Bundesliga

Mkhitaryan und ein fast vergessenes Stilmittel

Eine Wiederentdeckung bei Borussia Dortmund

Mkhitaryan und ein fast vergessenes Stilmittel

Aus der Distanz erfolgreich: Henrikh Mkhitaryan.

Aus der Distanz erfolgreich: Henrikh Mkhitaryan. imago

Als Mkhitaryan in der 57. Minute bei einem Konter auf die Defensive der Gäste zueilte, Andre Hoffmann aussteigen ließ und trocken aus etwa 20 Metern zum 1:0 verwandelte, da war dies das erste Weitschusstor des BVB seit dem 17. Dezember 2014. Vor mehr als einem Jahr traf Ciro Immobile, inzwischen über den FC Sevilla wieder beim FC Turin gelandet, beim 2:2 gegen den VfL Wolfsburg.

Zwischen den beiden Weitschusstreffern von Mkhitaryan und Immobile liegen 82 Dortmunder Bundesligatore, die alle innerhalb des Strafraums erzielt wurden. Die Statistik zeigt, dass das Stilmittel Distanzschüsse bei den Westfalen etwas in Vergessenheit geraten war. In der Vorsaison brachte es der BVB bei insgesamt 47 Treffern auf zwei Weitschusstore, was einer Quote von vier Prozent entspricht. In der Spielzeit 2013/2014 lag diese noch bei gut 16 Prozent (80 Tore/13 aus der Distanz), 2012/2013 bei gut elf Prozent (81/9).

Spielersteckbrief Mkhitaryan
Mkhitaryan

Mkhitaryan Henrikh

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
56
2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
48
3
Bayer 04 Leverkusen Bayer 04 Leverkusen
35
Bundesliga - Torjäger 2015/16
Bayern München Lewandowski Robert
21
Borussia Dortmund Aubameyang Pierre-Emerick
20
Bayern München Müller Thomas
15

Wir wissen alle, wie gut Miki schießen kann.

Marcel Schmelzer

"Eigentlich haben wir immer spielerische Lösungen und schießen unsere Tore im Strafraum", meinte Marcel Schmelzer zu dem Thema: "Wenn es aber mal nicht so klappt, haben wir auch Spieler, die mal aus der Ferne schießen können und dürfen." Diesmal konnte und durfte dies der gegen Hannover lange Zeit unauffällig agierende Mkhitaryan, der auch dank Schmelzer zum Matchwinner wurde.

Der 28-Jährige stürmte bei dem Konter mit nach vorne und zog am gegnerischen Strafraum zwei Gegenspieler auf sich , was Mkhitaryan auch den Weg ebnete. Dass sich der Armenier gegen einen Pass zu Schmelzer entschied, sah ihm dieser großzügigerweise nach. "Das war auch besser so", sagte der Linksverteidiger nach dem Spiel: "Wir wissen alle, wie gut Miki schießen kann. Für ihn war es eine schwierige erste Hälfte. Deswegen war es gut, dass er sich selbst noch belohnt hat."

Jan Reinold

Bilder zur Partie Borussia Dortmund - Hannover 96