Bereits am Samstag nach dem Spiel hatte Skripnik die Devise "Abhaken" ausgegeben. Am Montag wiederholte er diese Forderung an die Mannschaft, sie solle sich "schnell von den negativen Gedanken verabschieden. Es gibt Schlimmeres im Leben." Vielmehr hofft der Werder-Coach, dass die Niederlage "die Sinne zusätzlich geschärft hat".
So recht hatte die Begegnung keinen Sieger verdient gehabt, was auch die wichtigsten Statistiken zeigen. Die Anzahl der Torschüsse war ausgeglichen (13:13). Werder besaß ein leichtes Chancenplus (7:5) und ein wenig mehr Ballbesitz (55:45), wobei Ingolstadt in Sachen Laufleistung ein kleines Plus zu verzeichnen hatte (111,2: 109,2 km). Alles in allem wäre ein Remis wohl ein gerechtes Ergebnis gewesen. Doch Lukimyas unnötiges Einsteigen in der Nachspielzeit gegen Stefan Lex brachte Werder letztlich um den Punkt. Skripnik wusste, was er zu tun hatte: Aufbauarbeit leisten. "Ich habe Luki von meiner Karriere erzählt. Er hat schon sehr gute Spiele gemacht und wird morgen spielen. Keine Diskussion", stellte der Coach klar und unterstrich nochmal: "Das ist menschlich, das ist Fußball. Er hat mein Vertrauen, wir schauen nach vorne."
Spielersteckbrief Lukimya
Spielersteckbrief Junuzovic
Spielersteckbrief Bargfrede
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Gesperrter Bargfrede muss blechen - Junuzovic geht es besser
Weniger verständnisvoll geht man in Bremen mit der Personalie Bargfrede um. Sein Frustfoul unmittelbar vor Abpfiff wurde zu Recht mit Rot bestraft. "Bitter" sei die Sperre laut Skripnik, "er wird uns fehlen." Das DFB-Sportgericht zog den Mittelfeldmann am Montag für drei Spiele aus dem Verkehr, eine interne Geldstrafe über mehrere Tausend Euro wartet obendrein. "Dafür haben wir einen Strafenkatalog", sagte Manager Thomas Eichin. Wer Bargfrede und den verletzten Ulisses Garcia (Zehenbruch) in Darmstadt ersetzen wird, ist noch offen, Skripnik wollte sich nicht in die Karten schauen lassen.
Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass Junuzovic nach seiner starken Erkältung wieder in die Startelf zurückkehrt. "Er geht gleich zum Arzt und wird im 18er-Kader dabei sein", verriet Skripnik. Allerdings müsse der Österreicher noch weitere Belastungstests bestehen, ehe endgültig klar ist, ob er spielen kann. Auch ein erster Startelfeinsatz von Claudio Pizarro ist unsicher, der 36-Jährige sei laut Skripnik nach dem Spiel müde gewesen, die fehlende Vorbereitung sei ihm immer noch anzumerken.
Nun bekommt es Bremen jedenfalls mit dem zweiten Aufsteiger zu tun. Die 2500 mitreisenden Fans machen sich auf ans Böllenfalltor nach Darmstadt, das am Samstag gegen den FC Bayern die erste Saisonpleite hinnehmen musste (0:3). Mit Dirk Schuster trifft Skripnik einen alten Bekannten wieder, die beiden Übungsleiter hatten sich während des Trainer-Lehrgangs ein Zimmer geteilt. "Wir sind befreundet, aber machen kein Urlaub zusammen", beschrieb Skripnik das Verhältnis und sprach den Darmstädtern ein Lob für die bisherige Saison aus.
Eichins Zukunft weiter offen
Für ein wenig Unruhe sorgt in Bremen weiterhin die Frage um die Zukunft von Thomas Eichin. Dem Geschäftsführer Sport liegt ein "finales Angebot" für eine Vertragsverlängerung über die Saison hinaus vor. Die Offerte des Klubs entspreche aber nicht zu hundert Prozent seinen Erwartungen, ließ Eichin wissen. Ihm wurde vom Aufsichtsrat Bedenkzeit eingeräumt, am Montag gab es keinen neuen Stand. Eichin: "Es ist englische Woche, da gibt es wichtigere Themen als meine Situation. Ich werde mich rechtzeitig entscheiden."
