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Özil führt Arsenal zum Sieg - Pleite für City

31. Spieltag: Chelsea siegt trotz Wunder-Gegentor

Özil führt Arsenal zum Sieg - Pleite für City

Ratlos bei Crystal Palace: Manchesters Vincent Kompany und Yaya Touré (re.).

Ratlos bei Crystal Palace: Manchesters Vincent Kompany und Yaya Touré (re.). imago

City erlebt sein blaues Wunder

Nachdem die Konkurrenten Chelsea, Arsenal und Manchester United am Wochenende allesamt drei Punkte eingefahren hatten, stand Manchester City am Montagabend bei Crystal Palace ziemlich unter Druck - immerhin waren die Citizens auf Platz vier abgerutscht. "Letztes Jahr haben wir um diese Zeit Chelsea geschlagen, also ist es möglich", hatte Damian Delaney von Crystal Palace vor dem Aufeinandertreffen mit dem Starensemble aus Manchester erklärt und sollte bestätigt werden. Für den Tabellenelften war nämlich eine ganze Menge möglich, das zeigte allein der Halbzeitstand: Nach 45 Minuten stand es 1:0 für die Eagles.

Dabei hatten die Citizens, bei denen Yaya Touré ebenso wie die Ex-Bundesligaprofis Martin Demichelis sowie Edin Dzeko in der Startelf standen, ordentlich begonnen und wären beinahe in Führung gegangen. Sergio Aguero traf aber nur Aluminium (20.). In der 34. Minute leisteten sich die Himmelblauen aber gleich eine ganze Reihe von Fehlern in der Defensive und wurden dafür vom aktuell formstarken Glenn Murray bestraft. Der Stürmer traf zum 1:0 - und steht nun bei fünf Toren aus den vergangenen fünf Spielen. Damit nicht genug, denn unmittelbar nach Wiederanpfiff versetzte Puncheon den Gästen den K.o. - 0:2 nach 48 Minuten. Yaya Touré brachte mit seinem Anschlusstreffer in der 78. Minute zwar noch einmal Spannug in die Partie - mehr allerdings auch nicht.

Kane mit Binde - Defoe entscheidet das Tyne-Wear-Derby

Am Sonntag verpasste es Tottenham, an Liverpool vorbei auf Platz sechs zu klettern. Die Spurs kamen beim Drittletzten Burnley nicht über ein 0:0 hinaus - ein anderes Ergebnis hatte das nicht einmal kampfbetonte Aufeinandertreffen nicht verdient. Nur Top-Torjäger und Neu-Nationalspieler Harry Kane erreichte den nächsten Meilenstein: In Abwesenheit des verletzten Torhüters Lloris durfte er seinen Jugendklub erstmals als Kapitän anführen, mit seinen 21 Jahren ist er in dieser Premier-League-Saison der Jüngste in dieser Funktion.

Das Tyne-Wear-Derby ging am Abend an Sunderland. Defoe stellte mit einem Volleyschuss in den Winkel kurz vor der Pause den 1:0-Heimsieg gegen Erzrivale Newcastle sicher und damit drei wichtige Punkte im Abstiegskampf. Auch wenn es bei diesem Duell mehr um Prestige als Zahlen geht: Es ist der erste Liga-Dreier der Black Cats seit Januar und der erste im zweiten Spiel für Trainer Dick Advocaat.

Özil entzaubert Mignolet - Can fliegt vorzeitig

Auch sein Freistoßtreffer hielt die Gunners-Serie am Leben: Mesut Özil.

Auch sein Freistoßtreffer hielt die Gunners-Serie am Leben: Mesut Özil. imago

Mit dem siebten Ligasieg in Reihe wahrte der FC Arsenal am Samstag seine kleine Chance auf den Titelgewinn in der Premier League. Die "Gunners" hatten den ohne den gesperrten Gerrard angetretenen FC Liverpool zu Gast, der sich nach bislang starker Rückrunde noch Chancen auf die Champions-League-Teilnahme ausrechnete. Und die "Reds" waren zu Beginn auch die gefährlichere Mannschaft. Insbesondere die 18. Minute ließ den Atem der Arsenal-Fans kurz stocken: Markovic und Sterling blieben jedoch ohne Wirkung. Dass Arsenal zur Pause 3:0 führen würde, hatte zu diesem Zeitpunkt wohl kaum ein Zuschauer im Emirates Stadium auf dem Zettel.

