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Löw: Alles ist auf eine Vision ausgerichtet

Lob an die Führungsspieler

Löw: Alles ist auf eine Vision ausgerichtet

Unaufhaltsam in Richtung Vision Titelverteidigung: Bundestrainer Joachim Löw.

Unaufhaltsam in Richtung Vision Titelverteidigung: Bundestrainer Joachim Löw. Getty Images

Aus Baku berichten Oliver Hartmann und Karlheinz Wild

"Die Pflichtaufgabe haben wir absolut erfüllt. Es war wie ein Pokalspiel gegen eine unterklassige Mannschaft. Wenn man nicht mit aller Konsequenz rangeht, macht man sie stärker als sie sind", urteilte Löw über das 4:1 gegen bemerkenswert mutig und hartnäckig auftretende Aserbaidschaner. Die mit dem fünften Sieg im fünften Spiel souverän ausgebaute Tabellenführung in der WM-Qualifikation konnte Löw allerdings erwartungsgemäß nicht völlig zufrieden stellen. "Wir haben nicht in allen Phasen unser Spiel so durchgezogen wie es unser Anspruch ist. Man hat gemerkt, dass wir vier Monate nicht zusammen waren."

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Er hätte sich vor allem mehr Souveränität nach der frühen Führung erhofft, merkte Löw an: "Ich hätte mir gewünscht, dass wir nach dem 1:0 weniger Fehler machen. Da haben wir den Faden verloren."

Immerhin auf die Mentalität seines Teams konnte sich Löw am Sonntag verlassen. Deshalb war es dem Bundestrainer ein Verlangen, seine etatmäßigen Leistungsträger hervorzuheben, weil sie die von der Papierform her vermeintlich klare Angelegenheit seriös und konzentriert in Angriff nahm. "Ich muss ein Kompliment an unsere Führungsspieler machen. Man merkt auch vor einem solchen Spiel im Training, dass die Konzentration und Spannung da war, auch wenn im Spiel nicht alles geklappt hat", sagte Löw und merkte an: "Wir haben in den letzten Jahren eigentlich immer klar gewonnen gegen die kleineren Nationen, und das ist schon eine Sache der Spieler, die die Mannschaft anführen. Die Grundeinstellung ist da." In Löws Augen ist gerade dies ein wichtiges Fundament, um bei der WM 2018 den Titel verteidigen zu können.

Man hat gemerkt, er wollte sich beweisen.

Joachim Löw über André Schürrle

Der große Gewinner unter den deutschen Siegern war André Schürrle, dessen Nominierung anstelle von Mesut Özil (Trainingsrückstand) sich als Glücksgriff erwies. "Überrascht war ich nicht. Er hat das umgesetzt, was er im Training gezeigt hat", kommentierte Löw die beiden Treffer plus Torvorlage des Offensivspielers, der beim BVB derzeit schweren Stand hat. "Zugegeben hatte er zuletzt Probleme in Dortmund", meinte Löw: "Aber er kam mit Selbstbewusstsein zur Nationalmannschaft und hat sich gut präsentiert. Man hat gemerkt, er wollte sich beweisen."

Löw hofft, dass das Baku-Erlebnis dem Vorlagengeber zu Mario Götzes WM-Siegtor gegen Argentinien "einen Schwung für die nächsten Wochen in Dortmund gibt".

Alles wird auf die Titelverteidigung ausgerichtet

In jedem Fall hat Schürrle wohl ein Ticket für den Confederations Cup im Sommer in Russland sicher, da er nicht für die U21-EM infrage kommt und natürlich auch nicht so belastet ist, dass er im Sommer eine Pause benötigt. Löw bekräftigte in Baku noch einmal, wo für ihn bei den anstehenden Kader-Zusammenstellungen für die beiden Turniere die Sommer die Prioritäten liegen: "Alles ist auf eine Vision ausgerichtet, das steht über allem, auch über der U21-EM. Wir wollen den Titel gewinnen, dem wird alles untergeordnet."

Die Entscheidung über die Besetzung des Confederations Cup und der U21-EM werde Mitte Mai fallen.

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