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Geld, aussortierte "Promis" & eine weitere Khedira-Show?

Serie A, 3. Spieltag: Champions-League-Teilnehmer fangen an

Geld, aussortierte "Promis" & eine weitere Khedira-Show?

Seit dieser Saison offenbar fester Teil der Juve-Offensive um Paulo Dybala: Sami Khedira.

Seit dieser Saison offenbar fester Teil der Juve-Offensive um Paulo Dybala: Sami Khedira. Getty Images

Trotz niedrigen Wachstums und Sparmaßnahmen nähern sich die Spielergehälter in Italiens Serie A der Milliarden-Grenze an. Einem Bericht der "Gazzetta dello Sport" zufolge überweisen die Serie-A-Klubs ihren Profis für die angebrochene Saison insgesamt 927 Millionen Euro. Die Summe bedeutet einen Anstieg von 45 Millionen Euro oder rund fünf Prozent gegenüber der vergangenen Spielzeit.

Topverdiener aller Klubs ist der von Vizemeister SSC Neapel nach Turin gewechselte Argentinier Gonzalo Higuain mit einem angeblichen Nettogehalt von 7,5 Millionen Euro. Dahinter der Römer Daniele De Rossi mit 6,5 Millionen Euro. Das meiste Geld für Akteure gibt der amtierenden Meister Juventus Turin aus, Lohnkosten in Höhe von 145 Millionen Euro stehen zu Buche. Inter Mailand folgt mit 120 Millionen Euro auf Platz zwei vor der Roma, wo Nationalspieler Antonio Rüdiger und Kollegen insgesamt 92 Millionen Euro kassieren.

Spielersteckbrief G. Higuain
G. Higuain

Higuain Gonzalo

Spielersteckbrief S. Khedira
S. Khedira

Khedira Sami

Spielersteckbrief Lichtsteiner
Lichtsteiner

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Spielersteckbrief Cassano
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Cassano Antonio

Spielersteckbrief Jovetic
Jovetic

Jovetic Stevan

Serie A - 3. Spieltag
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Serie A - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Juventus Turin Juventus Turin
9
2
SSC Neapel SSC Neapel
7
AS Rom AS Rom
7
Serie A - Torjäger 2016/17
FC Turin Belotti Andrea
4
SSC Neapel José Callejon
4
Atalanta Bergamo Kessié Franck
4

Macht Khedira den Unterschied im Spitzenspiel aus?

Sein Gehalt bezieht Sami Khedira demnach von dem Verein, der insgesamt am meisten für seine Profis ausgibt: Juve. Die Alte Dame weiß ihr Geld in den deutschen Weltmeister aber seit jeher gut investiert. In dieser Saison besticht der 29-Jährige sogar durch Torgefahr: zwei Spiele, zwei Tore, zwei Siege für die Bianconeri. "Ich fühle mich aktuell sehr gut und lebe so sehr für den Fußball wie noch nie", erklärte Khedira der "Welt". Sein Trainer Massimiliano Allegri lobte den Ex-VfB-Profi nach dessen 1:0-Siegtreffer beim Duell mit Lazio Rom, das nach einer Schweigeminute für die Erdbebenopfer in Italien begonnen hatte, als "außergewöhnlichen Spieler" und bekräftigte darüber hinaus: "Unser Ziel ist es, den sechsten Titel zu gewinnen. Da war es wichtig, mit zwei Siegen zu starten."

Vielleicht wird Khedira ja auch am Samstag (18 Uhr) zum Matchwinner. Fakt ist: Die vergangenen Duelle gegen Sassuolo waren immer knapp, zumal der Gegner dieses Mal wie Juve selbst mit zwei Siegen aus zwei Spielen gestartet ist. Doch ein Sieg ist für die Ansprüche des Serienmeisters Pflicht - und er wäre zugleich eine gelungene Generalprobe vor dem ersten Einsatz in der Champions League am Mittwoch (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gegen Europa-League-Champion Sevilla.