Für die schmeichelhafte Führung sorgte Bellerin mit einem sehenswerten Schlenzer mit dem linken Fuß in der 37. Minute. Dem Knotenlöser folgte vier Minuten später ein Freistoßtreffer von Mesut Özil über die Mauer hinweg ins linke Eck - Reds-Keeper Mignolet hatte einen Schritt aus der Torwartecke gemacht und war somit machtlos (41.). Quasi mit dem Pausenpfiff dann der Auftritt von Alexis Sanchez: Der frühere Barça-Star kanonierte die Kugel aus der Distanz wuchtig und zentral unter die Latte, die Flugbahn des Balles gab Mignolet das Nachsehen.

Damit war die Messe praktisch gelesen. Liverpool kam zwar in der 76. Minute noch zum Ehrentor durch Hendersons eigentlich schwach geschossenen Elfmeter (Bellerin an Sterling), doch spätestens mit Emre Cans unnötiger Gelb-Roter Karte nach Foul an Welbeck in Höhe der Eckfahne (85., damit im FA-Cup-Wiederholungsspiel gegen Blackburn gesperrt) war das Spiel durch. Der formstarke Giroud durfte in der Nachspielzeit den Endstand herstellen. Im sechsten Ligaspiel in Folge traf der Franzose mit einer feinen Einzelleistung zum 4:1.

Ander Herrera reißt das Ruder herum

Mit dem Rückenwind von vier Siegen aus den letzten vier Ligaspielen und dem 2:1-Erfolg an der Anfield Road ging Manchester United in die Partie gegen Aston Villa. Personell musste Louis van Gaal entgegen seiner Gewohnheit zwar wechseln - Chris Smalling fehlte krankheitsbedingt -, dem Spiel des Rekordmeisters tat das aber keinen Abbruch: Nach anfänglichen Schwierigkeiten war es Ander Herrera, der das Ruder herumriss und die Gastgeber in Führung brachte (43.).

Im zweiten Durchgang legte Wayne Rooney nach (79.), ehe Herrera in der zweiten Minute der Nachspielzeit seinen Doppelpack zum 3:1-Sieg perfekt machte - den Ehrentreffer für die Villans hatte Benteke nach 80 Minuten markiert.

Everton leistet Liverpool Schützenhilfe

Auf einen Dreier war Southampton beim FC Everton aus, dabei war aber nur der Wunsch Vater des Gedanken, denn die Saints, bei denen der ehemalige Bundesliga-Profi Eljero Elia nach einer Stunde ausgewechselt wurde, unterlagen mit 0:1 und verpassten es damit, Liverpool in der Tabelle zu überflügeln. Everton gewann dank eines Treffers von Phil Jagielka und leistete zugleich dem Stadtrivalen Liverpool Schützenhilfe, die somit trotz ihrer Pleite gegen die Gunners auf Platz fünf bleiben.

Chelsea zieht den Kopf aus der Schlinge - Costa verletzt

Während im Hintergrund Stoke-Fans jubeln, ist er restlos bedient: Chelsea-Schlussmann Thibaut Courtois.

Während im Hintergrund Stoke-Fans jubeln, ist er restlos bedient: Chelsea-Schlussmann Thibaut Courtois. picture alliance

Am Abend gab sich schließlich Spitzenreiter Chelsea zuhause gegen Stoke City die Ehre. Die Blues konnten dabei wieder auf Topstürmer Diego Costa (19 Tore) bauen, doch der Spanier fand sich zunächst nur auf der Bank wieder. José Mourinho hatte im Vorfeld klargestellt, dass er nichts riskieren möchte. So musste es eben ohne Costa gehen. Der Tabellenführer ergriff dann auch das Kommando, tat sich aber lange schwer und benötigte einen Foulelfmeter (Philipp Wollscheid an Cesc Fabregas), um durch Hazard in Führung zu gehen (39.).

Zur Pause stand es aber wieder remis, denn Thibout Courtois fing sich am Karsamstag ein echtes Ei: Charles Adam den belgischen Nationaltorhüter aus fast 60 Metern (!) per Lupfer überraschte (44.). Nach dem Seitenwechsel betrat schließlich Costa das Feld, um es kurz darauf verletzungsbedingt wieder zu verlassen - Didier Drogba kam für den angeschlagenen Spanier (57.). Das entscheidende Tor zum 2:1 markierte dann Loic Remy nach einem schlampigen Abspiel von Stoke-Keeper Asmir Begovic (62.). Das Spiel war gelaufen, Chelsea brachte den Dreier über die Runden und baute seinen Vorsprung auf Verfolger Arsenal auf nunmehr satte sieben Punkte aus.

drm/jpe