Bundesliga

Passlack: "In der Bundesliga hätte es dafür Rot gegeben"

BVB-Neuzugang Rode kennt "Hitzkopf" Ribery

Passlack: "In der Bundesliga hätte es dafür Rot gegeben"

Eine im Nachgang heiß diskutierte Szene aus dem ersten Abschnitt. Franck Ribery (r.) schlägt nach Dortmunds Felix Passlack.

Eine im Nachgang heiß diskutierte Szene aus dem ersten Abschnitt. Franck Ribery (r.) schlägt nach Dortmunds Felix Passlack. imago

Der deutsche Rekordmeister wirkte bei seiner Dienstreise beeindruckt, denn die Dortmunder legten los wie die Feuerwehr. Die Borussia hatte durch Pierre-Emerick Aubameyang, Shinji Kagawa, Ousmane Dembelé und Adrian Ramos alleine in den ersten 45 Minuten zahlreiche Hochkaräter, um den Clinch mit dem Dauerrivalen in die richtigen Bahnen zu lenken. Der Ball aber wollte nicht über die Linie. "Man kann am Ende von der fehlenden Cleverness sprechen", gestand Ex-Bayer Sebastian Rode ein: "Wir müssen in der ersten Halbzeit ein Tor machen."

Dass dann vielleicht der erste Titel der neuen Saison in Westfalen geblieben wäre, davon war Rode überzeugt. "Wenn wir in Führung gehen, wird es für uns auch noch einmal einfacher", haderte der defensive Mittelfeldmann. In die gleiche Kerbe schlug auch Schlussmann Roman Bürki: "Sehr ärgerlich. Wir haben bis zum 0:1 sehr gut hinten rausgespielt."

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Ich glaube, kein Mensch der Welt hätte sich beschwert, wenn Dortmund in Führung gegangen wäre.

Mats Hummels über die starke BVB-Phase

Dass ein Rückstand durchaus in Ordnung gegangen wäre, das gestand auch Hummels ein. "Die erste Halbzeit hatten wir das nötige Glück auf unserer Seite", sagte der Innenverteidiger, dessen nur kurze Trainingsphase ihm deutlich anzumerken war. Bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen, hatte der ehemalige BVB-Kapitän eine ungewöhnlich hohe Fehlpassquote. Sein Fazit: "Ich glaube, kein Mensch der Welt hätte sich beschwert, wenn Dortmund in Führung gegangen wäre."

Hummels gibt zu: "Ich habe kein Problem damit"

Der Supercup

Der Umgang mit Hummels im Allgemeinen missfiel besonders Bayerns Vorstandsvorsitzendem Karl-Heinz Rummenigge. Der 60-Jährige wetterte anschließend in der Mixed Zone: "Undank ist der Welten Lohn! Es ist eine Katastrophe und enttäuschend, wie mit Hummels umgegangen wurde." Der deutsche Nationalspieler hingegen empfand die Reaktionen vielmehr als vorhersehbar. "Damit habe ich gerechnet. Ich habe gesagt, dass ich das völlig nachvollziehen kann", so Hummels: "Ich habe kein Problem damit, hier ist es unfassbar emotional. Das gibt es eben nicht so häufig auf dieser Ebene auf der Welt."

Mit Hummels beschäftigte sich beim BVB hinterher kaum jemand. Im Fokus war stattdessen Ribery, der einmal mehr seine Emotionen nicht im Zaum hatte: In der 28. Minute schlug der Franzose nach einem Foul von Youngster Felix Passlack mit der Faust wild um sich und traf seinen Gegenspieler am Kopf. Referee Tobias Welz zeigte zum Dortmunder Unverständnis den beiden Beteiligten und Xabi Alonso den Gelben Karton.

Rode: "Ich kenne Franck, er ist ein Hitzkopf"

Traf im Supercup häufiger auf "Hitzkopf" Franck Ribery: Dortmunds Neuzugang Sebastian Rode (vorne).

Traf im Supercup häufiger auf "Hitzkopf" Franck Ribery: Dortmunds Neuzugang Sebastian Rode (vorne). imago

Passlack fasste bei "bvbtotal" zusammen: "Ich muss schon sagen, es hat richtig viel Spaß gemacht, so einen guten Gegenspieler zu haben." Nichtsdestotrotz habe Welz falsch entschieden. "Zu der Szene: Ich glaube, es ist schon eine leichte Tätlichkeit. Ich glaube, in der Bundesliga hätte es dafür Rot gegeben." Teamkollege Rode pflichtete ihm am ZDF-Mikrofon unmittelbar bei. "Ich kenne Franck aus der gemeinsamen Zeit, er ist ein Hitzkopf", sagte der 25-Jährige: "Ich glaube, wenn es nicht Supercup sondern ein normales Bundesligaspiel gewesen wäre, hätte er Rot bekommen."

Es ist immer das Gleiche. Wir werden jedes Mal in der Regelschulung eine Stunde zugequatscht.

Gonzalo Castro über die Ribery-Szene

Auch Gonzalo Castro, Rodes Nebenmann im defensiven Mittelfeld, schaltete sich ein: "Es ist immer das Gleiche. Wir werden jedes Mal in der Regelschulung eine Stunde zugequatscht. Uns wird jedes Mal gesagt, wenn der Ellenbogen draußen ist, gibt's Rot. Diesmal war es wieder der Fall, jeder hat es gesehen." Im DFB-Pokalfinale hatte Ribery Castro ins Gesicht gefasst, dafür aber auch nur die Gelbe Karte gesehen . Dass der vierte Offizielle eine "andere Wahrnehmung" gehabt habe, konnte er kaum glauben. "Da packen wir uns alle halt am Kopf, aber was sollen wir machen jetzt", so ein enttäuschter Castro.

BVB-Coach Thomas Tuchel beschäftigte derweil vor allem die sportliche Leistung seiner Elf. "Wir haben sehr viel investiert in dieses Spiel. Das war unser Anspruch", erklärte der 42-Jährige auf der Pressekonferenz. Und fügte an: "Ich bin sehr zufrieden über das, was die Mannschaft gezeigt hat. Alles in Ordnung." In Überzahl hätte sich sein Team aber vielleicht auch noch mit dem ersten Titel der neuen Saison für die hochgradig couragierte Leistung belohnen können.

msc/rei

Bilder zur Partie Borussia Dortmund - Bayern München