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Le Graet hofft auf Ribery-Sinneswandel

Nach dem Rücktritt des französischen Flügelflitzers

Le Graet hofft auf Ribery-Sinneswandel

Franck Ribery hat der Equipe Tricolore den Rücken gekehrt. Verbandsboss Noel Le Graet hofft dennoch auf ein Comeback.

Franck Ribery hat der Equipe Tricolore den Rücken gekehrt. Verbandsboss Noel Le Graet hofft dennoch auf ein Comeback. imago

"Ich bin davon überzeugt, dass er seine Position überdenken wird, sobald er wieder zu seiner Bestform zurückgefunden hat", ließ Le Graet am Donnerstag auch im Hinblick auf die Heim-EM 2016 in einer Mitteilung wissen. Der Verbandsboss ging sogar noch einen Schritt weiter: "Wie kann das Team von Frankreich auf einen seiner besten Spieler verzichten, wenn dieser die beste Form wiederfindet und bei einem der größten Klubs der Welt spielt?"

Mit seiner Einschätzung liegt Le Graet nicht auf einer Linie mit etlichen Journalisten, die dem 31-Jährigen keine Träne nachweinen. Zwischen den Leistungen im Verein und in der Nationalelf bestehe eine "riesige Kluft", meinte beispielsweise Ex-Nationalspieler und Journalist Jean-Michel Larqué. Ribery habe ihn "nie vom Sitz gerissen", schlug einer der wichtigsten Sportjournalisten des Landes, Bernard Morlino, in dieselbe Kerbe.

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"Le Parisien" stellte in Frage, ob Ribery in den Plänen von Deschamps angesichts der durch viele junge Akteure "entwickelten neuen Dynamik" überhaupt noch eine Rolle gespielt hätte. Eventuell sei Ribery mit seinem Rücktritt einer Entscheidung Deschamps', in Zukunft auf ihn zu verzichten, zuvorgekommen, spekulierte Ex-Nationalcoach Raymond Domenech.

In Frankreich wurde mir nichts verziehen. In München ist das anders.

Franck Ribery

Ribery selbst wird sich über die Gemengelage in seinem Heimatland kaum wundern. Im Interview mit dem kicker, in dem er am Donnerstag seinen Rücktritt publik machte, hatte sich der Offensivspieler beklagt, ihm sei in Frankreich im Gegensatz zu München "nichts verziehen" worden, es sei nur "darauf geschaut worden, was nicht läuft". Seine Entscheidung, nicht mehr im Nationaltrikot aufzulaufen, habe er aus rein persönlichen Gründen und "nicht einfach so getroffen". Sondern viel nachgedacht und dann seinen Entschluss gefasst. Unwiderruflich. "Ich bin geradeaus. Wenn ich das so sage, dann meine ich das so."

Zinedine Zidane machte nach seinem Rücktritt im Jahr 2004 noch einmal einen Rückzieher. Bei Ribery, der mit seiner Nationalmannschaftskarriere viele schöne Erinnerungen verbindet, klingt es nicht danach, als sollte er seine Entscheidung noch einmal revidieren.

Das gesamte Interview mit Franck Ribery lesen Sie in der Donnerstagsausgabe des kicker.