Napoli gastiert beim Klub mit dem Schleudersitz

Ebenfalls in der Königsklasse gefordert ist Napoli, das bereits am Dienstag bei Dynamo Kiew antreten wird. Zuvor geht es aber am Samstagabend (20.45 Uhr) zu US Palermo, das zuletzt schon wieder von seinem Trainer Abschied und einen neuen Coach einstellen musste. Kurzüberblick: Im Jahr 2002 übernahm Maurizio Zamparini den Klub mit den auffälligen rosafarbenen Trikots, über 30 Trainer hat der Boss seitdem verschlissen. Ob der neue Mann, Roberto de Zerbi, ausgerechnet gegen den Vizemeister eine Art erfolgreiche Trendwende einleiten kann, erscheint zumindest fraglich.

Donnarumma denkt nicht an Real Madrid

Am Sonntag steigt der Rest des Feldes ins Rennen ein - darunter die Roma (gegen Sampdoria), Inter Mailand (bei Aufsteiger Pescara) und Stadtrivale Milan (gegen Udine).

Gianluigi Donnarumma

Ein Torwart-Stern am italienischen Fußball-Himmel: Milans Gianluigi Donnarumma. Getty Images

Das große Thema bei den Rossoneri, die nach zwei Spieltagen bei drei Punkten stehen, ist nach der Länderspielpause aber ganz klar Torwart-Juwel Gianluigi Donnarumma, der jüngst für die Squadra Azzurra debütieren durfte und als legitimer Nachfolger von Legende Gianluigi Buffon gilt.

Mit dem Länderspieldebüt gegen Frankreich schrieb Donnarumma als jüngster Keeper der italienischen Nationalmannschaft Geschichte. Eine Story mit Nebenwirkungen? Denn der 17-jährige Torhüter soll nicht nur dank dieses Rekords das Interesse des spanischen Rekordmeisters Real Madrid geweckt haben. Zu angeblichen Wechselgerüchten äußerte sich der Teenager aber jüngst gegenüber der "Gazzetta dello Sport": "Real Madrid? Ich denke nur an Milan. Mein Ziel ist es, Tag für Tag zu trainieren und Erfolg mit Milan zu haben - dann werden wir weitersehen." Laut der spanischen "Marca" sollen die Königlichen in Donnarumma jedoch den Nachfolger der aktuellen Nummer eins Keylor Navas sehen.

Im Schatten der Action: Lichtsteiner, Cassano und Jovetic

Stephan Lichtsteiner, der noch ein Jahr Vertrag hat, wurde von Juventus Turin nicht bei der UEFA für die Gruppenphase der CL gemeldet. Aufgrund der Transfers von Dani Alves und Juan Cuadrado verständlich, doch Richtung Inter ziehen ließen die Bianconeri den Schweizer Nationalmannschaftskapitän dann auch nicht. Es winkt eine Saison, die viel Sitzfleisch auf der Bank erfordern könnte, wenngleich der 32-Jährige betont: "Ich gebe nicht auf und kämpfe um meinen Platz!"

Antonio Cassano

Im Dress von Sampdoria Genua wird man Antonio Cassano wohl nicht mehr sehen. Getty Images

Ein ähnliches Los teilen andere bekannte Profis in der Serie A, deren Wechsel in den letzten hektischen Transfertagen scheiterten. "Wäre ich nur mal nach Florenz zurückgekehrt", seufzt zum Beispiel Stevan Jovetic von Inter Mailand, der nicht für die Europa League gemeldet ist. Ein Indiz, dass Trainer Frank de Boer nicht auf den ehemaligen Angreifer von Manchester City setzt.

Doch immerhin darf Jovetic noch mit der Mannschaft trainieren - im Gegensatz zum ehemaligen italienischen Nationalspieler Antonio Cassano. Laut Sampdoria-Präsident Massimo Ferrero war man sich über eine freundschaftliche Vertragsauflösung einig. Doch der 34-Jährige blieb. Nun kündigte der Stürmer an, dass er seine letzte Saison eben absitzen wird. Dafür kassiert er 750.000 Euro, schlecht zahlen die italienischen Klubs schließlich nicht.

mag/obi/sid

Grande Serie A: Legenden, Kanoniere, Tifosi