EM

Ein ganz besonderes Spiel für Juhasz

Belgien ist wie eine zweite Heimat für Ungarns Verteidiger

Ein ganz besonderes Spiel für Juhasz

Abwehrrecke der Magyaren mit belgischer Vergangenheit: Roland Juhasz.

Abwehrrecke der Magyaren mit belgischer Vergangenheit: Roland Juhasz. Getty Images

Aus Toulouse berichtet Hardy Hasselbruch

Dabei verdankt der 1,94-Meter-Hüne seine Rückkehr ins Team eigentlich nur dem verletzungsbedingten Ausfall von Rechtsverteidiger Attila Fiola, für den das Turnier nach einem doppelten Bänderriss im ersten Spiel gegen Ungarn beendet ist.

Natürlich freut sich Juhasz auf seinen Ex-Kollegen Romelu Lukaku, den er einst als aufstrebendes Talent in Anderlecht gedeihen sah. "Romelu hat eine sehr gute Karriere gemacht, ist in den letzten Jahren in der Premier League sehr gereift. Er hat inzwischen eine viel größere Routine. Aber wir werden ihn trotzdem stoppen", gibt sich Routinier Juhasz optimistisch.

Achtelfinale

Die Magyaren haben ohnehin nichts zu verlieren. Der Gruppensieg ist die Sensation des Turniers bisher, nachdem die Ungarn die erste EM-Teilnahme seit 44 Jahren erst in den Play-offs gegen Norwegen sicherstellen konnten. Und obendrein stellte die Mannschaft des deutschen Trainer-Trios um Bernd Storck, Andreas Möller und Holger Gehrke auch die beste Offensive. Immerhin sechs Treffer gelangen dem Underdog in der Gruppe F.

Gera: Schönster Treffer der Vorrunde

Der schönste Treffer der Vorrunde gelang dem 37-jährigen Mittelfeldstrategen Zoltan Gera, der mit einem Volleyschuss die Führung beim späteren 3:3 gegen Portugal gelang. Bisher als schönstes Turniertor bezeichnet. "Es gab auch schon andere spektakuläre Treffer", spielt Gera die Auszeichnung herunter. "Das einzige was zählt, ist natürlich die Mannschaft", bringt der ehemalige Premier-League-Legionär (West Bromwich Albion und FC Fulham) das Credo der Ungarn auf den Punkt.

"Ich bin der einzige Trainer, der bisher alle 20 Feldspieler eingesetzt hat", unterstreicht Chefcoach Bernd Storck die Bedeutung des Teamworks bei den Ungarn. "Meine Mannschaft hat sich kontinuierlich von Spiel zu Spiel weiterentwickelt, am Sonntagabend spielen wir mit Belgien gegen einen Geheimfavoriten des Turniers. Aber wir wissen, wo unsere Stärken liegen. Wir wollen gut organisiert und diszipliniert nach vorn spielen und versuchen unsere Chancen zu nutzen. Das Achtelfinale gegen Belgien ist für uns jedenfalls einen riesen Herausforderung."

15 Spieler, ein Trainer: Die Gewinner der Achtelfinalisten