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Suarez - der "Beißer" kehrt zurück

Uruguay reist in der WM-Qualifikation nach Brasilien

Suarez - der "Beißer" kehrt zurück

Zurück im Kreis der Celeste: Luis Suarez (2. v. l.).

Zurück im Kreis der Celeste: Luis Suarez (2. v. l.). Getty Images

Rückblende: Es lief die 79. Minute im WM-Duell zwischen Italien und Uruguay, als Suarez zum Schulterbiss bei Gegenspieler Chiellini ansetzte, was während der Partie, die die Südamerikaner mit 1:0 zu ihren Gunsten entschieden, ungeahndet blieb. Danach aber trat die FIFA auf den Plan und sperrte Suarez für neun offizielle Länderspiele - schon bei Uruguays WM-Aus gegen Kolumbien (0:2) vier Tage später durfte der Torjäger nicht mehr ran.

Damit nicht genug, Suarez, der nach dem WM-Turnier vom FC Liverpool zum FC Barcelona wechselte, wurde vier Monate lang komplett auf Eis gelegt, sprich: Auch für Pflichtspiele der Katalanen stand der Sünder zunächst nicht zur Verfügung. Ein hartes Strafmaß, dass den Uruguayer wohl auch deshalb ereilte, weil er schon 2010 bei Ajax Amsterdam und 2013 beim FC Liverpool einen Gegenspieler gebissen hatte - und den Spitznamen "Kannibale" verpasst bekam.

Spielersteckbrief Suarez
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Tabarez Oscar

Ich werde rennen, attackieren, mich auch streiten - aber moderater, so wie ich es bei Barcelona tue.

Luis Suarez

Nach einem Jahr und neun Monaten folgt für den formstarken Angreifer - für Barcelona markierte er bisher 46 Treffer in 47 Pflichtspielen - nun sein Comeback für sein Nationalteam, auf das er sich bewusst vorbereitet habe, wie Suarez mitteilt: "Ich habe daran gearbeitet, meine Angst und Nerven zu kontrollieren." Es sei natürlich etwas Besonderes, so der Angreifer, weil eine so lange Zeit vergangen sei. Er werde sein Bestes geben, auch um die Fans zu erfreuen, die immer zu ihm gehalten hätten.

Sich verbiegen lassen will der 29-Jährige aber nicht, seine Spielweise wird sich nicht ändern, meinte er. Ein bisschen aber vielleicht doch: "Ich werde rennen, attackieren, mich auch streiten - aber moderater, so wie ich es bei Barcelona tue."

Tabarez mahnt: "Reife zeigen"

WM-Qualifikation Südamerika

Nationatrainer Oscar Tabarez weiß um die Wichtigkeit des Torjägers für Uruguay, für die Fans, fordert aber: "Ich erkenne seinen Stellenwert als Spieler und für sein Land an, aber er ist hierher zurückgekehrt als Teil des Teams. Luis soll sich einzig auf Fußball konzentrieren und sonst nichts. Die Gegner werden alles tun, um ihn zu stoppen, deshalb muss er klar im Kopf sein und sich gereift zeigen."

In der WM-Qualifikation liegt Uruguay nach vier Spieltagen derzeit mit neun Punkten hinter Ecuador (12) auf Platz zwei und hat zwei Zähler mehr als der Dritte Brasilien auf dem Konto. Mit einem Sieg könnte sich Uruguay also oben festbeißen - ein wenig Biss muss schon sein.

jch