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Frankreich famos: Niederlande vor WM-Aus

WM-Qualifikation: Rekordmann Ronaldo

Frankreich famos: Niederlande vor WM-Aus

Die Freude rauslassen: Olivier Giroud und Antoine Griezmann (re.).

Die Freude rauslassen: Olivier Giroud und Antoine Griezmann (re.). imago

Gruppe A: Niederlande geht in Frankreich baden

Es sieht stark danach aus, als würde die WM 2018 in Russland ohne die Niederlande stattfinden. Die Holländer kassierten in Frankreich ihre bereits dritte Pleite in der laufenden Qualifikation. Griezmann sorgte mit einem frühen wie äußerst sehenswerten Tor für die Führung von Les Bleus (14.), die im weiteren Verlauf das Spielgeschehen bestimmten, allerdings den Sack gegen verunsicherte wie harmlose Niederländer nicht zumachten. So musste der Vize-Europameister bis zum Schluss aufpassen, ehe die drei Punkte unter Dach und Fach waren. Bitter wurde es nach etwas mehr als einer Stunde, als Strootmann die Ampelkarte sah (62.). In Unterzahl zeigten die Niederlande zwar durchaus Moral, allerdings fehlten schlicht die Mittel, um diese cleveren und individuell stark besetzten Franzosen ernsthaft in Gefahr zu bringen. Das Gegenteil war sogar der Fall. Frankreich drehte in der Schlussphase auf und feierte am Ende einen großen Sieg: Lemar (73./88.) und Mbappé (90.+1), dessen Wechsel zu Paris St. Germain kurz vor Anpfiff bekanntgeworden war, sorgten für ein deutliches 4:0.

Glück im Unglück hatten die Niederländer, dass im Parallelspiel Bulgarien den Schweden ein Bein stellte. Die Skandinavier hätten mit einem Sieg ihren Vorsprung auf Platz drei auf sechs Punkte ausbauen können, allerdings trafen sie in Sofia auf einen unangenehmen Gegner, der gleich zweimal in Führung ging (Manolev, 12./ Kostadinov, 33.). Zwar konnten die Schweden zweimal Mal wieder ausgleichen (Lustig, 29./ Berg, 44.), doch das 3:2 von Chochev war dann doch ein Tor zu viel (79.). Umso schmerzhafter dürfte die Schweden so auch der von Forsberg vergebene Handelfmeter nach einer knappen Viertelstunde getroffen haben. Die Schweden belegen mit 13 Punkten Platz zwei, während Bulgarien als Dritter einen Zähler weniger hat. Vierter sind die Niederlande, die jedoch weiter hoffen dürfen, zumal sie sowohl gegen die Bulgaren als auch gegen die Schweden noch ein Heimspiel in der Hinterhand haben. Gegen die Osteuropäer wird es bereits am kommenden Sonntag ernst.

Nicht mehr mit dem Ausgang der Gruppe zu tun haben Weißrussland und Luxemburg, die im direkten Duell aufeinandertrafen. Und dieses entschied Luxemburg durchaus überraschend mit 1:0 für sich. Da Mota Alves glückte nach einer Stunde das Tor des Abends.

Gruppe B: Schweiz gewinnt Regenschlacht - CR7 stellt Bestmarke auf

Niemand schoss in der WM-Quali mehr Treffer als er: Cristiano Ronaldo.

Niemand schoss in der WM-Quali mehr Treffer als er: Cristiano Ronaldo. imago

Eine Regenschlacht gab es in der Schweiz: Das Duell zwischen der Nati und Andorra musste zwischenzeitlich wegen der extrem widrigen Platzverhältnissen unterbrochen werden. Zu einem Spielabbruch kam es dennoch nicht - und die Schweizer durften den siebten Sieg im siebten Spiel bejubeln. Der ehemalige Frankfurter Seferovic (43./63.) sowie Lichtsteiner sorgten für den 3:0-Sieg der Eidgenossen, bei denen mit Mehmedi (Leverkusen), Zuber (Hoffenheim) und Sommer (Gladbach) drei Bundesliga-Profis in der Startelf standen.

Erster Verfolger der Schweiz bleibt in Gruppe B Europameister Portugal: Die Iberer hatten beim 4:1 keine Mühe mit den Färöern und bleiben damit in Schlagdistanz zur Schweiz – der Abstand in der Tabelle beträgt drei Punkte - und am 10. Spieltag muss die Alpenrepublik noch in Portugal antreten. Gegen Färöer legte Cristiano Ronaldo mit einem Doppelpack früh den Grundstein zum späteren Sieg. Baldvinsson glückte zwar noch der Anschlusstreffer (38.), doch William Carvalho (58.), erneut Ronaldo (65.) und Nelson Oliveira sorgten für klare Verhältnisse und einen standesgemäßen 5:1-Sieg. Für den Weltfußballer waren es in dem Spiel die Tore Nr. 27 bis 29 in der WM-Qualifikation. Damit löste er Andriy Shevchenko (26) als treffsichersten Spieler in der WM-Qualifikation ab.

Die von Bernd Storck trainierten Ungarn kamen gegen Lettland zu einem 3:1. Kadar (6.), Hoffenheims Szalai (26.) und ein Eigentor von Solovjovs (68.) sicherten den Magyaren die drei Punkte. Freimanis traf für die Letten, die weiterhin die Rote Laterne halten. Ungarn hat nun zehn Zähler, aber der Rückstand von acht Zähler auf die zweitplatzierten Portugiesen scheint letztlich doch zu groß.

Gruppe H: Belgien marschiert vorneweg - Bosnien freut sich zu früh

Ein Drittel aller belgischen Tore gingen auf seine Kappe: Thomas Meunier.

Ein Drittel aller belgischen Tore gingen auf seine Kappe: Thomas Meunier. imago

In Gruppe H zieht Belgien weiter einsam seine Kreise. Die Roten Teufel gaben sich gegen Gibraltar keine Blöße und feierten beim 8:0 ein echtes Schützenfest: Meunier (18./60./67.), Lukaku (21./38./84.), Mertens (15.), Witsel (27.) und Hazard (45.) trafen für Belgien, das aber einen Platzverweis schlucken musste. In der 40. Minute sah Witsel wegen eines harten Fouls an Bosio glatt Rot. Kurz vor Schluss flog mit Barnett aber auch ein Spieler von Gibraltar vom Platz, sodass es bei Schlusspfiff Zehn-gegen-Zehn hieß.

Der Verlierer des Tages dürfte Bosnien-Herzegowina sein. Die Bosnier wähnten sich nach Treffern von Sunjic (33.) und Visca (43.) auf Zypern bereits auf der Siegerstraße, mussten die Heimreise dann aber doch mit leeren Händen antreten. Die Zyprer schlugen nämlich in Hälfte zwei binnen weniger Minuten doppelt zu . Christofi (65.) und Laban (67.) sorgten für den Ausgleich, ehe Sotiriou sogar noch den Spielverlauf komplett auf den Kopf stellte (76.).

Die 2:3-Niederlage der Bosnier dürfte vor allem den zweitplatzierten Griechen gepasst haben, fiel so ihr müdes 0:0 gegen Estland weniger ins Gewicht.

drm