Mit seinem Griff zum offensiven 4-1-4-1 hatte Trainer Dieter Hecking aufmerken lassen. Im Herzstück der neuen Formation zentral offensiv harmonierte Max Kruse auf Anhieb mit dem Ex-Schalker Julian Draxler. Die beiden Nationalspieler bildeten die Schaltzentrale im Mittelfeld der Wolfsburger, stritten nicht um die Führungsrolle sondern setzten sich gegenseitig in Szene. Draxler kröhnte seine Leistung mit seinem ersten Tor im Trikot des VfL Wolfsburg – aufgelegt hatte es Kruse per Flanke.
Einziger Wehrmutstropfen an diesem Abend blieb der blasse Auftritt der beiden Mittelstürmer Bas Dost und Nicklas Bendtner, die nach ihren jeweiligen 45-Minuten-Auftritten eher sparsam dreinschauten. Für die beiden Zentralstürmer erwies sich das neue System zunächst nicht als maßgeschneidert.
Dost und Bendtner isoliert
Das tolle Zusammenspiel von Kruse und Draxler isolierte zuerst Dost und später den nach der Pause eingewechselten Bendtner. Sie suchten ihren optimalen Platz auf dem Spielfeld, warteten in der Mitte auf Hereingaben oder wichen auf die Seiten, zumal André Schürrle und Daniel Caligiuri vermehrt selbst den Weg zum Tor suchten. Die aufrückenden Verteidiger Christian Träsch und Ricardo Rodriguez fütterten die Angreifer mitunter zwar von den Flügeln, teilweise jedoch zu ungenau.
Dennoch: Das Positive überwog an diesem Abend. Der Sieg verschafft dem Vorjahreszweiten eine gute Ausgangslage in der Königsklasse. Im System will Dieter Hecking variabel bleiben – und für Dost und Bendtner wartet vielleicht schon Samstag gegen Hertha BSC die Gelegenheit, wieder auf sich aufmerksam zu machen.