Presse zukommen ließ. "Die Transferpolitik habe ich nicht verstanden", zitierte die Mailänder Zeitung "Corriere della Sera" den Ex-Ministerpräsidenten. Immerhin hatten die Rossoneri für die Saison elf neue Spieler verpflichtet und mehr als 200 Millionen Euro investiert. "Mit all diesem Geld... hätte man da nicht einen Topspieler kaufen können?"
Das Lamento kommt nicht von ungefähr. Trotz der Rekord-Investitionen, mit denen die Lombarden endlich wieder an glanzvolle Zeiten anknüpfen und international Gewicht bekommen wollten, herrscht schon zu Beginn der Saison Katerstimmung. Drei Niederlagen und Platz sieben nach sieben Spielen in der Serie A hatte man sich so nicht vorgestellt. In der Krise soll selbst der langjährige Sponsor "Adidas" seinen Vertrag vorzeitig beenden wollen, wie die "Gazzetta dello Sport" berichtete. Am Sonntag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) geht es ausgerechnet beim Derby gegen den Stadtrivalen Inter Mailand um alles. Bei einer Niederlage dürfte zudem das Aus von Trainer Vincenzo Montella besiegelt sein.