Champions League

Wengers Sorge: Özil tut Dinge, "die er sonst nicht tut"

Weltmeister gibt Arsenal vor Bayern-Duell Rätsel auf

Wengers Sorge: Özil tut Dinge, "die er sonst nicht tut"

"Eine Unsicherheit in allem, was er tat": Was ist los mit Mesut Özil?

"Eine Unsicherheit in allem, was er tat": Was ist los mit Mesut Özil? imago

Die Leistung des FC Arsenal schwankt derzeit mal wieder, bei Mesut Özil tut sie nicht mal das: Der Weltmeister wartet seit Wochen auf einen überzeugenden Auftritt. Auch beim 2:0-Sieg gegen den formstarken Abstiegskandidaten Hull City am Samstag , dem ersten Sieg nach zwei Niederlagen zuvor, fand er keinen Weg aus seinem Formtief.

"Es lag eine Unsicherheit in allem, was er tat", notierte der "Guardian", "ein Zaudern, das es Hull stets erlaubte, ihm den Raum zu nehmen. Und statt frustriert zu sein, wirkte er verwirrt." Ja, man habe sogar Mitleid mit Özil haben können, schrieb das seriöse Blatt. "Alles, was er versuchte, klappte nicht."

Seit dem 10. Dezember, also seit über zwei Monaten, wartet Özil auf ein Tor in der Premier League; mit insgesamt fünf Treffern und vier Vorlagen liegt er weit unter seiner überragenden Quote aus der Vorsaison (6/19). Die Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, die großen Momente und das Selbstvertrauen, kurz: all das, was ihn im Winter in die "Weltklasse" der kicker-Rangliste katapultiert hatte - es ist weg im Moment.

Özil technisch unsicher - Wenger: "Das ist ein Problem"

Warum? Bei dieser Frage wirkt auch sein eloquenter Trainer ziemlich ratlos. "Ich hatte das Gefühl, dass er heute technisch nicht sicher war", sagte Arsene Wenger nach dem Spiel gegen Hull. "Das ist ein Problem, weil er, so denkt man, immer für etwas Besonderes gut ist. Es stimmt, dass er heute im technischen Bereich Dinge getan hat, die er sonst nicht tut. Ich weiß nicht, warum, es kann passieren. Ich kann mir keinen bestimmten Grund vorstellen."

Noch am Freitag habe er mit ihm gesprochen, "und da war alles in Ordnung". Vielleicht, vermutet Wenger, "ist es Zeit, dass er mal wieder ein Tor schießt. Er muss das Selbstvertrauen wieder finden. Er lässt Chancen aus, die nicht unmöglich für ihn aussehen." Nachdenkliche Worte, gewählt mitten in Özils Verhandlungen um einen neuen Vertrag und kurz vor sportlich ganz entscheidenden Wochen.

Am Mittwoch (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) ist Arsenal schließlich im Achtelfinalhinspiel der Champions League beim FC Bayern gefordert. Seit 2010 schieden die Gunners in dieser Runde alljährlich aus, dabei zweimal, 2013 und 2014, auch noch gegen Bayern (genau wie schon 2005). Doch diesmal soll alles anders werden.

Wenger will das Rückspiel "schützen" - diesmal erst recht

Der Hauptgrund: Im Gegensatz zu 2013 und 2014 bestreitet Arsenal, diesmal Gruppensieger, das Hinspiel in München. Dort erreichte Wengers Elf damals ein 1:1 (2013) und ein 2:0 (2014), die freilich nach den vorangegangenen Heimniederlagen zu spät kamen. "Wir haben schlechte Erfahrungen gegen Bayern gemacht, aber", sagt Wenger, "wir haben dort auch schon gewonnen."

Es gehe diesmal darum, das Rückspiel "zu schützen", meint er, also den neuen Vorteil zu nutzen, nicht schon wieder nach dem ersten Duell so gut wie ausgeschieden zu sein. "Also dürfen wir uns dort nicht verstecken, müssen aber als Mannschaft gut verteidigen." Einen "verwirrten" Özil kann er da nicht gebrauchen.

Wie Wenger Arsenal spaltet - diese Analyse lesen Sie hier!

jpe

Nur Özil in der Weltklasse