Bundesliga

Fritz verliert seinen Stammplatz

Bremen: Einsatz des Kapitäns auch eine Systemfrage

Fritz verliert seinen Stammplatz

Nicht mehr uneingeschränkt auf dem Platz zu finden: Werder-Kapitän Clemens Fritz.

Nicht mehr uneingeschränkt auf dem Platz zu finden: Werder-Kapitän Clemens Fritz. imago

Noch offen bleibt, ob die angeschlagenen Niklas Moisander und Claudio Pizarro wieder zum Kader zählen. In die Startelf zurückkehren könnte derweil Kapitän Clemens Fritz, der nach seiner Halswirbelblockade wieder voll belastbar ist. Doch just vor der Schlüsselpartie gegen die Borussia stellt Trainer Alexander Nouri den Stammspieler-Status des nominellen Leaders infrage.

"Clemens ist für uns unverzichtbar", erklärt der Coach zwar, fügt dann aber an: "In welcher Form auch immer." Beispielsweise "als Persönlichkeit innerhalb der Mannschaft". Eine Auflaufgarantie gibt es für den 36-jährigen, anders als noch vor einigen Monaten, auf konkrete Nachfrage ausdrücklich nicht.

Spielersteckbrief Fritz
Fritz

Fritz Clemens

Spielersteckbrief Junuzovic
Junuzovic

Junuzovic Zlatko

Spielersteckbrief Delaney
Delaney

Delaney Thomas

Trainersteckbrief Nouri
Nouri

Nouri Alexander

Clemens ist wieder fit, aber wir haben jetzt mehrere Möglichkeiten.

Alexander Nouri

"Clemens ist wieder fit, aber wir haben jetzt mehrere Möglichkeiten", so Nouri. Konkret: Neuzugang Thomas Delaney, der spätestens im kommenden Sommer in die Fußstapfen von Fritz treten sollte, hat den Routinier bereits jetzt sportlich verdrängt. An dem Dänen und auch an Vizekapitän Junuzovic kommt Fritz aktuell leistungsmäßig nicht vorbei.

Fritz-Einsatz: Auch eine Systemfrage

Das bedeutet: Bleibt Nouri beim zuletzt praktizierten 3-5-2-System, wäre für Fritz kein Platz. Stellt Werder um, beispielsweise auf die ebenfalls zum Standardrepertoire zählende 4-1-4-1-Formation, dürfte Fritz gemeinsam mit Delaney und Junuzovic auflaufen.

Kapitän puscht den Teamgedanken

Fritz' sportlicher Bedeutungsverlust - eine absehbare Entwicklung. Und angesichts des nahenden Karriereendes des Ex-Nationalspielers noch dazu eine positive für Werder. Schließlich steckt Fritz nicht etwa in einer persönlichen Krise, sondern wird (zumindest für den Moment) schlichtweg von stärkeren Konkurrenten überflügelt. Sollte er aus sportlichen Gründen auf die Bank müssen, "würde es intern keine Probleme geben", kündigte Fritz im kicker-Interview im vergangenen September an. "Der Teamgedanke steht im Vordergrund, kein Einzelner darf sich zu wichtig nehmen." Eine Einstellung, mit der er tatsächlich weiterhin zum Vorbild taugt. Ganz im Sinne seines Trainers.

Thiemo Müller

Die Kapitäne der Bundesligisten